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Houskapreis geht an TU Wien, Salzburg Research und Cube Dx

Houskapreis 2023 ©Alexander Müller

Forschungspreise. Der mit 750.000 Euro dotierte Houskapreis geht an die TU Wien, Salzburg Research und Cube Dx: Für Wasserstoff- und Sepsis-Forschung sowie einen vernetzten Skischuh.

Die B&C Privatstiftung vergab am 27. April 2023 den Houskapreis 2023: Mit einer Dotierung von insgesamt 750.000 Euro ist er laut den Angaben hierzulande der größte private Preis für anwendungsnahe Forschung. Die Erstplatzierten erhalten ein Preisgeld von je 150.000 Euro. Die Bestplatzierten im Überblick:

  • In der Kategorie „Hochschulforschung“ gewinnt die Technische Universität Wien den Houskapreis für patentierte Verfahren zur Aufbereitung von Wasserstoff für Brennstoffzellen.
  • In der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ erhält das niederösterreichische Unternehmen Cube Dx den österreichischen Forschungs-Oscar für „compact sequencing“ zur raschen Klärung einer Sepsis.
  • Das Forschungsinstitut Salzburg Research holte in der neuen Kategorie „Außeruniversitäre Forschung“ den Sieg für die Entwicklung eines vernetzten Skischuhs.

Auf dem Foto: Die Gewinnerinnen und Gewinner des Houskapreises 2023 sowie die Veranstalter – Wolfgang Hofer (B&C), Elisabeth Häusler (Salzburg Research), Birgit Noggler (B&C), Bernhard Ronacher (Cube Dx), Michael Harasek (TU Wien), Erich Hampel (B&C).

Der Event

Vor rund 350 Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft hat die B&C Privatstiftung am 27. April 2023 die von der Jury gekürten besten österreichischen Forschungsprojekte im Rahmen einer festlichen Preisverleihung im Wiener Gartenbaukino mit dem Houskapreis ausgezeichnet.

Der Forschungspreis wurde dabei erstmals in drei Kategorien vergeben, neben der „Hochschulforschung“ und „Forschung & Entwicklung in KMU“ wurden innovative Errungenschaften auch in der Kategorie „Außeruniversitäre Forschung“ prämiert. Den Auftakt der 18. Houskapreis-Verleihung bildete der Houska-Talk mit WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr über die Rolle Chinas in der global vernetzen Wirtschaft. Durch den Abend führte zum dritten Mal Fernsehmoderatorin Isabella Richtar.

„Forschung und Innovation sind essenziell für die Adressierung vieler aktueller und künftiger Herausforderungen und die Stärkung eines Wirtschaftsstandortes. Grundvoraussetzung dafür ist eine vielfältige, funktionierende Forschungslandschaft, aber auch die Wertschätzung der Menschen, die hinter den wissenschaftlichen Errungenschaften stehen. Dafür setzt sich die B&C Privatstiftung mit dem Houskapreis ein“, so Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender der B&C Privatstiftung. „Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern, aber auch allen anderen Nominierten. Sie stehen für exzellente Forschung und Innovationskraft in unserem Land.“

1. Platz Hochschulforschung: Technische Universität Wien für Gewinnung von grünem Wasserstoff

Aus den fünf nominierten Einreichungen in der Kategorie „Hochschulforschung“ holte Michael Harasek, Professor am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der Technischen Universität Wien, mit dem Projekt „Aufbereitung und Kompression von Wasserstoff für Brennstoffzellen“ den 1. Platz beim Houskapreis mit einem Preisgeld in Höhe von 150.000 Euro.

