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Neuer oberster Jäger für Österreich: Herbert Sieghartsleitner

Herbert Sieghartsleitner ©Anna Rauchenberger

Interessenverbände. Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner hat die Präsidentschaft von Jagd Österreich übernommen. Der Schutzstatus des Wolfes müsse „überdacht“ werden, fordert er.

Der Dachverband Jagd Österreich ist der Zusammenschluss der neun österreichischen Landesjagdverbände und vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 130.000 österreichischen Jägerinnen und Jägern auf nationaler und internationaler Ebene.

Die Präsidentschaft von Jagd Österreich wechselt innerhalb der Landesjägermeister der Landesjagdverbände Österreichs im Ein-Jahres-Zyklus, heißt es in einer Aussendung der Organisation. Nun war es wieder soweit: Sieghartsleitner ist seit 1. Jänner 2023 neuer Präsident; Josef Pröll, Niederösterreichs Landesjägermeister, wechselt an die Stelle des 2.stellvertretenden Präsidenten. Neues Präsidiumsmitglied ist Salzburgs Landesjägermeister Max Mayr Melnhof als 1. stellvertretender Präsident. Christoph Breier aus Vorarlberg verlasse das Präsidium nach planmäßiger dreijähriger Amtszeit.

„Die Wahrnehmung stärken“

Ein erheblicher Teil der Arbeit der Geschäftsstelle bestehe aus der Koordination von Informationen zu europäischen Gesetzesvorlagen und geeinten Stellungnahmen des Verbandes unter Berücksichtigung der Interessen der Bundesländer. Über 80 Prozent aller Gesetze, die auf den landwirtschaftlichen Sektor abstellen und dementsprechend früher oder später die Jagd betreffen, seien auf Gesetzesinitiativen aus Brüssel zurückzuführen. Ein wichtiges Thema sei daher auch die Zusammenarbeit mit dem europäischen Jagdverband FACE und dem CIC.

„Ein Ziel meiner Präsidentschaft ist es, mit Jagd Österreich in einen stärkeren Dialog einzutreten und vor allem Jagdintern wie auch in der breiten Bevölkerung die Wahrnehmbarkeit des Verbandes deutlich zu erhöhen. Wir Jägerinnen und Jäger sind die Natur- und Umweltschützer der ersten Stunde und erbringen ehrenamtlich viele Leistungen, die im Interesse der Allgemeinheit stehen. Hierzu zählt der Erhalt wichtiger Wildlebensräume, was auch mit dem Erhalt nicht jagdbarer Tierarten einhergeht. Auch die Beobachtung und Vorsorge in Bezug auf Wildkrankheiten und der Einsatz bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren zu jeder Tages- und Nachtzeit, sind Leistungen der Jägerschaft, die manchmal in öffentlichen Debatten zur Jagd in Vergessenheit geraten und von einzelnen Negativmeldungen überschattet werden. Diese Schieflage in der öffentlichen Wahrnehmung gerade zu rücken ist etwas, was mich antreibt und uns als Jägerschaft auch in der Wahrung unserer Interessen bei verschiedensten Gesetzesinitiativen helfen kann“, so Sieghartsleitner in einer Aussendung zum Amtsantritt.

Die Konfliktgebiete

„Weiterhin müssen wir konzentriert und zielorientiert arbeiten, um gemeinsam mit dem Forst Lösungen zu finden, um die wenigen, aber oft emotionalen Zielkonflikte zwischen Forst und Jagd zu lösen. Gerade Wetterextreme und starker Borkenkäferbefall sind jedoch Herausforderungen, die nicht auf dem Rücken der Wildtiere gelöst werden dürfen. Die Naturverjüngung gedeiht, nicht ausschließlich im Schein des Mündungsfeuers, sondern insbesondere, wenn forstliche und jagdliche Maßnahmen ineinandergreifen und auf Augenhöhe ausverhandelt wurden“, so Sieghartsleitner: „Ebenfalls braucht es praktikable Lösungen im Hinblick auf die Rückkehr der großen Beutegreifer in unsere Kulturlandschaft, die auf die Anwesenheit dieser Prädatoren weder ausgerichtet, noch vorbereitet ist. Der Schutzstatus des Wolfes muss überdacht werden.“

Die Anwesenheit des Wolfes sei für „unsere landwirtschaftlichen Partner eine große Herausforderung und die notwendigen Schutzzäune bedeuten für alle anderen Wildtiere erhebliche Einschränkungen in der Raumnutzung, können aber auch sich als tödliche Fallen entpuppen, wie im Fall von Gams- und Birkwild bereits vielfach dokumentiert wurde. Hier braucht es klare Vorgaben aus der Politik, die vor allen Dingen uns Jägerinnen und Jägern Rechtssicherheit im Umgang mit diesem Prädator bringen, aber auch den Jagdbetrieb nicht erschweren. Hierzu ist es besonders wichtig, dass wir als Interessensvertreter der Jagd und als Stimme der Wildtiere agieren und uns am Verhandlungstisch aktiv einbringen“, so der neue oberste Jäger Österreichs.

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