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Podiumsdiskusson: Die EU und die Strategien zur Standardisierung

Valerie Höllinger, Anton Ofner, Martin Kocher, Silvia Angelo, Karl-Heinz Strauss ©Austrian Standards / APA-Fotoservice / Roland Rudolph

Wien. Eine Podiumsdiskusson von Austrian Standards widmete sich den Strategien der EU-Kommission: Es diskutierten Wirtschaftsminister Martin Kocher, ÖBB-Vorständin Silvia Angelo und Porr-Chef Karl-Heinz Strauss.

Am 3. April 2024 luden Anton Ofner, Präsident von Austrian Standards, und CEO & Managing Director Valerie Höllinger zum Dialog über das Thema „Wachstum = Standard!?“ in Wien. Im Mittelpunkt stand dabei, wie die EU und Österreich auf Standardisierung setzen und welche Chancen sich dadurch ergeben.

Zu Beginn referierte Wirtschaftsminister Martin Kocher in einer Keynote über die Bedeutung und Wichtigkeit von Standardisierung für die Wirtschaft in Österreich und Europa. Im Anschluss nahm er mit Silvia Angelo, Vorständin bei ÖBB Infrastruktur AG, und Porr-CEO Karl-Heinz Strauss am Podium Platz.

Standardisierungsstrategie der Europäischen Kommission

Die Hintergründe: Im Jahr 2022 hat die Europäische Kommission dem Thema Standards eine eigene Strategie, die sogenannte EU-Standardisierungsstrategie, gewidmet. Diese setzt die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Resilienz oben auf die Prioritätenliste. Laut Austrian Standards will die Kommission damit Normen zu einem zentralen Element des EU-Binnenmarktes machen und die Rolle des europäischen Normungssystems stärken.

„Die Normung war über sehr lange Zeit eine rein technische Materie, deren Bedeutung für den Wirtschaftsraum Europas unterschätzt wurde. Normen sind jedoch ein wichtiges Element für die europäische Autonomie und eine treibende Kraft für die Wettbewerbsfähigkeit“, so Martin Kocher. „Mit der EU-Strategie für Normung setzt Europa ein klares Zeichen, um auf dem Gebiet der Normung entschlossen auftreten zu können. Wenn wir jetzt kluge Standards setzen, sorgen wir dafür, dass Europa seine Wettbewerbsfähigkeit hinsichtlich Investitionen in den grünen und den digitalen Wandel beibehält.“

Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum

Die Frage, wie Standards in herausfordernden Zeiten Wachstum sichern können, beantwortete Porr-CEO Karl-Heinz Strauss: „Wir haben vor wenigen Tagen ein Rekordergebnis 2023 verkünden können und haben uns auf allen Ebenen verbessert. Einer der Gründe dafür ist unsere große Stärke im Tief- und Infrastrukturbau. Und um hier erfolgreich zu sein, benötigt man eine dezidierte Kenntnis von Standards und deren Anwendung. Nur so kann man sichergehen, dass die Prozesse am Bau miteinander kompatibel und die Produkte vergleichbar sind. Damit werden die Kosten optimiert und Risiken vermieden. Gerade bei öffentlichen Auftraggeberinnen und Auftraggebern ist das ein oftmals entscheidendes Kriterium.“

Auch die ÖBB setzt laut Silvia Angelo auf Standards: „Um die Klimakrise in den Griff zu bekommen, braucht es die Eisenbahn. Wir müssen noch mehr Menschen und Güter von der Straße auf die Schiene bekommen und das rasch. Um das zu bewerkstelligen, brauchen wir Standards. Sie gewährleisten nicht nur Effizienz und Sicherheit im Bahnbetrieb, sondern sind auch eine zuverlässige Grundlage für den Ausbau und die Instandhaltung unserer Infrastruktur.“

„Nachhaltige Lösungen erfordern gemeinsame Perspektiven, ein Grundprinzip der Standardisierung. Unser Engagement geht über nationale Grenzen hinaus und unterstützt das Ziel der Europäischen Kommission, einen grünen, digitalen und resilienten Binnenmarkt zu fördern. Diese Transformation erfordert starke, zukunftsweisende und nachhaltige Standards“, so Valerie Höllinger.

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