Harasek und sein Team entwickelten laut den Angaben mehrere Verfahren, um hochreinen Wasserstoff, der über die Erdgasleitung mittransportiert wird, wieder aus Gasspeichern oder Gasleitungen herauszufiltern. Als nachhaltiger und klimaneutraler Energieträger gewinne Wasserstoff für die Stromgewinnung aus Brennstoffzellen zunehmend an Bedeutung. Projektleiter Michael Harasek freut sich über Preis: „Der Einsatz von grünem Wasserstoff ist als klimafreundliche Energiequelle vor allem für die Industrie und den Verkehrssektor relevant. Die Auszeichnung mit dem Houskapreis ist eine große Anerkennung für unsere Forschungsanstrengungen, die bereits in die praktische Umsetzung gehen.“

1. Platz F&E in KMU: Cube Dx für Diagnostik von Krankheitserregern mittels „compact sequencing“

In der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ konnte das niederösterreichische Unternehmen Cube Dx GmbH mit Sitz in St. Valentin die Houskapreis-Fachgremien mit dem Projekt „compact sequencing – frühe Sepsisdiagnostik, die Leben rettet“ überzeugen und erhält 150.000 Euro Preisgeld.

Bernhard Ronacher, Molekularbiologe und Biochemiker sowie Gründer von Cube Dx, über die Auszeichnung: „Wir sind überglücklich über den Preis und er ist ein Highlight in meiner mittlerweile rund zwanzigjährigen F&E-Tätigkeit. Mittels compact sequencing können wir im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren Erreger von Blutvergiftungen bereits innerhalb weniger Stunden nachweisen. Das kann Leben retten.“ Mit der Erfassung von insgesamt rund 100 Mikroorganismen und Resistenzgenen biete der niederösterreichische Diagnostik-Spezialist eine einzigartige Abdeckung.

1. Platz Außeruniversitäre Forschung: Salzburg Research für vernetzten Skischuh

In der neu eingeführten Kategorie „Außeruniversitäre Forschung“ gewinnen die Informatikerin Elisabeth Häusler und ihre Forschungsgruppe Human Motion Analytics von der Salzburg Research Forschungsgesellschaft in Kooperation mit dem Fachbereich Sport- und Bewegungswissenschaft an der Universität Salzburg mit dem Projekt „Vernetzter Skischuh zur Bewertung der Qualität des Skifahrens“ den Hauptpreis.

Mit dem Einsatz von Sensor- und Machine Learning-Technologien wird laut den Angaben das individuelle Fahrverhalten beim Skifahren gemessen und direkt auf das Smartphone übertragen. So erhalten Skifahrende einen Einblick über ihre Leistung. Die Anwendung ist bereits patentiert und bilde die Grundlage für weitere digital vernetzte Produkte. Projektleiterin Elisabeth Häusler zum Houskapreis: „Ich bin überwältigt von der Auszeichnung unserer Arbeit. Für mich und mein Team ist das eine Motivation und auch Bestätigung dafür, dass wir hier am richtigen Weg sind. Die Kombination aus Sport und Technik ist gerade für Österreich ein wichtiges und spannendes Handlungsfeld.“

Houska-Talk mit Wifo-Ökonom Gabriel Felbermayr

Gabriel Felbermayr, Direktor des Wirt­schaftsforschungsinstituts WIFO, sprach im Houska-Talk zum Thema „In der Welt relevant – für Europa relevant?“ über die stotternde Konjunktur in China, Abhängigkeiten von Rohstoffen und die Auswirkungen auf Europas Wirtschaft. „Mittelfristig ist es gerade für Europa, und damit auch für Österreich, wichtig, sich von der Abhängigkeit von China in diesem Bereich zu lösen und alternative Quellen für diese Rohstoffe zu erschließen“, so Felbermayr. „Die Konzentration auf Umwelttechnologien und die Dekarbonisie­rung sind für Europas Wirtschaft eine gute Möglichkeit, die F&E-Leistungen zu steigern.“

Die weiteren Platzierungen beim Houskapreis 2023

Neben den Erstplatzierten gibt es in den jeweiligen Kategorien weitere Preisträger. Für die Nr. 1 gibt es dabei jeweils 150.000 Euro, für Platz 2 je 60.000 Euro und die Drittplatzierten erhalten je 20.000 Euro. Auch für die weiteren Nominierten gibt es Geld, nämlich je 10.000 Euro.

