Graz. Ein europäisches Konzerninsolvenzrecht könnte teure Einzel-Pleiten verhindern, hieß es bei einer Podiumsdiskussion an der Uni Graz mit Jaufer Rechtsanwälte.
Vor dem aktuellen Hintergrund der Krise in der Immobilienbranche startete am 21.3.2024 die diesjährige Vortragsreihe der Plattform für Wirtschafts-, Insolvenz- und Sanierungsrecht unter dem Generalthema „Unternehmenssanierung und Immobilien“, heißt es in einer Aussendung.
Bei einer Podiumsdiskussion an der Uni Graz wurde unter der Moderation von Insolvenzverwalter und Anwalt Arno Maschke (EcoLaw) mit Johann Drobilitsch und Wolfgang Tutsch (MPT Advisory) über das Thema „Immobilienbranche in der Krise? Sanierungs- und Finanzierungsstrategien“ debattiert.
Der Wunsch an den Gesetzgeber
„In der Restrukturierungspraxis zeigt sich, dass es aufgrund der komplexen Finanzierungsstrukturen, die im Immobilienprojektgeschäft in den einzelnen Unternehmensgruppen vorzufinden sind, trotz der in Österreich gut funktionierenden Sanierungskultur herausfordernd ist, finanziell (außergerichtlich) zu restrukturieren: Besonders in diesem Kontext sollte der Gesetzgeber erkennen, dass ein europäisches Konzerninsolvenzrecht fehlt, was zu einer Wertvernichtung infolge des Anstiegs von Einzelkonkursverfahren führt, die bei einer Konzernbetrachtung häufig vermeidbar wären“, so Anwalt Clemens Jaufer.
Mehr als 100 Teilnehmer:innen waren laut den Angaben dabei. Die nächste Veranstaltung der Vortragsreihe der Plattform findet am 16.05.2024 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz statt.