Social Media. Die New Work SE treibt den Umbau ihrer Marke Xing zur Job-Plattform voran: Ab Juli ist keine Anmeldung mehr nötig. Beim Börse-Rückzug berät Freshfields.
Bereits seit letztem Jahr treibe die New Work SE den Umbau der Marke Xing vom allgemeinen beruflichen Netzwerk hin zu einem Jobs-Netzwerk voran, heißt es in einer Aussendung. Im vergangenen Jahr wurden mit einer veränderten Navigationsstruktur, der Einführung personalisierter Suchfilter und der Steigerung der Präsenz der mehr als 20.000 Recruiter auf der Plattform die Weichen für die strategische Neuausrichtung gestellt, heißt es. Nun hat man sich zu einem auf den ersten Blick radikalen Schritt entschlossen: Die Plattform sei bereits schrittweise für nicht-registrierte Nutzer geöffnet worden, und das soll in diesem Sommer auf ein neues Level gehoben werden, heißt es.
Xing ohne Anmeldung nutzen
Ab Anfang Juli können demnach auch Besucher ohne vorherige Anmeldung die Funktionen und Inhalte von Xing nutzen, um sich u.a. über potenzielle Arbeitgeber, Gehälter-, Karriere- und Bewerbungs-Tipps zu informieren, in den Kontakt mit Recruitern zu treten und favorisierte Jobs direkt zu speichern sowie Job-Empfehlungen von Unternehmen zu erhalten. Diese Services waren bislang nur den mehr als 22 Millionen Mitgliedern der Plattform vorbehalten.
Neue Tools kommen
Xing will künftig verstärkt den Fokus auf Recruiter als Zielgruppe legen. Im ersten Halbjahr 2024 habe das Hamburger Unternehmen bereits mehrere Produktneuheiten eingeführt, mit dem Ziel das Recruiting auf der Plattform zu erleichtern und weiterzuentwickeln sowie die Sichtbarkeit und Präsenz von Recruitern zu erhöhen. Eine davon ist das sogenannte „AI Smart-Messaging“, ein KI-basiertes Feature, das die Recruiter bei der Formulierung von Nachrichten an potenzielle Talente unterstütze.
Die „Stellt-ein Badge“ wiederum soll es Personalverantwortlichen ermöglichen, auf ihrem Profil anzugeben, dass sie aktiv nach neuen Talenten suchen; die „Recruiter Empfehlungen“ schlagen den Nutzern KI-basiert geeignete Recruiter vor, die zu ihren Job-Wünschen passen. Auch in der zweite Hälfte des Jahres 2024 soll es Produktneuheiten geben, die vor allem auf künstlicher Intelligenz basieren, so Xing. Es kommt ein Chatbot, der Nutzer ab Sommer bei der Job-Suche unterstützt. Und ein „Anschreiben-Generator“ soll überzeugende Bewerbungsunterlagen erstellen helfen.
Freshfields berät New Work beim Delisting
Xing-Eigentümerin New Work SE wird derweil von Wirtschaftskanzlei Freshfields beim Abschluss der Delisting-Vereinbarung mit ihrer Mehrheitsaktionärin beraten, der Burda Digital SE. Auch beim Delisting selbst ist Freshfields behilflich.
New Work hat laut den Angaben am 3. Juni 2024 eine Delisting-Vereinbarung mit Burda abgeschlossen, auf deren Grundlage die Stellung eines Antrags auf Widerruf der Zulassung der New Work am regulierten Markt (sog. Delisting) der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgen soll. Burda ist derzeit bereits mit circa 74,22% am Grundkapital der New Work beteiligt und habe entsprechend der Bestimmungen der Delisting-Vereinbarung am 3. Juni 2024 die Entscheidung veröffentlicht, den Aktionären von New Work ein unbedingtes öffentliches Delisting-Erwerbsangebot in Form eines Barangebots zum Erwerb sämtlicher nicht bereits von Burda gehaltenen New Work-Aktien gegen Zahlung einer Gegenleistung in bar in Höhe von 66,25 Euro je New Work-Aktie zu unterbreiten (Gesamttransaktionsvolumen: circa 100 Mio. Euro), so Freshfields.
Das Team der Kanzlei stand unter der Federführung des Hamburger Partners Prof. Christoph H. Seibt und umfasste auch Partner Prof. Klaus-Stefan Hohenstatt (Arbeitsrecht, Hamburg), sowie die Associates Sean Tries, Felix Schüßler, Christoph Beckmann und Maximilian Sander (alle Corporate/M&A, Hamburg). Bei der New Work SE intern ist Rainer Altfuldisch (General Counsel) bei dieser Transaktion aktiv.