Ebenfalls gepunktet haben heuer beim Houskapreis in der Kategorie Hochschulforschung:

  • auf Platz 2 die Universität Wien, Department für Strukturbiologie und Computational Biology (Projekt: Computergestützte Strukturbiologie)
  • auf Platz 3 die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni), Forschungsgruppe Onkologie der Universitätsklinik für Pferde (Projekt: Immuntherapie von Papillomvirus-induziertem Hautkrebs bei Pferden)
  • Nominiert: Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Institut für Biologisch inspirierte Materialien (Projekt: Holographische Inline-Mikroskopie für Lebensmittel, Pharma und Umwelt) sowie Universität Wien, Department für Strukturbiologie und Computational Biology (Projekt: Computergestützte Strukturbiologie); Universität Wien, Max Perutz Labs (Projekt: Gezielte Solubilisierung von therapeutischen Antikörpern durch RNA)

In der Kategorie „Außeruniversitäre Forschung“:

  • 2. Platz: AIT – Austrian Institute of Technology GmbH, Niederösterreich (Projekt: EndoBoost – Endophyten-basierte Technologien für die Pflanzenproduktion; Projektleitung: Angela Sessitsch)
  • 3. Platz: Kompetenzzentrum Holz GmbH WOOD Kplus, Oberösterreich (Projekt: Nachhaltiger Klebstoff für Holzwerkstoffe und Möbel; Projektleitung: Erik van Herwijnen)
  • Nominiert: ÖIAT / AIT / X-Net, Wien (Projekt: Fake-Shop Detector – der KI-Echtzeitschutz für Konsument*innen); RCPE Research Center for Pharmaceutical Engineering GmbH, Steiermark (Projekt: Pharm*instruct – 3D-Druck personalisierter pharmazeutischer Pessare)

In der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“:

  • 2. Platz: 4a manufacturing GmbH, Steiermark (Projekt: Cimera Radome – 4a better connection; Projektleitung: Patrick Hergan, Svea Mayer, Michael Pichler)
  • 3. Platz: Ret*inSight GmbH, Wien (Projekt: Real-World-Einführung von automatisiertem Präzisions-Monitoring im Management der feuchten Makula-Degeneration (AMD) durch künstliche Intelligenz (KI); Projektleitung: Amir Sadeghipour)

Die Gästeliste

Die Houskapreis-Gala wird von den Veranstaltern auch als Event für Österreichs Forschende und Wirtschaftstreibende positioniert. Der Stiftungsvorstand der B&C Privatstiftung, Erich Hampel, Wolfgang Hofer und Birgit Noggler, begrüßte laut den Angaben u.a. die Gäste: Béasse Arnaud (AVCO); Helmut Bernkopf (OEKB); Ingo Bleier (Erste Group Bank); Victor Breguncci, Helmut Kaufmann und Gerald Mayr (AMAG); Kristian Brok, Karl Haider und Helmut Sorger (Semperit), Karin Exner-Wöhrer (SAG); Gabriel Felbermayr (WIFO); Franz Gasselsberger (Oberbank AG), Daniela Haunstein (AAIA); Christian Helmenstein und Christoph Neumayer (IV); Dieter Hengl (Unicredit Bank); Franz Hiesinger (Mayr-Melnhof Karton); Kurt Hofstädter (Siemens); Ursula Jakubek (FWF); Mariana Karepova (Österreichisches Patentamt); Georg Kopetz, Stefan Poledna und Harald Triplat (TTTech); Wolfgang Litzlbauer (Umdasch); Peter Mitterbauer (Miba); Markus Mitteregger (RAG Austria); Robert Ottel (voestalpine); Petra Preining (AT&S); Franz Rauch (Franz Rauch); Nico Reiner, Stephan Sielaff und Christian Skilich (Lenzing); Alexander Schwartz (IST Cube); Danielle Spera (Kultur.Medien.Judentum.); Christian Werzi (BNP Paribas); Norbert Zimmermann (MEGA Bildungsstiftung); Otto Doblhoff-Dier (Vetmed); Michaela Fritz (Meduni Wien); Johannes Fröhlich (TU Wien); Ludovit Garzik (RFTE); Markus Raunig (Austrian Startups); Elvira Welzig (Ludwig Boltzmann) und Klaus Fronius (Fronius Int.).

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