Finanzierung. Düngemittelkonzern K+S holt sich eine neue Kreditlinie über 400 Mio. Euro: Diese ist an ungewöhnliche Nachhaltigkeitsregeln gekoppelt, so die beratende Kanzlei Hengeler Mueller.
K+S hat sich laut den Angaben eine neue syndizierte revolvierende Kreditlinie in Höhe von 400 Mio. EUR gesichert. Diese Kreditlinie enthalte erstmals eine Komponente, die an die Entwicklung von Nachhaltigkeitskennzahlen gekoppelt ist. Konkret gehe es dabei um die drei Bereiche CO2-Emissionen, Unfallzahlen und nachhaltige Lieferketten.
K+S ist ein international tätiger Rohstoff- und Düngemittelkonzern mit rund 11.000 Beschäftigten, das HQ ist in Kassel (Deutschland). Im Beratungsteam von Kanzlei Hengeler Mueller für K+S waren Henning Hilke (Partner, Frankfurt) und Mathias Menzel (Associate, London).
Bei Zielverfehlung setzt es eine Spende
Die Nachhaltigkeitskomponente ist dabei ungewöhnlich ausgestaltet: Sollte K+S nämlich die festgelegten Ziele in diesen Kategorien verfehlen, werde das Unternehmen einen definierten Betrag an eine gemeinnützige Organisation spenden (laut K+S soll es konkret die Deutsche Welthungerhilfe werden, Anm.d.Red.). Erreicht K+S dagegen die Ziele, verringere sich die vom Unternehmen zu zahlende Zinsmarge. Und K+S habe sich freiwillig selbst verpflichtet, diesen Betrag dann ebenfalls zu spenden. „Diese Maßnahme unterstreicht die Bedeutung von Nachhaltigkeitsthemen für K+S“, so Finanzvorstand Christian H. Meyer bei der Ankündigung des Abschlusses.
Die flexibel abrufbare Kreditlinie hat eine Laufzeit von fünf Jahren mit Möglichkeiten, die Laufzeit um bis zu zwei weitere Jahre zu verlängern. Koordiniert wurde die selbstarrangierte Kreditlinie durch die DZ Bank, die Landesbank Hessen-Thüringen sowie die LBBW. Die Strukturierung der Nachhaltigkeitsaspekte hat die Landesbank Hessen-Thüringen als Sustainability Coordinator bankseitig begleitet. An der Kreditlinie beteiligt seien insgesamt zehn Kreditinstitute aus dem In- und Ausland.