Wien/Paris. LexisNexis übernimmt die französische Kanzleisoftware Jarvis. Die kollaborative SaaS-Plattform hat aktuell 7.000 Nutzer und soll die Tagesarbeit für Juristen vereinfachen.
Jarvis soll umständliche Aufgaben für Anwaltskanzleien vereinfachen und automatisieren: Nun übernimmt der internationale Fachinformationsanbieter LexisNexis aus dem RELX-Konzern (früher Reed Elsevier) das französische Softwarehaus. Die Kanzleisoftware Jarvis umfasst folgende Funktionen:
- Kontakterstellung, Mandantenverwaltung und -betreuung
- Terminplanung
- automatisierte Erstellung von Schreiben
- Nachverfolgung von Gerichtsterminen und Fristen
- Zeiterfassung und automatisierte Rechnungsstellung
- Datenanalyse
Jarvis wurde 2013 gegründet und beschleunige als All-in-One-Kanzleisoftware die tägliche Arbeit von Anwält:innen durch eine intuitive Benutzeroberfläche und KI zur Beschleunigung von Routinen. Das Tool ist laut den Angaben als sichere Cloud-Lösung im SaaS-Modus angelegt und hat derzeit rund 7.000 Nutzer:innen in 30 Ländern.
„Schritt für Schritt alle Abläufe vereinfachen“
Die strategische Akquise von Jarvis unterstreiche LexisNexis‘ Ziel die Rechts- und Steuerbranche nicht nur mit Recherche und Wissen zu unterstützen, sondern auch bei Arbeitsprozessen, heißt es in einer Aussendung. Schritt für Schritt sollen Kanzleien und Unternehmen demnach mit verschiedenen Tools alle ihre Abläufe einfacher und besser abwickeln können. Damit wachse ein umfassendes Ökosystem heran, wobei die Kanzleisoftware Jarvis ein wichtiges Puzzlestück darstelle, um auch administrative Aufgaben abzudecken.
Einerseits mache LexisNexis mit Jarvis neue Technologien zugänglich, um Kanzleiverwaltung zu erleichtern. Andererseits sollen die verschiedenen Tools und Services – von Recherche bis Fallmanagement – vernetzt und verzahnt werden, und sich gegenseitig intelligent unterstützen und Synergien schaffen, heißt es. Zum Beispiel sollen Tätigkeiten mit passenden Fachinformationen angereichert werden. Am Ende sollen mit einem umfassenden Ökosystem (unter LexisNexis-Flagge) alle Abläufe gesteuert, alle für die Tagesarbeit nötigen Informationen abgerufen und alle Fälle komfortabel bearbeitet werden können.
Anpassung an verschiedene Jurisdiktionen folgt
Als nächster Schritt werde Jarvis aktuell für verschiedene Länder angepasst und soll vor allem der Rechtsbranche in Europa zugänglich gemacht werden, kündigt LexisNexis an: „Mit Jarvis können wir in Zukunft sowohl die inhaltlichen als auch die administrativen Arbeitsabläufe einer Kanzlei auf innovativste Art und Weise vernetzen. Unser umfassendes und weiter wachsendes Produktportfolio wird damit um einen wesentlichen Baustein reicher und attraktiver“, so Susanne Mortimore, CEO von LexisNexis Österreich.
„Jarvis hat eine Lösung entwickelt, um mittels Legal Tech die Verwaltung von Anwaltskanzleien zu unterstützen. Diese strategische Akquisition unterstreicht unser Engagement, innovative Lösungen zu liefern, die Jurist:innen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen“, so Eric Bonnet-Maes, CEO von LexisNexis CEMEA. Jarvis Legal Gründer und CEO Alexandre Yérémian wird in der Aussendung zitiert: „Als Teil von LexisNexis können wir die internationale Einführung beschleunigen und noch besser innovative Lösungen entwickeln. Wir freuen uns darauf, zur laufenden Weiterentwicklung der Rechtstechnologie mit LexisNexis beizutragen.“