Open menu
Extrajournal.Net PRO ist nicht eingeschaltet. Aktivieren um vollständigen Inhalt anzuzeigen
Bildung & Uni, Recht, Tools

TU Wien erhält UNESCO-Chair für ethische KI

TU Wien Hauptgebäude ©Matthias Heisler

Technik-Unis. Ethische Fragen der Digitalisierung beantworten helfen soll ein neuer UNESCO Chair an der Fakultät für Informatik der Technischen Universität (TU).

Am 15. Mai 2023 wurde der UNESCO Chair für Digitalen Humanismus an der Fakultät für Informatik der Technischen Universität (TU) Wien zusammen mit Ministerien und der Stadt Wien inauguriert, heißt es in einer Aussendung. Damit erhalte sie als erste Informatik-Fakultät in Österreich einen UNESCO Chair. Der Lehrstuhl soll den Fokus auf die ethischen, sozialen und politischen Auswirkungen von digitalen Technologien legen.

Was ist ein UNESCO Chair

Das UNITWIN/UNESCO Chair Programm fördert seit 1992 Hochschulen in ihrer Forschung und Entwicklung durch universitätsübergreifende und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Aktuell sind rund 850 Einrichtungen in 117 Staaten an dem Programm beteiligt, in Österreich gibt es derzeit elf UNESCO-Lehrstühle.

Der neue Lehrstuhl an der TU Wien wird von Peter Knees (Chair) und Julia Neidhardt (Co-Chair) geleitet, die als Expert*innen im Bereich KI & Recommender Systems bereits seit mehreren Jahren im Digitalen Humanismus aktiv seien. „Technologie bietet enorme Chancen für die menschliche Entwicklung“, so Peter Knees, „aber nur, wenn Würde und Freiheit jedes Menschen respektiert werden. Mit dem Chair wollen wir wissenschaftliche Grundlagen für sinnvolle Regulierungen schaffen und die IT-Expert*innen von morgen mit einem interdisziplinären Mindset ausbilden.“

Peter Knees, Sabine Seidler, Julia Neidhardt, Martin Polaschek ©Amélie Chapalain / TU Wien Informatics

Der Lehrstuhl soll laut den Angaben als Knotenpunkt für Forschungszusammenarbeit fungieren. Aktivitäten mit Partneruniversitäten, insbesondere im globalen Süden, der internationalen Digital Humanism Initiative und dem fakultätsübergreifenden Zentrum für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen (CAIML) werden demnach verknüpft. Darüber hinaus werde das Team Lehrpläne und Forschungsrichtlinien entwickeln, unter anderem anhand der UNESCO-Empfehlungen zur KI-Ethik.

Der Arbeitsauftrag von oben

Minister Martin Polaschek wird in einer Aussendung der TU zitiert: „Der Lehrstuhl ist ein wichtiger Meilenstein um sicherzustellen, dass die digitale Transformation in einer Weise gestalten wird, die den Menschen in den Mittelpunkt des technologischen Fortschritts setzt.“

Technologien wie Künstliche Intelligenz sind auf dem Vormarsch und beeinflussen unseren Alltag schon jetzt in vielen Bereichen, so Sabine Seidler, Rektorin der TU Wien: „Wir müssen sicherstellen, dass diese technologiegetriebenen Veränderungen mit gesellschaftlichen Spielregeln und Werten kompatibel sind. Der Chair für Digitalen Humanismus wird dazu beitragen, dass wir diese Transformation auf ethisch verantwortungsvolle Weise mitgestalten.“

Martin Fritz, Generalsekretär der Österreichischen UNESCO-Kommission: „Digitale Technologien sind Teil unseres Alltags und unseres Zusammenlebens. Ihr Einsatz muss daher in einem ethischen Rahmen erfolgen und dem Wohl von Mensch und Umwelt dienen.“

Weitere Meldungen:

  1. Symposium zu Kunst und KI an der Donau-Uni
  2. Wirtschaftskanzlei Fieldfisher startet mit Büro in Österreich
  3. Neuer Anwälte-Präsident Rohregger will „fit halten“
  4. Neues Förderprogramm: „Bildungsbonus“ für Wiener Betriebe