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Verbund holt sich 500 Mio. Euro für Salzburg-Leitung mit White & Case

Kaprun (Stausee Mooserboden und Moosersperre) ©Verbund

Energie & Leitungen. Die Verbund AG emittiert einen Green Bond um 500 Mio. Euro. Er soll den Bau der 380 kV Hochspannungsleitung in Salzburg finanzieren. Wirtschaftskanzlei White & Case berät dabei.

White & Case LLP hat die Verbund AG bei der Emission eines Green Bond inklusive Biodiversität mit einem Gesamtnennbetrag von 500 Millionen Euro, einer Laufzeit von 7 Jahren und einem fixen Kupon von 3,250 Prozent beraten, heißt es in einer Aussendung. Die Schuldverschreibungen wurden am geregelten Markt der Luxemburger Börse und der Wiener Börse zum Handel zugelassen. Verbund, der größte österreichische Stromkonzern, beabsichtigt den Nettoerlös aus der Emission der Anleihe für grüne Projekte zu verwenden, die mit dem im Mai 2024 aktualisierten „Verbund Green Financing Framework“ im Einklang stehen.

Konkret sollen bis zu 90 % der Erlöse aus der Anleihe zur Finanzierung des Baus der 380 kV Hochspannungsleitung Salzburg (die lange umstrittene „Salzburgleitung“) verwendet werden. Darüber hinaus beabsichtige Verbund, die Projekte „Life Riverscape Lower Inn“ und „Life Blue Belt Danube-Inn“ damit zu finanzieren. Verbund produziert Strom praktisch zur Gänze aus erneuerbaren Quellen (im Bild: das Speicherkraftwerk Kaprun) und gehört damit zu den Vorreitern in Sachen grüner Energie. Der Ausbau der Stromnetze läuft in Österreich laut Branchenangaben allerdings den ESG-Zielen hinterher.

Umstrittene Leitung

Die Salzburgleitung schließt eine wichtige Lücke im hochrangigen Stromnetz, so der Verbund. Die Salzburgleitung ist ein wesentlicher Abschnitt des 380-kV-Hochspannungsrings in Österreich, der die Basis der nationalen Stromversorgung bildet und somit eine große Bedeutung für die regionale, nationale und europäische Versorgungssicherheit hat, heißt es in einer Aussendung des Stromriesen: Mit der Salzburgleitung, die zu einer wesentlichen Erhöhung der innerösterreichischen Transportkapazität in Ost-West-Richtung führe, können demnach die erneuerbaren Energien, die in Ostösterreich erzeugt werden, zu den Pumpspeicherkraftwerken in Westösterreich transportiert werden.

Die Salzburgleitung hatte vor dem Baustart allerdings lange mit dem Widerstand der Anrainer zu kämpfen, die eine zumindest teilweise Verlegung als Erdkabel fordern: Das ist aus ihrer Sicht nachhaltiger, sozusagen grüner, als die herkömmliche Bauweise. Die Planer führen dagegen u.a. das Argument der hohen Kosten ins Treffen.

Berater für ESG und Recht

Das Green Financing Framework wurde von der Nachhaltigkeitsrating Agentur ISS ESG geprüft und mit einer Second Party Opinion versehen, die die Übereinstimmung mit der EU-Taxonomie (vom November 2022), den Green Bond Principles 2021 (mit Anhang vom Juni 2022) und den EU Green Bond Standards bestätige, heißt es weiter.

Verbund hat in der Vergangenheit bereits den ersten Corporate „Green Bond“ eines DACH-Unternehmens emittiert (2014), außerdem habe man den weltweit ersten „digitalen grünen Schuldschein“ und ESG-linked syndizierten Kredit emittiert (2018). Zuletzt gab es 2023 einen Sustainability-linked syndizierten Kredit beim Verbund. Das White & Case-Team, das bei der aktuellen Emission beriet, bestand aus Partner Karsten Wöckener (Federführung), Local Partner Peter Becker sowie Associate Darleen Stöckl.

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