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Interne Revision braucht Wertschätzung in schwierigen Zeiten

42. Jahrestagung Interne Revision ©Institut für Interne Revision

Wien. Bei der 42. Jahrestagung der Internen Revision ging es um die Kommunikation mit den Betriebskollegen, Krisen-Themen und mehr.

Bei der 42. Jahrestagung der Internen Revision am 28. und 29. September im Apothekertrakt des Schlosses Schönbrunn wurde unter dem Motto „Kommunikation in der Internen Revision“ diskutiert, wie das moderne Selbstverständnis der Internen Revision besser in die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat, dem Vorstand, den anderen Unternehmensabteilungen und allen Stakeholdern einfließen kann und welche Rolle die Kommunikation vor allem während einer Krise spielt, so die Veranstalter.

Die Themen

„Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass eine effektive Kommunikation für die Interne Revision von entscheidender Bedeutung ist, um die Herausforderungen einer sich ständig wandelnden Geschäftswelt erfolgreich zu bewältigen“, so Gottfried Berger, Vorsitzender des Instituts für Interne Revision: „Darüber hinaus sehen wir, wie wichtig es ist, Einblicke in unsere Arbeit zu geben, aber auch nach außen hin mehr Transparenz zu zeigen und zu erklären, welche Aufgaben die Interne Revision hat und wie sie diesen nachkommt.“

Die Jahrestagung ist als Treffpunkt der Branche gedacht und soll ein Umfeld bieten, um „Strategien und Lösungswege aufzuzeigen und sich darüber auszutauschen, wie die Interne Revision in Krisen und darüber hinaus dazu beitragen kann, Vertrauen aufzubauen und Unternehmen für die Zukunft aufzustellen“, so Berger weiter. Er und Thomas Schwalb, Geschäftsführer der Akademie Interne Revision, begrüßten als Organisatoren der heurigen Veranstaltung mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Österreich, heißt es dazu.

Die Teilnehmer vor Ort

Unter den Vortragenden fanden sich u. a. Katrin Becker (Energie Steiermark), David Bichler und Christine Catasta (Erste Group), Tamara Maria Christ (Asfinag), Martin Fitz (Julius Blum GmbH), Jürgen Gangoly (Skills Group / Team Farner), Susanne Kalss (Wirtschaftsuniversität Wien), Viktoria Kickinger (Directors Academy), Rainer Lenz (SAF-Holland Group), Trainerin und Mediatorin Lisa Solta sowie Lina Xu-Fenz von der Helvetia Versicherung AG.

Christine Catasta, Erste Group Bank AG, sieht laut einer Aussendung der Veranstalter die Interne Revision als Wächterin der Governance und betonte vor Ort die Bedeutung von Ethik sowie die Unabhängigkeit und Objektivität der Internen Revision. „Gute Governance ist der Fels in der Brandung“, so Catasta. In ihrem Vortrag untersuchte sie das Zusammenwirken von Aufsichtsrat, Prüfungsausschuss und Interner Revision mit dem Ziel einer nachhaltigen Governance. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Interner Revision und dem Aufsichtsrat ist aus ihrer Sicht daher unerlässlich.

Jürgen Gangoly (Skills) ging auf die konkreten Kommunikationsherausforderungen während einer Krisensituation ein. Er verglich Interne Revision und Krisenkommunikation mit der Feuerwehr – beide werden im Ernstfall oft zu spät gerufen und sollen dann das Schlimmste verhindern. Im Unternehmen sind Interne Revision und Interne Kommunikation jedoch eng verbunden und sollten bereits in der Krisenprävention zusammenarbeiten. Letztendlich sollte auch die Überprüfung der Maßnahmen zu Krisenprävention eine Aufgabe der Internen Revision sein, schlug Gangoly vor.

Vielfältige Aufgaben und Prüfungsbereiche

Susanne Kalss, Professorin für Unternehmensrecht an der WU Wien, ging in ihrem Vortrag der Frage nach, ob Vorstand und Aufsichtsrat angesichts immer neuer (Über-)Regulierungen überhaupt noch eine Chance haben, das „Compliance-Monster zu beherrschen“.

Die Anforderungen an Unternehmen in Bezug auf die Berichtstätigkeit und Compliance wurden in den letzten Jahren massiv ausgebaut, sollten aber nicht noch mehr Belastungen für Unternehmen bringen, warnt sie.

Viktoria Kickinger, Directors Academy, berichtete von ihren Erfahrungen im Coaching von Aufsichtsratsangehörigen und wie eine effektive Zusammenarbeit mit der Internen Revision erreicht werden kann. Eine wichtige Funktion der Internen Revision sei es, nach einer Krise wieder Vertrauen aufzubauen. Die Interne Revision entwickelt sich von einem Überwachungsorgan zu einer wichtigen Begleiterin der Governance. In diesem Sinne sollte die Interne Revision selbstbewusst auftreten und die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen ebenso einfordern wie die Möglichkeit nützen, sich in EU-Gesetzgebungsverfahren einzubringen.

Lina Xu-Fenz, Helvetia Versicherung AG, verdeutlichte mit ihrem Vortrag, warum Governance kein Luxus, sondern eine Investition in die Zukunft und eine wesentliche Voraussetzung für den langfristigen und nachhaltigen Erfolg von Unternehmen ist. In ihrem Vortrag ging sie darauf ein, wie gute Corporate Governance es Unternehmen in innovativen und risikobereiten Umgebungen ermöglicht, Chancen zu ergreifen und wie integrierte Governance dazu beitragen kann, Governance-Prozesse kostensparender und effektiver zu gestalten.

Mit der Internen Revision als Karriere-Sprungbrett in die Geschäftsführung befasste sich Tamara Christ, Asfinag. Denn auf der Suche nach Nachwuchsführungskräften biete sich abseits von Strategieabteilung und Vorstandsassistenzen insbesondere die Interne Revision als Talente-Pool an. Die Mitarbeitenden haben neben betriebswirtschaftlicher Expertise bereits einen umfassenden Überblick über das Unternehmen und sind zudem in Diplomatie geschult, so Christ.

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