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Business, Recht, Veranstaltung

Event der Notare: Herausforderungen der neuen Arbeitswelt

Gerhard Drexel, Jörg Spreitzer, Michael Umfahrer ©Vogus

Wien. Die Notariatskammer lud zur Notarion-Veranstaltung „Auf den Spirit kommt es an“: Es ging um die veränderten Erwartungen der Arbeitnehmer in der modernen Arbeitswelt – und zielführende Führungsstile.

Am 28. Juni lud Michael Umfahrer, Präsident der Österreichischen Notariatskammer, zur Notarion-Veranstaltung „Auf den Spirit kommt es an“. So lautet auch der Titel des Buchs von Gerhard Drexel, dem Aufsichtsratspräsidenten von Spar Österreich. Gemeinsam mit Jörg Spreitzer, Managing Director von Great Place to Work, diskutierte er über Employer Branding, Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern und den „richtigen Spirit“ in Unternehmen.

Demnach will vor allem die jüngere Generation nicht mehr in traditionellen „nine-to-five“-Angestelltenverhältnissen arbeiten und neue Erwartungen werden an die Work-Life-Balance geknüpft. „Arbeitgeber sind gefordert, sich ständig weiterzuentwickeln, um ein attraktives Berufsumfeld bieten zu können und einerseits junge Talente anzuziehen und andererseits langjährige Mitarbeiter zu motivieren“, so Michael Umfahrer, Präsident der Österreichischen Notariatskammer.

„Es ist uns ein großes Anliegen, diesen Anforderungen auch innerhalb der österreichischen Notariatskanzleien gerecht zu werden. Fortbildungsmaßnahmen, interne und externe Schulungen sowie Team-Building-Events und eine positive Unternehmenskultur gehören zu unseren Kerninitiativen“, so Umfahrer, der selbst Arbeitgeber von zehn Notariatsmitarbeitern ist.

Passende Karriereperspektiven

Um die individuell passende Karriereperspektive für den einzelnen Mitarbeiter bzw. für die einzelne Mitarbeiterin zu finden, ist es laut Drexel notwendig, dass die Führungskraft über die „individuellen Stärken und Schwächen der Mitarbeitenden genau Bescheid weiß“. Jahrelange persönliche und direkte Zusammenarbeit erleichtert in seinen Augen diese Beurteilung durch die Führungskraft.

„Und dann braucht es Fantasie und Kreativität bei der Führungskraft und beim jeweiligen Mitarbeitenden, wie die Karriereperspektive aussehen könnte. Ziel sollte immer sein, persönliche Stärken durch die einzelnen Karriereschritte noch stärker zur Geltung zu bringen. Auf beiden Seiten – Führungskraft und Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin – braucht es auch die Fähigkeit, loslassen zu können: sich vom bisherigen Platz im Unternehmen und den bisherigen liebgewonnenen Aufgaben zu trennen, um an anderer Stelle im gleichen Unternehmen auf der Erfolgsleiter empor zu steigen“, so Drexel.

Um Mitarbeiter, die nur „Dienst nach Vorschrift“ machen, aus dem „Stand-by-Modus“ herauszuholen, braucht es laut Drexel empathische Führungskräfte. „Menschen folgen immer Menschen. Deshalb wollen Mitarbeiter berührt werden von einer mitreißenden Vision, von einer einzigartigen Strategie, die ihnen von den Führungskräften mit Überzeugungskraft und Wertschätzung vermittelt werden. Wenn es gelingt, dass die Mitarbeitenden den Sinn ihrer spezifischen Arbeit erkennen und ihre Arbeit im großen Unternehmensgefüge einordnen können, sind sie intrinsisch motiviert, und es ist der Grundstein gelegt, dass sie buchstäblich über sich hinauswachsen“, so Drexel.

Führung auf Augenhöhe und Employer Branding

„Führung auf Augenhöhe“ gelingt laut dem Spar Österreich-Aufsichtstratspräsidenten besonders gut, wenn der bzw. die Vorgesetzte in der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden die „Hierarchie nicht betont oder – noch besser – für ein hierarchiefreies Klima sorgt. Den Mitarbeitern soll das Gefühl vermittelt werden, dass ihre Ideen und Meinungen nicht nur erlaubt, sondern geradezu erwünscht sind. Führung auf Augenhöhe erfordert auch, dass die Führungskräfte gut zuhören können und ein echtes Interesse am Dialog und dem Austausch mit den Mitarbeitenden zeigen“, so Drexel.

Employer Branding ist laut Jörg Spreitzer ebenfalls ein Must Have für alle Unternehmen. Dabei sei Authentizität wichtig. „Was nach außen kommuniziert wird, muss nach innen auch wirklich gelebt werden, sonst geht es nach hinten los. Besonders den jungen Talenten ist das wichtig, da die Wechselbereitschaft in dieser Zielgruppe wesentlich stärker ist, bemerkt man fehlende Authentizität auch sehr schnell und mit unangenehmen Folgen für das Unternehmen. Deswegen gilt es, mit einer vertrauensvollen Unternehmenskultur und empathischen Führungskräften Aufmerksamkeit zu erzeugen, das kann ein wesentlicher Differentiator sein“, so Spreitzer.

In seinen Augen müssen sich Unternehmen heutzutage vor allem den Trends New Leadership, Flexibilität und Fairness stellen. „Das sind die wichtigsten Attribute, die Unternehmen in den nächsten Jahren zu ganz besonderen Arbeitgebern mit einer starken Employer Brand werden lassen. Die 6 wichtigsten Punkte sind glaubwürdige Führung, Interesse an der Einzelperson, Work-Life-Blending, gerechte Behandlung sowie faire Beförderungen, guter Teamgeist und Spaß bei der Arbeit“, so Spreitzer.

 

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