Gang zum Handelsgericht. Die Insolvenz ist da: Die Signa Holding von Rene Benko stellt Antrag auf Sanierungsverfahren. Angestrebt wird die Eigenverwaltung, das Geschäft soll weitergehen.
In den Medien wurde seit Tagen darüber spekuliert, jetzt ist es soweit: Die Geschäftsführung der SIGNA Holding GmbH wird heute einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung für die SIGNA Holding GmbH beim Handelsgericht Wien einbringen. Das teilte Signa vor kurzem per Aussendung mit.
Zudem beantragt die SIGNA Holding GmbH die Annahme eines Sanierungsplans, heißt es weiter: Ziel sei die geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens.
Die Gründe laut Signa
Es sei bekannt, dass der Retailbereich – vor allem der stationäre Einzelhandel – in den letzten Jahren aufgrund externer Faktoren in Europa wirtschaftlich stark unter Druck geraten ist, heißt es in der Signa-Aussendung weiter: Die Investitionen in diesem Bereich haben nicht den erwarteten Erfolg gebracht. Auch im Immobilienbereich haben sich in den letzten Monaten externe Faktoren negativ auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt, heißt es.
Trotz erheblicher Bemühungen in den letzten Wochen konnte die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Maße sichergestellt werden, sodass die SIGNA Holding GmbH ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantrage. In dieser Struktur soll gemeinsam mit dem zu bestellenden Sanierungsverwalter eine Neuordnung der eigenen Aufgaben und der eigenen Verbindlichkeiten erreicht und dabei die Werthaltigkeit der Beteiligungen erhalten werden, hofft das Unternehmen. Ebenso werde der Abschluss eines Sanierungsplans beabsichtigt. Gemeinsam mit dem zu bestellenden Sanierungsverwalter sei es das Ziel, die weiteren Maßnahmen zur Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs umzusetzen.
Zittern um 1.000 Unternehmen
Insgesamt gehören zur Signa-Gruppe Benkos laut Medienangaben rund 1.000 Unternehmen im Immobilien- und Handelsbereich. Die daraus resultierende Unübersichtlichkeit war in letzter Zeit häufig kritisiert worden. Der jetzt angekündigte Antrag auf Sanierungsverfahren betrifft unmittelbar nur die SIGNA Holding GmbH: Wie sich diese Situation auf die übrigen Unternehmen auswirkt, bleibt laut Gläubigerschützern freilich abzuwarten. In Deutschland war der Insolvenzantrag der Signa Real Estate Management Germany in der Vorwoche vorausgegangen.