Berlin/Leyden/Wien. Die Fachverlage De Gruyter und Brill gehen zusammen. Gemeinsam will man eine führende Position als akademischer Verlag für Geisteswissenschaften einnehmen. Der Wiener Böhlau Verlag gehört auch dazu.
De Gruyter und Brill haben eine Vereinbarung zur Gründung des neuen Unternehmens De Gruyter Brill getroffen: De Gruyter, ein akademischer Verlag in Familienbesitz und seit 1749 in Berlin ansässig, werde ein öffentliches Angebot für alle Aktien der börsenotiertes Koninklijke Brill N.V. mit Sitz in Leyden (Niederlande) legen.
Mit diesem Zusammenschluss schaffe man einen führenden akademischen Verlag in den Geisteswissenschaften (Humanities), heißt es. Der gemeinsame Pro Forma-Umsatz liege bei 134 Millionen Euro, erwirtschaftet durch 750 Beschäftigte. Man werde zusammen etwa 3.500 Bücher und 800 Zeitschriften pro Jahr veröffentlichen. Beide Häuser haben Jahre von – auch durch Übernahmen erzieltem – Wachstum hinter sich. Das gemeinsame Unternehmen ist auch in Österreich präsent. So gehört zu Brill auch die Vandenhoeck & Ruprecht Gruppe, und zu der wiederum der Böhlau Verlag (Wien/Köln).
Die beiden Verlage
Die vergrößerte Reichweite soll u.a. die Umstellung auf Open Access beschleunigen und die Möglichkeiten zur Bereitstellung moderner Technologien („a cutting-edge market-facing content platform“) vergrößern, heißt es in der Ankündigung der Transaktion.
Beide Unternehmen seien tief in der akademischen Gemeinschaft verwurzelt und bauen auf eine Tradition als Qualitätsverlage. Künftiger Hauptsitz des gemeinsamen Unternehmens soll der derzeitige Sitz von De Gruyter in Berlin sein, mit Leiden als eine der größten Niederlassungen des Unternehmens. Die Transaktion unterliege noch diversen Auflagen und soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Nach Abschluss der Transaktion werde man an der Integration der operativen Prozesse arbeiten.