Wien/München. Ab Sonntag müssen auch kleinere Unternehmen in Österreich wie Deutschland vertrauliche Meldekanäle für Hinweisgeber einrichten.
Am Sonntag läuft für deutsche ebenso wie für österreichische Unternehmen die letzte Frist in Sachen Hinweisgeberschutz ab: Zwar haben sich beide Länder mit der Umsetzung der EU-Hinweisgeber-Richtlinie nicht sonderlich beeilt, doch der 17.12. ist hier wie dort ein wichtiger Stichtag. Mit dem Ablaufen der Übergangsfristen stehen ab Sonntag auch kleine Unternehmen ab 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflicht, einen vertraulichen Meldekanal für Hinweise auf Missstände oder Gesetzesverstöße einzurichten. Immerhin sind seit Inkrafttreten der EU-Whistleblower-Richtlinie bereits zwei Jahre vergangen.
Der Endspurt
Die EQS Group als europäischer Marktführer für digitale Hinweisgebersysteme habe in den vergangenen Wochen bereits eine starke Nachfrage nach ihren Compliance-Produkten verzeichnet. Denn auch für große Unternehmen mit mindestens 250 Angestellten, die bereits seit Anfang Juli die Anforderungen des deutschen Hinweisgeberschutzgesetzes erfüllen müssen, kann es jetzt teuer werden, heißt es. „Bislang hatte der Schutz von Whistleblowern in vielen Unternehmen nicht die höchste Priorität. Das ändert sich jetzt und es greifen Strafen für Unternehmen, die versuchen, das Hinweisgeberschutzgesetz zu umgehen. Viel schlimmer und oft irreparabel sind jedoch die Imageschäden, die bei frühzeitigen Meldungen über ein digitales Hinweisgebersystem in vielen Fällen hätten vermieden werden können“, erklärt Achim Weick, Gründer und CEO der EQS Group AG.
Die Entwicklung
Die EQS Group hat 2023 mehr als 2.800 neue Kunden hinzugewonnen, die mit ihrer Whistleblowing-Software rechtssicher und zuverlässig alle Anforderungen des deutschen Hinweisgeberschutzgesetzes erfüllen, heißt es. „Mit dem Näherrücken der gesetzlichen Frist erreichten uns vermehrt Anfragen von Kunden, die kurzfristig ihre Pflichten erfüllen wollten, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen. Hier konnten wir auch kurzfristig die Implementierung unserer Systeme gewährleisen, die anonymes Melden ermöglichen“, erklärt Marcus Sultzer, Mitglied des Vorstands der EQS Group.
Grundsätzlich ist die Art des Meldekanals gesetztlich nicht vorgeschrieben. Digitale Hinweisgebersysteme wie das hauseigene EQS Integrity Line seien allerdings Best Practice, um sichere und DSGVO-konforme Kommunikation zu gewährleisten, so die EQS Group. Diese Tools können, wie es der Gesetzgeber vor allem für internationale Konzerne empfiehlt, in mehreren Sprachen aufgesetzt werden und auch die vorgeschriebenen Prozesse für die Empfangsbestätigung und die Rückmeldung an die Hinweisgebenden automatisieren. Die EQS Integrity Line ist in das EQS Compliance Cockpit integriert, eine Plattform für Compliance-Manager.