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Leasing: Bestandsvolumen wächst in Österreich um zwei Prozent

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Wien. Österreichs Leasing-Anbieter haben das Bestandsvolumen 2023 um zwei Prozent auf 27,3 Milliarden Euro gesteigert. Die Zahl der Neuverträge legt um 9,6 Prozent zu.

Das Leasingneugeschäftsvolumen übertraf 2023 erstmals die Neu-Milliarden-Barriere und stieg auf 9,009 Milliarden Euro, teilt der Leasingverband VÖL mit. Mit 250.240 neu abgeschlossenen Verträgen verzeichnete die heimische Branche ebenfalls einen neuen Rekordwert und gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 9,6 Prozent. Das gesamte Bestandsvolumen kletterte im Inland um zwei Prozent auf über 27,3 Milliarden Euro. Mit Jahresende 2023 sind insgesamt 807.177 Leasingverträge im Bestand.

Alexander Nekolar, neugewählter Präsident des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL): „Wir sind mit dem Ergebnis 2023 sehr zufrieden. Die heimische Leasingbranche wächst erneut dynamischer als die Gesamtwirtschaft und leistet einen wichtigen Beitrag für die Transformation Österreichs.“

Die starken Sparten

  • Das heimische KFZ-Leasing war mit 6,964 Mrd. Euro an Neugeschäft wieder die Hauptsäule der Branche. Mit 201.444 Neuverträgen (+ 8,8 Prozent) blieb man aber hinter dem Rekordwert von 2019 (242.381 Neuverträge) zurück. Rund 51,4 Prozent aller Neuzulassungen in Österreich sind geleast. Die durchschnittliche Vertragssumme ist 2023 um +7,7 Prozent auf 34.571 Euro gestiegen. Den stärksten Zuwachs gab es im Bereich LKW/Bus (+15,9 Prozent), der Bereich PKW/Kombi stieg im Vergleich zum Vorjahr um +7,8 Prozent, so der VÖL.
  • Auch die Fuhrparkmanagementbranche erreichte im Jahr 2023 mit 1,2 Milliarden Euro Neugeschäft einen Rekordwert (+30,7 Prozent). Die Anzahl der Verträge mit Finanzierungen habe sich um 18,6 Prozent auf 40.862 erhöht. Diese Dynamik führte bei den Full-Service-Leasingverträgen zu einem Gesamtbestand von 96.519.
  • Das Mobilien-Neugeschäft legte im Jahr 2023 um 1,1 Prozent zu und lag mit 1,644 Milliarden Euro um 17,9 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres. Die Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge konnte deutlich auf 48.740 Stück gesteigert werden (+61,3 Prozent). Die durchschnittliche Vertragssumme sank dadurch 2023 um 37,3 Prozent auf 33.723 Euro (2022: 53.812 Euro). Diese strukturelle Veränderung lässt sich laut VÖL durch den Vormarsch von den für KMUs typischen kleinvolumigen Investitionen zulasten größerer Mobilienleasing-Geschäfte erklären.

Immobilien-Leasing mit Einbußen

Nach einem Plus 2022 verzeichneten die österreichischen Leasing-Gesellschaften im Jahr 2023 ein Minus von 27 Prozentpunkten und erzielten ein Neugeschäftsvolumen von 401 Millionen Euro. Da die Anzahl der Verträge mit 56 im Vergleich zum Vorjahr (67) ebenfalls gesunken ist, liegt die durchschnittliche Vertragssumme mit 7,2 Mio. Euro deutlich (-12,6 Prozent) unter dem Niveau von 2022. Dieser Rückgang gehe einher mit der schwierigen Gesamtsituation des heimischen Immobilienmarktes.

Verhaltener Optimismus für 2024

„Die Leasingbranche bleibt auch nach 60 Jahren ein dynamischer Wachstumsmarkt“, so Nekolar: „Die österreichischen Leasingunternehmen konnten bereits in der Vergangenheit wichtige Eckpfeiler der Digitalisierung, Energiewende bis hin zur E-Mobilität setzen. Die innovativen Produkte und Services werden auch in Zeiten sonst stagnierender Konjunktur als umfassender Finanzierungspartner der heimischen Wirtschaft zur Seite stehen.“

Nach wie vor sieht sich die Leasingwirtschaft bei vielen Förderungen nachlässig behandelt, weil die Förderung vielfach auf den Eigentumserwerb durch den Förderungswerber abstellt. Dies führe zu einer Einschränkung der Finanzierungsfreiheit der heimischen Unternehmen, die aus betriebswirtschaftlichen Gründen Leasing wählen würden.

Diese Benachteiligung, die Leasing nach wie vor bei vielen Förderungen erfährt, sollte nach den Nationalratswahlen endlich beseitigt werden, lautet die Hoffnung der Branche. Der Verband setze hierbei auf Gespräche mit den zuständigen Regierungsstellen.

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