Steuer-Apps. Das Startup Taxefy hat seine Steuerausgleich-Software per Update juristisch aufgerüstet: Das soll die Finanzämter versöhnen.
Taxefy positioniert sich selbst als Software-Anbieter für die vereinfachte Arbeitnehmerveranlagung; allerdings gab es Probleme mit dem österreichischen Fiskus, der u.a. eine unklare Trennung zwischen den Aufgaben der App und denen der Steuerberater sah.
Das Update
Nun hat Taxefy ein Software Update bekanntgegeben, dass neben technischen insbesondere auch juristische Probleme lösen soll. Demnach wurde die Berechnung der von den Kund:innen eingegebenen Daten präzisiert und zusätzliche Schutzmechanismen für mehr Rechtssicherheit eingerichtet.
„Wir haben den Sommer genutzt, um die Taxefy-App grundlegend zu überarbeiten und alle Funktionen zu verbessern. Die App wurde mit dem neuesten Update an die aktuell geltenden gesetzlichen Vorgaben angepasst und um weitere Sicherheitsfunktionen ergänzt“, so Aleksej Sinicyn, Gründer und Geschäftsführer der Taxefy GmbH, in einer Aussendung.
Laut Taxefy wurde u.a. die Fragelogik für alle Positionen, bei denen auch eine private Nutzung denkbar wäre, erweitert und eindeutiger abgefragt. Den Nutzer:innen der App werde somit zum Beispiel bei Angabe der monatlichen Kosten des Handytarifs, explizit die Frage nach deren beruflichen Anteil gestellt. Ebenfalls sei die rechtssichere Erteilung der Vollmacht durch die Kund:innen überarbeitet worden. Neu ist auch, dass alle Taxefy-User:innen nunmehr die Möglichkeit haben, einen persönlichen Termin mit einem oder einer Taxefy-Steuerberater:in zu vereinbaren. Beim Ausrollen des Updates werden die User aufgefordert, wenn nötig ausstehende „letzte Schritte“ bzw. Vollmachten abzuschließen oder zu erneuern, so Taxefy.
Man hoffe jetzt auf eine zügige Wiederaufnahme der Bearbeitung der bereits erstellten Arbeitnehmerveranlagungen und freue sich über die „nunmehr deutlich spürbare Innovationsbereitschaft“ in diesem Bereich, so das Tax Tech-Startup. Für Ende Oktober plane man darüber hinaus noch ein weiteres Update, das u.a. der Verbesserung der Sicherheit dienen und die technischen Grundlagen für die weitere Expansion in Europa legen soll, heißt es.
Können vs. Dürfen
Taxefy ist übrigens nicht der einzige App-Anbieter, der bei Aktivitäten auf (oder nahe an) berufsrechtlich streng reglementiertem Terrain auf Probleme stößt. Aktuell geht beispielsweise die Österreichische Notariatskammer per Klage gegen das Legal Tech-Startup notarity vor. Während die Kammer der Notare angibt, dadurch die Zulässigkeit des Geschäftsmodells von notarity klären zu wollen, sieht notarity selbst ein Vorgehen gegen eine innovative und benutzerfreundliche Lösung, wie es heißt.