Ressourcen schonen. Gestiegene Energiepreise verändern die Pläne der Unternehmen, so die Wirtschaftskammer Wien: Sparen überrundet E-Fuhrpark-Investments, auch Datenmanagement sinkt.
Laut einer Befragung im Auftrag von Wirtschaftskammer Wien und aws planen heuer 60 Prozent der Wiener Unternehmen, in Nachhaltigkeitsprojekte zu investieren – das sind um vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, so WK Wien-Präsident Walter Ruck. Gestiegene Energiepreise und Angst vor Energieknappheit haben damit die Pläne der Betriebe verändert, heißt es.
Die Top-8
- Gefragt seien vor allem Projekte, die Ressourcen schonen (mit 52 Prozent der Nennungen auf Platz 1, im Vorjahr nur 39%) sowie
- Prozesse optimieren (mit 49% auf Platz 2, Vorjahr 30%).
- An Priorität eingebüßt hat die Umstellung des Fuhrparks auf E-Autos (42% nach 47%), die vom ersten auf den dritten Rang gerutscht ist.
- Auf Platz 4 liegt die Umstellung des Heiz- oder Kühlsystems (39% nach 33%),
- gefolgt von Abfallmanagement (37% nach 28%),
- Renovierung von Gebäuden (18% nach 17%) und
- Steuerung des Datenmanagements (13% nach 17% im Vorjahr).
Sparen bei der Raumwärme
Dass die Energiekrise die Unternehmen zum umfassenden innerbetrieblichen Handeln gezwungen hat, zeige auch die Frage nach den Maßnahmen, die wegen den gestiegenen Energiepreisen bereits gesetzt wurden oder geplant sind:
- 59 Prozent der Betriebe geben an, ihren Energiebedarf für Raumwärme gesenkt zu haben, weitere 18 Prozent wollen dies tun.
- 47 Prozent haben ihre Beschäftigten für eine effiziente Energieverwendung sensibilisiert, weitere 12 Prozent wollen dies tun.
- 34 Prozent haben den Umstieg auf nachhaltige Mobilität zumindest schon teilweise geschafft, weitere 25 Prozent wollen dies tun.
Die Energiekrise habe Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte in einigen Bereichen deutlich beschleunigt. „Ihren Fokus haben Wiener Betriebe aber schon viel länger auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Maßnahmen gegen den Klimawandel gerichtet”, so Ruck. Vor allem bei der Entwicklung neuer Umwelttechnologien seien Wiener Betriebe international sehr erfolgreich.
Der Nachhaltigkeits-Check
Die Kammer selbst bietet ihren Mitgliedern neuerdings einen Online-Nachhaltigkeits-Check an. Er soll aufzeigen, wo das Unternehmen steht und in welchen Bereichen noch Potenziale liegen. Der Check beinhaltet Themen und Fragen vom CO2-Fußabdruck des Unternehmens über flexible Arbeitszeitmodelle bis hin zur Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards bei Lieferanten oder etwa der Förderung von nachhaltiger Mobilität beim Dienstweg der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit sei gleichzeitig ein erster Schritt in Richtung Lieferketten-Compliance gesetzt, denn bekanntlich arbeitet die EU an verbindlichen Vorschriften.