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Bildung & Uni

Biomarker sollen das Altern messbar und behandelbar machen

Chiara Herzog, Martin Widschwendter ©Patrick Saringer

Hochschulen. Forscher der Uni Innsbruck gehen neue Wege zur Prävention von altersbedingten Krankheiten: „Biomarker“ sollen den biologischen Vorgang des Alterns leichter messbar machen.

Innsbrucker Forscher tragen zu einem neuem internationalen Konzept für Alternsforschung bei: Eine Rahmenstruktur für sogenannte „Biomarker“ soll den biologischen Vorgang des Alterns leichter definieren und auch neue Wege zur Prävention von altersbedingten Krankheiten ermöglichen, so die Forscher.

Keine Einbahnstraße

Der Hintergrund: Seit den 1930ern deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass der Alterungsprozess auf verschiedene Arten verzögert oder möglicherweise umgekehrt werden kann. So wurde in Labortests festgestellt, dass eine zeitliche Begrenzung der Nahrungsaufnahme die Lebenserwartung von Mäusen erhöht und verschiedene altersbedingte Erkrankungen verhindert. Um diese Erkenntnisse auf den Menschen anzuwenden, sei es notwendig, den biologischen Alternsvorgang zu definieren und messen zu können.

Möglich wird das laut den Forschern der Uni Innsbruck durch Biomarker: Diese sind Messwerte, die Auskunft über einen biologischen Prozess geben. Da das Altern sich aus vielen verschiedenen Prozessen zusammensetzt, gab es bis dato jedoch keine Übereinstimmung unter Experten, wie Biomarker am besten zur Anwendung kommen könnten.

Die neuen Erkenntnisse

Zwei Wissenschaftler der Uni Innsbruck, Chiara Herzog und Martin Widschwendter, haben nun, gemeinsam mit Forschern des Brigham and Women’s Hospital der Harvard Universität und rund 20 weiteren Forschern, bestehende Rahmenstrukturen zu Biomarker-Erfassung angepasst um „Biomarker des Alterns“ und deren klinische Anwendungen zu definieren.

„Unser Konsortium hat in dieser Arbeit erstmals eine Übereinstimmung zwischen internationalen Experten herbeigeführt, wie wir Biomarker des Alterns untersuchen können“, so Chiara Herzog, die am European Translational Oncology Prevention and Screening Institute (EUTOPS) und am Forschungsinstitut für Biomedizinische Alternsforschung an der Uni Innsbruck forscht.

Herzog ist eine der Erstautorinnen der Studie und Teil des internationalen Konsortiums. „Unser neues Konzept bildet die Grundlage für robuste Biomarker für die Alternsforschung, die der Bevölkerung zugutekommen und klinische Anwendung finden sollen. Mithilfe solcher Biomarker könnte zum Beispiel die individuelle Wirksamkeit von vorbeugenden Maßnahmen erfasst werden, wie Ernährung, Rauchstopp und Bewegung. Auch kann das Risiko von Alterserkrankungen identifiziert werden“, so Herzog.

Martin Widschwendter, Professor für Onkologie und Prävention an der Uni Innsbruck und Leiter des EUTOPS: „Epigenetische Markierungen an der DNA, die durch Altern und Umwelteinflüsse geprägt werden und die Aktivität unserer Gene regulieren, sind zum Beispiel vielversprechende Biomarker, die es erlauben könnten, unsere Gesundheitsvorsorge und vorbeugende Maßnahmen individuell zu gestalten.“

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