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Business, Recht, Tools

Warten auf Whistleblower-Gesetz: EQS Group verschiebt Ziele

©ejn

Compliance Tools. Die EQS Group AG hat die Jahresziele bei den Neukunden erreicht, Umsatz und EBITDA liegen aber unter Plan. Das Mittelfristziel verschiebe sich gleichlaufend mit dem deutschen Whistleblower-Gesetz.

Die EQS Group AG hat laut aktueller Mitteilung nach nunmehr vorliegenden vorläufigen ungeprüften Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz in Höhe von 61,44 Mio. Euro erzielt (Vorjahr 50,22 Mio. Euro). Die Steigerung zum Vorjahr beträgt demnach 22 Prozent. Das EBITDA belaufe sich auf 4,66 Mio. Euro (Vorjahr 1,74 Mio. Euro).

Für die Kennzahl Neu-ARR, die den vertraglich neu abgeschlossenen, jährlich wiederkehrenden Umsatz beziffert, errechne sich ein Volumen von 9,3 Mio. Euro. Die Anzahl an SaaS-Neukunden beträgt 1.043. Damit konnten die Ziele bei den Kennzahlen Neukunden und Neu-ARR für das Geschäftsjahr 2022 erreicht werden, die Umsatzrealisierung und das EBITDA blieben dagegen zurück, heißt es in der vorläufigen Ergebnismitteilung.

Warten auf das Whistleblower-Gesetz

Die Verabschiedung des deutschen Hinweisgeberschutzgesetzes in der letzten Sitzung des deutschen Bundestages am 16. Dezember 2022 war so spät am Ende des Jahres, dass eine Vielzahl an SaaS-Verträgen, teils mit hohem Auftragsvolumen, erst im Jahr 2023 umsatzwirksam werden. Weiterhin führten vorübergehende Budgeteinsparungen bei Kunden in anderen Bereichen ebenfalls zu Verschiebungen des Vertragsbeginns, so die EQS Group. In Summe führte die Abweichung von rund 1,5 Mio. Euro zum Planumsatz dann zur Nichterreichung des EBITDA-Ziels von 6 Mio. Euro.

Wenig später kam es bekanntlich zu einer weiteren Verzögerung: Überraschend hat der deutsche Bundesrat in seiner Sitzung am 10. Februar 2023 die Umsetzung der EU-Whistleblower-Richtlinie in deutsches Recht blockiert. Während mittlerweile 16 EU-Staaten einen Hinweisgeberschutz in nationales Recht verankert haben, bedeute die Verzögerung für die EQS Group AG im wichtigen Heimatmarkt Deutschland eine nochmalig spätere Umsatzrealisierung bei Kunden, die ihre Vertragsunterschrift bis zum Inkrafttreten aufschieben.

Die Mittelfristziele können daher nicht mehr wie geplant erreicht werden, heißt es: Die EQS Group AG rechnet nun gleichlaufend zur Gesetzgebung mit einer Verzögerung von 12 bis 18 Monaten mit dem Erreichen des Mittelfristziels von 130 Mio. Euro Umsatz bei einer Ebitda-Marge von mindestens 30 Prozent.

Der Ausblick auf 2023

Für das Geschäftsjahr 2023 plane der Vorstand mit einem Umsatzanstieg von 15 bis 20 Prozent auf dann 71 Mio. Euro bis 74 Mio. Euro. Das EBITDA soll in der Spanne von 9 Mio. Euro bis 11 Mio. Euro liegen. Für den Neu-ARR erwarte man ein Volumen von 9 Mio. Euro bis 12 Mio. Euro. 2.000 bis 3.000 Neukunden sollen gewonnen werden, die Mehrheit davon für den Produktbereich Hinweisgebersysteme.

Dem Ausblick liegt die Einschätzung zugrunde, dass die Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht spätestens im Laufe des dritten Quartals 2023 erfolgt, heißt es in der Aussendung unter Verantwortung von André Marques, Finanzvorstand (CFO) der EQS Group.

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