Takeover & Troubles. Die österreichische B&C Gruppe erhält nach der geplatzten Schur Flexibles-Übernahme von den Versicherungen 120 Mio. Euro. Clifford Chance beriet dabei.
Clifford Chance hat die B&C Gruppe damit erfolgreich gegenüber W&I-Versicherern im „Schur Flexibles Post-M&A-Szenario“ beraten, heißt es in einer Aussendung der Kanzlei.
Die Zahlung
Konkret habe Anwaltssozietät Clifford Chance der österreichischen B&C Gruppe im Zusammenhang mit der Durchsetzung von Ansprüchen gegen diverse Versicherungsgesellschaften zu einer Auszahlung in Höhe von €120 Millionen unter einer Warranty & Indemnity (W&I)-Versicherung verholfen.
Hintergrund sind Auseinandersetzungen im Nachgang zu dem Erwerb des österreichischen Verpackungsherstellers Schur Flexibles, an dem sich B&C 2021 beteiligt, die Anteile 2022 aber wieder abgestoßen hatte, nachdem massive Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen der Vorjahre sowie grobe Verfehlungen durch ehemalige Manager entdeckt worden seien. Den entstandenen Schaden verfolge B&C gegen die Verkäufer der Schur Flexibles weiter sowie unter weiteren bestehenden Garantie-Versicherungen.
„Ein Rekord“
Die Zahlung von €120 Millionen, zu der die W&I-Versicherer Riskpoint Group (als Syndikatsführer für sieben weitere Versicherungen) und Liberty Global Transaction Solutions als Exzedentenversicherer beigetragen haben, sei die größte, die bisher im Rahmen einer W&I-Police in der Region EMEA verzeichnet wurde. Für den sog. Versicherungsturm, eine Turmlösung, bei der Versicherungen aufeinandergeschichtet werden, wobei die jeweils nächste Schicht nur zum Tragen kommt, wenn der Versicherungsschutz in der vorherigen Schicht aufgebraucht wurde, zeichnete der Spezialversicherungsmakler Howden M&A verantwortlich. Als Co-Counsel von Clifford Chance trat zudem die Versicherungsrechtsexpertin Corinna Baltzer (Baltzer Legal) auf.
Die B&C Gruppe verfolge insbesondere auch noch weitere Ansprüche im selben Zusammenhang gegen einen weiteren W&I-Versicherer sowie gegen die Verkäufer. Das beratende Clifford Chance-Team stand unter der Leitung von Partner Paul Hauser (Litigation & Dispute Resolution, Frankfurt).