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Business, Steuer

Steuern auf Bücher: Schweiz unter 3 %, Italien 4 %, Österreich 10 %

Walter Ruck ©Florian Wieser

Wünsche an den Finanzminister. Österreichs Buchhandel leidet unter der vergleichsweise hohen Umsatzsteuer, so die WK Wien: Nachbarländer seien deutlich günstiger.

Die Steuern auf Bücher sind zu hoch – und das macht dem Buchhhandel Probleme, so die Wirtschaftskammer Wien. „Österreich ist leider ein Land hoher Steuern und Abgaben. Auch bei der Steuer auf Bücher zählen wir zu den teuersten Ländern. Wir sollten nicht immer der Weltmeister bei den Kosten sein. Eine Steuersenkung würde nicht nur die heimischen Verlage und Buchhändler unterstützen, sondern das Kulturgut ,Österreichisches Buch‘ per se stärken. Vor allem auch mit Blick auf die große Tradition, die Österreich und auch Wien in der Literatur haben. Deshalb ist eine prosperierende heimische Buchbranche wichtig“, so Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, in einer Aussendung.

Umsatzsteuer auf Bücher im Vergleich

Derzeit liegt der Umsatzsteuersatz für Bücher in Österreich bei zehn Prozent. Überall, wo deutschsprachige Bücher täglich angeboten werden (Deutschland, Schweiz, Südtirol), sei die Umsatzsteuer wesentlich niedriger: In Italien (Südtirol) werden vier Prozent fällig. Die Schweiz hält sogar bei 2,6 Prozent. Deutschland liegt mit einem Steuersatz von sieben Prozent auch noch deutlich unter dem österreichischen Wert.

„Enormer Wettbewerbsnachteil“

Die Branchenvertretung fordert daher wieder einmal eine Steuersenkung auf Bücher – konkret von zehn auf vier Prozent. Kristina Macherhammer, Obfrau der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft in der WK Wien: „Dieser gravierende Unterschied bei den Steuersätzen bedeutet vor allem für die heimischen Verlage einen enormen Wettbewerbsnachteil. Auch der Buchhandel würde von einer Steuersenkung profitieren. Die heimische Buchbranche hat es nicht leicht. Die generelle Inflation, aber auch die starke Preissteigerung in der Produktion schlagen leider voll durch. Eine deutliche Steuersenkung hilft. Das hat auch die Pandemie bewiesen, als die Umsatzsteuer auf Bücher temporär reduziert wurde.“

In der Pandemie gab es das schon einmal

Konkret wurde von 1. Juli 2020 bis 31. Dezember 2021 die Umsatzsteuer auf fünf Prozent gesenkt, um die Buchbranche zu unterstützen. Damit konnten die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert werden.

Bei den Buch-, Kunst- und Musikalienverlagen sind aktuell in Wien rund 690 Unternehmen tätig. Nach einer Wachstumsphase sei diese Zahl aktuell noch stabil. Im Bereich Buch- und Medienhandel gibt es in Wien derzeit rund 400 Unternehmen. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 500.

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