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BMW lässt sich „faire Vergütung“ zertifizieren

©BMW AG

München/Berlin. BMW hat die höchste Zertifizierung des Fair Pay Innovation Lab (FPI) erhalten: Dies belege, dass es keine signifikanten Gehaltsabweichungen zwischen Frauen und Männern gibt – in der Praxis unter 1% (Update: Wie es in Österreich aussieht).

Die BMW AG hat laut einer Aussendung als erstes Unternehmen in Deutschland die höchste Zertifizierung des Fair Pay Innovation Lab (FPI) erreicht. Die Auszeichnung sei ein Beleg dafür, dass die Vergütungsstrukturen bei der BMW AG fair gestaltet sind und es keine signifikanten Abweichungen im Gesamtvergütungspaket von Frauen und Männern gibt.

Das FPI ist eine weltweit agierende Zertifizierungsstelle für faire Bezahlung mit Sitz in Berlin. Die Auszeichnung „Universal Fair Pay Check“ steht unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundesministers für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, und wurde am 7. März, dem internationalen Equal Pay Day, vom FPI bekannt gegeben.

Update: Zwar bezieht sich die Zertifizierung auf die BMW AG und damit Deutschland, die Equal Pay Analysen werden jedoch bei der BMW Group stetig weiter ausgebaut, heißt es bei BMW Österreich: So sollen die Analysen zukünftig auch auf die internationalen Standorte ausgeweitet werden. Das schaffe weltweit transparente Vergütungsstrukturen und erlaube es, rechtzeitig Maßnahmen abzuleiten, um einem Gender Pay Gap langfristig entgegenzuwirken.

So bezahlt BMW

Die Vergütung bei der BMW AG basiere auf konzernweiten Funktionsbewertungen, Tarifverträgen bzw. Gehaltsbändern im außertariflichen Bereich sowie individueller Leistung und Unternehmenserfolg. Die Kriterien von Equal Pay – gleiche Entlohnung in gleichwertiger Funktion bei gleicher Arbeitszeit, individueller Leistung und Berufserfahrung – gelten über alle Unternehmensstandorte hinweg. Das Unternehmen habe Vergütungsprozesse etabliert, die sicherstellen, dass Lohn- und Gehältergleichheit keine Momentaufnahme sind sondern ein nachhaltiges System. So könne über die jährliche Equal Pay Analyse, die auf wissenschaftlich anerkannten Analysemethoden basiert, die Gesamtvergütung von Frauen und Männern inklusive fixer und variabler Vergütungsbestandteile überprüft werden.

Bei der Analyse wird der sogenannte unbereinigte und bereinigte Gender Pay Gap ermittelt. Der unbereinigte Wert, ein Durchschnittswert über alle Positionen hinweg, lag laut den Angaben innerhalb der Gesamtbelegschaft der BMW AG im Jahr 2022 bei 1,3 Prozent zugunsten der Mitarbeiterinnen. Der bereinigte Gender Pay Gap berücksichtige strukturelle Faktoren wie Entgeltgruppe oder Berufserfahrung. Hier lag der Wert im Jahr 2022 nur bei knapp unter einem Prozent zugunsten der Männer, was fast vollständiger Vergütungsgleichheit entspreche. Die Equal Pay Analysen sollen ausgebaut werden: So sollen die Analysen zukünftig auch auf die internationalen Standorte ausgeweitet werden.

Die Statements

„Auf diese Auszeichnung sind wir besonders stolz. Sie belegt, dass unsere Vergütungsstrukturen im Hinblick auf Equal Pay wirksam sind. Faire Gehälter sind für uns eine Selbstverständlichkeit und Teil unserer Unternehmenskultur, die auf Transparenz, Wertschätzung und Respekt basiert. Die BMW Group steht für das Prinzip Leistung und Gegenleistung und gerechte Arbeitsbedingungen und ein von Vielfalt geprägtes Arbeitsumfeld, das Karrieremöglichkeiten für alle Talente bietet“, so Ilka Horstmeier, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal und Immobilien, Arbeitsdirektorin.

Henrike von Platen, CEO & Gründerin FPI Fair Pay Innovation Lab: „Die BMW AG als ersten Fair Pay Leader in Deutschland auszeichnen zu können ist mir eine große Freude. Und es ist ein wunderbares Signal an alle anderen Unternehmen: Faire Bezahlung ist überall möglich. Auch in der traditionell männlich geprägten Automobilbranche, in der der Gender Pay Gap über dem bundesweiten Durchschnitt von 18% liegt und Frauen durchschnittlich 22% weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Die BMW AG konnte diese Lohnlücke für 80.000 Beschäftigte schließen.“

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