Big Four. Der Beratungsmulti EY übernimmt den auf Nachhaltigkeit spezialisierten Anbieter denkstatt. Gemeinsam hat man 120 ESG-Spezialisten.
EY und denkstatt bündeln ihre Kräfte und werden gemeinsam zur größten Nachhaltigkeitsberatungs- und -prüfungsorganisation Österreichs mit rund 120 hochspezialisierten Berater:innen und Prüfer:innen für die Themen Nachhaltigkeit und Klimastrategie, heißt es in einer Aussendung von Big Four-Multi EY.
Der Gründer wird ESG-Chef
Ab sofort ist die denkstatt Gruppe demnach Teil des EY-Netzwerks – sowohl in Österreich als auch in Bulgarien, Rumänien, Ungarn und der Slowakei. Mit gesamt 170 Mitarbeitenden werde denkstatt künftig unter der Marke EY denkstatt am Markt auftreten. Ergänzt durch bestehende Profis mit Fokus auf Nachhaltigkeit aus weiteren Servicebereichen von EY, wie Steuer-, Strategie- oder auch Technologie- und Rechtsberatung in Kooperation mit EY Law – Pelzmann Gall Größ Rechtsanwälte, sollen Unternehmen ganzheitlich auf ihrem Weg zu Nachhaltigkeit begleitet werden. Christian Plas, Co-Gründer und Managing Partner der denkstatt Gruppe, wird künftig Partner bei EY denkstatt und das gemeinsame Nachhaltigkeitsteam bei EY Österreich leiten.
Zum Angebot von EY denkstatt zählen demnach die nachhaltige Ausrichtung von Geschäftsmodellen, technische und wissenschaftliche Expertise bis hin zu regulatorischen Themen oder auch „Green Taxes“ und darüber hinaus. Auf dem Foto: Willibald Kaltenbrunner, Partner bei EY denkstatt, Stefan Uher, Leiter der Wirtschaftsprüfung bei EY Österreich, Peter Linzner, Partner bei EY denkstatt, Gunther Reimoser, Country Managing Partner von EY Österreich, Christian Plas, Co-Gründer und Managing Partner der denkstatt Gruppe.
Das Übernahme-Objekt
Die denkstatt Gruppe wurde 1993 in Wien gegründet und habe sich seither zu einem der führenden Beratungsunternehmen für Nachhaltigkeit am österreichischen und europäischen Markt mit rund 170 Mitarbeitenden und Büros in fünf Ländern entwickelt. Das Portfolio ist rund um Nachhaltigkeitsthemen aufgebaut, darunter CSRD- und EU-Taxonomie-Beratung, Nachhaltigkeitsbewertungen, Kreislaufwirtschaft sowie fundierte Klima- und ESG-Strategien.
Auch EY biete seit fast 20 Jahren Dienstleistungen im Bereich Nachhaltigkeitsprüfung und -beratung an und begleite Kund:innen bei der nachhaltigen Transformation. 2021 wurde das Portfolio demnach im Bereich Nachhaltigkeitsberatung um Dienstleistungen wie Strategie, Steuern, M&A und Förderungen sowie die Umsetzung regulatorischer Vorschriften rund um EU-Taxonomie, CSRD oder CSDDD erweitert. Die Kernnachhaltigkeitsberatung sei seither stärker mit anderen Servicebereichen aus der Steuerberatung, Managementberatung sowie Strategie- und Transaktionsberatung verschränkt und bündele diese Aktivitäten in der Initiative EY Sustainability.
Die Statements
„Das gemeinsame Ziel ist es, wirksame Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung von Unternehmen zu leisten. In dieser Konstellation können wir die Unternehmensstrukturen unserer Kund:innen eins zu eins spiegeln, sie entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette begleiten und End-2-End-Lösungen für ihre Probleme und auch spezialisiert auf ihre Branche bieten. Dass wir gemeinsam mehr erreichen, haben auch schon punktuelle gemeinsame Kundenprojekte in der Vergangenheit gezeigt“, so Gunther Reimoser, Country Managing Partner von EY Österreich.
Christian Plas, Partner bei EY denkstatt und Leiter des gemeinsamen Nachhaltigkeitsteam bei EY Österreich, wird zitiert: „Wir sind uns sicher, dass wir auf diesem Weg unsere Kund:innen noch besser als bisher durch die aktuellen Herausforderungen der Transition begleiten können. Ich erwarte mir durch den Wissenspool, den wir gemeinsam darstellen, ein neues Level an Beratung: ganzheitlich über Strategie und regulatorische Themen hinaus, sowohl fachlich als auch branchenspezifisch in die Tiefe gehend. Unsere gemeinsame Expertise, unser starker Bezug zur Wissenschaft sowie 30 Jahre Erfahrung und Know-how-Aufbau sollen unseren Kund:innen langfristigen Erfolg bringen. Gleichzeitig bieten wir neue Karrieremöglichkeiten für unsere Mitarbeitenden, die Teil einer wichtigen Mission sind, nämlich, die nachhaltige Entwicklung mit allen Kräften voranzutreiben.“
Stefan Uher, Leiter der Wirtschaftsprüfung bei EY Österreich: „Wir verbreitern mit diesem Zusammenschluss unser Beratungs-Portfolio und bauen sowohl die Kompetenz als auch die Kapazität im Bereich Nachhaltigkeitsberatung stark aus. In dieser Konstellation werden wir die Marktnachfrage nach Top-Beratung im Bereich Nachhaltigkeit in Zukunft noch besser adressieren und gemeinsam starkes und nachhaltiges Wachstum unserer Kund:innen realisieren.“
Die internationale Ausrichtung von EY ermögliche für Kund:innen künftig eine flächendeckende Betreuung weltweit und globalen Wissenstransfer, so Willibald Kaltenbrunner, Partner bei EY denkstatt: „Mit dem Zusammenschluss haben wir nun zusätzlich direkte Anbindung an das internationale Netzwerk von EY mit 400.000 Mitarbeitenden in 150 Ländern.“ Es gebe auch Synergien in Bezug auf weltweite Megatrends, wie Künstliche Intelligenz, Blockchain und Data Science, so Peter Linzner, Partner bei EY denkstatt.
Die Berater des Deals
EY ließ sich bei dem Deal von der gruppeneigenen Anwaltskanzlei EY Law begleiten: Im Team unter der Leitung von Partner Mario Gall und Rechtsanwältin Isabella Ladstätter (beide Wien) waren auch Rechtsanwältin Clara Messner-Kreuzbauer, Rechtsanwalt Sonam Schima, Rechtsanwalt David Konrath, Rechtsanwalt Martin Schneider, Rechtsanwalt Andreas Lopatka-Sint und Rechtsanwaltsanwärterin Laura Graf sowie Kolleg:innen aus Rumänien, Ungarn, Slowakei und Deutschland.
Wirtschaftskanzlei Taylor Wessing hat die Gesellschafter der denkstatt Gruppe beim Zusammenschluss mit EY betreut. Die Beratung – vom „Term Sheet“ bis zum „Closing“ – von denkstatt erfolgte durch ein Team unter der Leitung der Taylor Wessing Wien Partner Peter Solt (Environmental) und Claudia Steegmüller (Corporate). Unterstützt wurden diese von Senior Associate Silvia Schenner und Associate Cezary Dominik Kinski sowie einem Team rund um Competition Partner Martin Eckel. Auch Taylor Wessing Budapest (Team-Lead Torsten Braner) und Taylor Wessing Bratislava (Team-Lead Juraj Frindrich) waren in den Deal eingebunden, so die Kanzlei.