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Österreichischer ESA-Satellit „PRETTY“ ist startklar

Satellit PRETTY ©Lunghammer / TU Graz

TU Graz. Der Klima-Satellit „PRETTY“ soll im Frühjahr vom Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana ins All starten: Es ist der sechste österreichische Satellit und der dritte aus dem „Space Dock“ der TU Graz.

Pretty ist ein Klimabeobachtungssatellit und soll im Frühjahr 2023 an Bord einer europäischen Vega-C-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou im Französisch-Guayana ins All starten. Bau und Tests sind nun final abgeschlossen, der Satellit ist „ready for lift off“, heißt es in einer Aussendung der TU Graz. Pretty werde der sechste österreichische Satellit im All sein und der dritte „made and tested by TU Graz“, so die steirische Technik-Uni.

Der Auftrag

Auftraggeberin des Klimabeobachtungssatelliten ist die European Space Agency ESA. Beyond Gravity Austria (ehemals RUAG Space) hat die Gesamtprojektleitung. Pretty steht für „Passive REflectomeTry and DosimeTrY“ und soll als Nutzlast zwei wissenschaftliche Experimente fliegen:

  • Das Herzstück ist ein passives Reflektometer System zur genauen Vermessung der Erdoberflächen, entwickelt von Beyond Gravity (Konzept und Softwaresystem) und dem Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation der TU Graz (Hardware). Der Kleinsatellit soll damit das Ausmaß von Eis- und Meereshöhen sowie Meeresströmungen der Ozeane vermessen.
  • Die zweite Nutzlast ist ein Strahlungsdetektor für Einblicke und Erkenntnisse zu Sonnenaktivität und Weltraumwetter von der Seibersdorf Labor GmbH.

Die TU Graz steuere die Satellitenplattform bei, führte die Fertigungs-, Montage-, Integrations- und Testaktivitäten durch und werde mit der Bodenstation am Campus Inffeldgasse für den Betrieb des Satelliten verantwortlich sein.

Erstes Etappenziel ist Tschechien

Pretty soll zwar im Frühjahr in Kourou ins All starten, das erste Etappenziel des Satelliten ist aber Brünn in Tschechien. Dort wird Pretty vom Startprovider gemeinsam mit anderen Satelliten in die Startvorrichtung eingebracht, die dann nach Kourou geflogen wird.

Der Satellit ist ein sogenannter „Cubesat“ mit den Maßen 10x10x34 Zentimeter. Die ausklappbaren Solarpanele haben eine Fläche von jeweils 30×20 Zentimetern und versorgen den Satelliten mit einer Leistung von durchschnittlich 24 Watt. Der Satellit hat eine Masse von 4,6 Kilogramm und wird in einer polaren Umlaufbahn in rund 565 Kilometern Höhe die Erde umkreisen. Pretty kommuniziert mit Datenraten bis 2 Mbit/s; der Betrieb von Pretty wird mit Hilfe der Bodenstation an der TU Graz durchgeführt.

Die Mission ist auf mindestes ein Jahr ausgelegt. Pretty wird nach Missionsende auf natürliche Weise wieder in die Erdatmosphäre eindringen und verglühen. Der Satellit entspricht den ESA- und UN-Richtlinien zur Minimierung von Weltraumschrott, heißt es dazu. Das Pretty Projektkonsortium besteht insgesamt aus:

  • Beyond Gravity Austria GmbH (vormals RUAG Space GmbH)
  • TU Graz | Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation
  • Seibersdorf Labor GmbH
  • European Space Agency (ESA)

Österreichs Satelliten im All

Die bisherigen österreichischen Satelliten (allesamt Kleinsatelliten) im Überblick (Quelle: TU Graz):

  • TUGSAT-1/BRITE-Austria der TU Graz
  • UniBRITE der Universität Wien (TUGSAT-1 und UniBRITE sind Teil einer Flotte von fünf Nano-Satelliten, die Helligkeitsschwankungen von Sternen messen; beide seit 2013 im All)
  • PEGASUS der FH Wiener Neustadt (untersucht die Beschaffenheit der Erdatmosphäre; seit 2017 im All)
  • OPS-SAT der TU Graz (erprobt und validiert neue Techniken im Bereich der Missionskontrolle und On-Board-Systemen, erste Nanosatellitenmission der ESA; seit 2019 im All)
  • ADLER-1 des Österreichischen Weltraum-Forums (beobachtet Weltraumschrott, testet neue Technologien; seit 2022 im All)

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