Daten-Akrobaten. Die TU Graz und die Uni Graz starten das gemeinsame Masterstudium „Data Science“. Es beinhaltet IT, Mathematik und Statistik sowie Datenanalyse, Optimierung und maschinelles Lernen.
Die TU Graz und die Uni Graz haben im Rahmen ihrer Kooperation NAWI Graz das neue Masterstudium „Data Science“ entwickelt. Das Studium beinhaltet die Fächer Mathematik, Statistik sowie Informatik und bietet laut einer Aussendung praxisorientierte Workshops in den Bereichen Datenanalyse, Prognostik, Optimierung, Informationsintegration und maschinellem Lernen. Das zweijährige, englischsprachige Studium startet im Oktober 2024.
„Wir erleben derzeit einen Boom beim Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Datenanalyse. Doch nur Wenige verstehen tatsächlich, wie die Modelle funktionieren, was sie leisten können und was nicht“, so Siegfried Hörmann, der Co-Vorsitzende der Studienkommission vom Institut für Statistik der TU Graz.
„Wir wollen unseren Studierenden durch eine starke Grundlagenorientierung vermitteln, was hinter diesen Methoden steckt und wie sie diese selbst entwickeln oder anpassen können. Dadurch unterscheidet sich unser Angebot von ähnlich benannten, vorrangig anwendungsorientierten Studiengängen an anderen Standorten. Zudem vermittelt das Studium ethische und rechtliche Grundlagen, die Datenwissenschafter bei ihrer Arbeit berücksichtigen müssen“, so Hörmann.
Von medizinischer Bildgebung bis zu autonomem Fahren
Neben der Theorie beschäftigen sich die Studierenden im Master „Data Science“ laut den Angaben mit anwendungsorientierten Fragen, etwa wie aus Daten Bilder werden. Antworten darauf liefert die Mathematik, die das Fundament für maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz bildet: „Mit der Hilfe von KI können sogar kleinere Datenmengen hochpräzise Aufnahmen liefern. Die Bildgebung von Computer- und Magnetresonanztomographie wird durch KI beispielsweise deutlich genauer, was wiederum bessere Diagnosen ermöglichen kann“, so Martin Holler, Vorsitzender der Curricula-Kommission am Institut für Mathematik und Wissenschaftliches Rechnen der Uni Graz.
„Auch beim autonomen Fahren ist die Verwertung gigantischer Datenmengen essenziell. Schließlich muss der Computer dabei die Umgebung exakt erkennen und in Echtzeit passend auf die jeweilige Situation reagieren“, so Holler.
Naturwissenschaftlich-technisches Bachelorstudium Voraussetzung
Absolventen des Studiums stehen laut Holler eine Vielzahl an Berufen in Forschung, Entwicklung und Industrie offen: „Etwa als Data Analysts, die große unstrukturierte Datenmengen aufbereiten, auswerten und visualisieren. Als Data Scientists entwickeln sie Modelle des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz, um diese als Basis für Vorhersagen und Entscheidungen zu nutzen. Oder die Absolventen widmen sich als Data Engineers dem Datenmanagement innerhalb einer Forschungseinrichtung oder einem Unternehmen.“
Voraussetzung für das neue Masterstudium ist laut den Angaben ein naturwissenschaftlich-technisch orientiertes Bachelorstudium, beispielsweise in Mathematik, Physik oder Informatik.