Autozulieferer. Die börsenotierte deutsche Leoni AG von KTM-Chef Stefan Pierer entschuldet sich durch eine neuartige, nicht unumstrittene Restrukturierung. Freshfields, Gleiss Lutz sowie Latham & Watkins helfen.
Die Leoni AG ist ein international tätiger, börsennotierter Kabel- und Kabelbaumhersteller mit Hauptsitz in Nürnberg, der zur Unternehmensgruppe des Österreichers Stefan Pierer gehört. Die Restrukturierung ist laut den beratenden Anwaltskanzleien die erste große Restrukturierung einer börsennotierten Gesellschaft im Rahmen eines Verfahrens nach dem Unternehmensstabilisierungs- und restrukturierungsgesetz (StaRUG).
Nicht alle sind glücklich
Der Restrukturierungsplan sieht als Teil der finanziellen Sanierung unter anderem eine Herabsetzung des Grundkapitals der Leoni AG auf null Euro vor. Dies führt zu einem Ausscheiden der bisherigen Aktionäre und einem Delisting der Aktie. Mit der Umsetzung der weiteren Kapitalmaßnahmen des Restrukturierungsplans wird das Unternehmen neue Liquidität aus einer Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss in Höhe von EUR 150 Millionen erhalten und von Finanzverbindlichkeiten in Höhe eines Gesamtbetrages von EUR 708 Millionen entlastet, heißt es dazu. Nicht alle sind mit dem Plan glücklich, berichtete unlängst die deutsche Wirtschaftswoche, die teils „wütende“ Minderheitsaktionäre ortet. Jedenfalls wurden die Beschwerden gegen den StaRUG-Restrukturierungsplan nun durch Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth vom 17. Juli 2023 verworfen, daher ist der Restrukturierungsplan rechtskräftig, so die beratenden Kanzleien.
Die Beratungsteams
Latham & Watkins sowie Hengeler Mueller haben die Leoni AG beraten. Im Team von Latham & Watkins waren Jörn Kowalewski (Partner, Federführung), Hendrik Hauke (Counsel, Co-Federführung Finanzierung), Jan-Philipp Praß (Associate, Co-Federführung StaRUG), Florian Doster, Jan-Mark Steiner, Eike Schmidt-Röh, Axel Krohn (alle Associate, alle Restrukturierung, Hamburg), Martina Eisgruber (Associate, Bank- und Finanzrecht, Frankfurt), Anna-Maria Kuckerz (Associate, Bank- und Finanzrecht, Hamburg/Frankfurt), Dirk Kocher (Partner), Andreas Lönner (Counsel, beide Corporate, Hamburg), Stefan Patzer (Counsel), Marco Grotenrath (Associate) und Lisa Hoops (Associate, alle Litigation, Hamburg)
Im Team von Gleiss Lutz waren Matthias Tresselt (Federführung, Partner, Stuttgart), Markus Reps (Counsel, beide Restrukturierung, Frankfurt), Helge Kortz (Partner), Jan-Alexander Lange (Counsel, beide Banking & Finance, beide Frankfurt), Martin Wernicke (Restrukturierung, Stuttgart).
Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer hat das Kreditgeberkonsortium beraten. Ihr Team stand unter der Federführung von Partner Lars Westpfahl (Restrukturierung, Hamburg), Counsel Nina Heym (Finanzierung, Frankfurt) sowie Principal Associate Tom Dittmar (Restrukturierung, Hamburg) und umfasste die Partner Martin Schiessl (Steuern, Frankfurt), Simon Schwarz (Kapitalmarktrecht, Frankfurt), Stéphanie Corbière (Finance, Paris), Kyle Lakin (Finance, New York), Dawn Heath (Arbeitsrecht, London) sowie die Counsel Thomas Jeannin (Finance, Paris), Sebastian Röger (Steuern, Frankfurt) und die Principal Associates Andreas Thümmler (Finance, Frankfurt), Simon Fitzpatrick (Finance, Wien) und Gareth Davies (Arbeitsrecht, London). Auch die Associates Benedict Kebekus (Restrukturierung, Hamburg), Laura Korndörfer (Finance, Frankfurt), Alexander Bräuer (Finance, Frankfurt), Andy Esmond (Finance, New York) und Christian Schmidt (Steuern, Frankfurt) waren dabei.