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Business, Finanz, Recht

Wohnungen und Häuser werden billiger: Die Prognose

Bernhard Reikersdorfer ©Remax Austria

Wohnungsmarkt. Immobilienmakler Re/Max ortet eine Trendwende bei den Preisen für Wohnimmobilien: Demnach sinken sie heuer in Österreich zum ersten Mal seit dem Jahr 2015.

Das Jahr 2022 war für die österreichischen Immobilienbranche laut einer aktuellen Analyse des Maklers Re/Max zweigeteilt: Während im ersten Halbjahr das Immobilienangebot noch knapp war und die Nachfrage auf einem historischen Hoch gelegen ist, war das zweite Halbjahr von einem steigenden Angebot und einem Nachfragerückgang von beinahe einem Drittel zum Vorjahr gekennzeichnet. Dies führte laut Bericht dazu, dass die Preiskurve in den letzten Monaten deutlich abgeflacht ist und vielerorts auch Preisrückgänge zu verzeichnen sind.

„Die steigenden Zinsen, die restriktiveren Kreditvergaberichtlinien, die hohe Inflation und die allgemeine Verunsicherung haben im zweiten Halbjahr zu einer deutlich niedrigeren Nachfrage geführt, gleichzeitig ist das Angebot – speziell im Bereich der Wohnimmobilien – seit Jahresmitte um mehr als 30 Prozent gestiegen. All diese Faktoren führen dazu, dass die hohen Preissteigerungen der letzten Jahre vorerst zu Ende sind“, so Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Austria.

  • In Zahlen soll die Nachfrage Re/Max zufolge um -11,2 % gegenüber 2022 einbrechen und das Angebot um +7,6 % steigen.
  • Über alle Bundesländer und Immobilientypen hinweg erwartet der Immobilienmakler bei den Preisen einen Rückgang um -6,8 %.

Mietwohnungen attraktiver als Eigentumswohnungen

In den Re/Max-Prognosen für die Jahre 2021 und 2022 waren Eigentumswohnungen als wesentlich attraktiver gesehen worden als Mietwohnungen. Das hat sich mit der Vorschau auf 2023 vollständig gedreht. An jedem Standort werden Mietwohnungen bessere Entwicklungschancen zugebilligt als Eigentumswohnungen. „Auch das zuletzt abgeflachte Stadt-Land-Gefälle scheint wieder steiler zu werden. Die Auswirkungen von Homeoffice und Stadtflucht scheinen im neuen Jahr geringer zu sein als die Folgen der Energiepreise und damit der Transportkosten“, so Anton Nenning, Head of Communication and Research bei Re/Max Austria.

Bei Wohnimmobilien sinkt die Nachfrage im mittleren Preissegment am stärksten, nämlich um -9,9 %, während sie in der gehobenen Preisklasse um -9,5 %, jedoch in der unteren Preisklasse nur um -4,6 % zurückgeht. Auch die Top-5% Luxusklasse ist mit -3,4 % relativ gering vom Nachfragerückgang betroffen. „Die sinkende Nachfrage kommt in erster Linie aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten von der Mittelschicht. Ein Teil sucht dann im unteren Preissegment, während Kaufinteressenten im unteren Segment überhaupt vom Kauf zumindest kurzfristig Abstand nehmen“, so Reikersdorfer.

Das Angebot soll Re/Max zufolge bei Wohnimmobilien im mittleren Preissegment um +8,0 % wachsen, im unteren um +6,8 % und im oberen um +4,8 %. Wiederum ist das Luxussegment davon am wenigsten mit +2,4 % mehr Objekte betroffen.

  • Der Preistrend dreht am stärksten im mittleren Segment um -15,3 Prozentpunkte auf -7,9 %.
  • Das gehobene Segment soll mit -5,9 % Preisrückgang und
  • das untere mit -5,6 % geringer betroffen sein.
  • Im Luxussegment sollen die Preise nur um -2,6 % nachgeben.

Kärnten optimistischer als Vorarlberg

Laut Bericht werden nicht alle Bundesländer gleichermaßen von den zu erwartenden Veränderungen am Immobilienmarkt betroffen sein:

  • Die Prognose geht bei der Verringerung der Nachfrage von einer Bandbreite von -6,8 % in Kärnten und -9,0 % in Wien aus bis hin zu -15,9 % in Tirol und -19,3 % in Vorarlberg.
  • Das Angebot soll wiederum in Kärnten um +5,1% und in Vorarlberg um +5,6 % wachsen, dagegen im Burgenland um +8,6 % und in Tirol um +10,8 %.

Die Preisbandbreite reicht von:

  • -4,7 % in Kärnten und
  • -5,3 % in Wien bis zu
  • -8,5 % im Burgenland und
  • -12,8 % in Vorarlberg.

In der Prognose für 2022 waren Eigentumswohnungen am Stadtrand begehrter als jene im Zentrum oder am Land und begehrter als alle Mietwohnungsstandorte. In den Aussichten für 2023 wendet sich das Blatt und die Stadtrandeigentumswohnungen sacken bei der Nachfrage ab. Das Angebot werde um +6,5 % zunehmen, die Preiserwartung liegt nach +6,1 % für 2022 bei -6,5 % für 2023.

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