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Thomas Hoppe ist neuer Präsident der Ziviltechniker und Ingenieure

Wolfgang Kradischnig, Harald Meixner, Susanne Schindler, Johannes Pressl, Daniel Deutschmann, Günther Sammer, Thomas Hoppe, Sebastian Schindler ©VZI / Leonie Wimmer

Wien. Thomas Hoppe wurde zum Präsidenten des Verbands der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI) gewählt, auch ein neues Präsidium gibt es. Der VZI lud nun zur Podiumsdiskussion über Bodenversiegelung, Vergabe und mehr.

Mit dem Wiener Architekten Thomas Hoppe von Hoppe Architekten ZT GmbH wurde der seit einem Jahr interimistisch amtierende Verbandspräsident des Verbands der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI) für die nächste Funktionsperiode in seinem Amt bestätigt.

Ebenfalls im Team und neu gewählt sind Wolfgang Kradischnig (Delta) als Vizepräsident, Susanne und Sebastian Schindler (Allplan), Harald Meixner (Vermessung Meixner) und Günther Sammer (Vasko + Partner).

„Die aktuellen Herausforderungen der Branche können wir nur gemeinsam und im Dialog mit Auftraggebervertretern und Branchenkollegen meistern“, so Hoppe. Er verwies darauf, dass der Verband allein im ersten Halbjahr 2024 vier neue Mitgliedsunternehmen gewinnen konnte. Insgesamt vetrete man derzeit rund 4.000 Mitarbeiter in Österreich.

„Mit unseren Schwerpunkten in den Bereichen um Digitalisierung und Innovation, Nachhaltigkeit, partnerschaftliche Kultur, Internationalisierung und Ausbildung können wir unsere Mitgliedsunternehmen in jenen Bereichen unterstützen, in welchen die derzeit größten Herausforderungen liegen,“ so Hoppe. Um die Services des Verbands noch weiter auszuweiten, sei im kommenden Jahr zudem die Einrichtung von Regionalvertretungen in Salzburg und Graz geplant.

Bodenversiegelung, Energie und neue Vertragsmodelle

Im Anschluss an die Generalversammlung wurde im Rahmen der VZI-Lounge mit dem ebenfalls noch frisch amtierenden Gemeindebund-Präsidenten Johannes Pressl über Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert, die sich Österreichs Gemeinden rund um die Themen Bodenversiegelung, Nachverdichtung und neue Vertragsmodelle stellen.

„Natürlich werden die Gemeinden sorgsam und verantwortungsvoll mit der Ressource Boden umgehen. Die Autonomie der Gemeinden impliziert aber auch eine Gestaltungsfreiheit, die uns gesetzlich garantiert ist,“ so Pressl. So lasse sich eine Bodenversiegelung nicht per Bundesgesetz stoppen, denn Gemeinden bräuchten auch weiterhin Platz und Raum für die zukünftigen Herausforderungen im Bereich Wohnen, Wirtschaft, Daseinsvorsorge und erneuerbare Energie.

„Kindergärten, Radwege, Straßen oder Windkraftanlagen zur Energiewende werden nicht nur in Leerständen Platz finden, sondern auch zukünftig ‚Neuboden‘ verbrauchen. Diese Diskussion erfordert Sachlichkeit. Unser Vorschlag zum ‚Kommunalen Bodenschutzplan‘ soll in jedem Fall die Grundlage für eine breite öffentliche Debatte zum Thema ‚Bodensparen‘ sein“, so Pressl.

Energieversorgung und Energiegemeinschaften

Günther Sammer von Vasko + Partner hob zusätzlich zum Thema Ressourcenverbrauch den Bereich Energieversorgung im Zusammenhang mit Energiegemeinschaften hervor: „Insbesondere im Bereich der Wärme- und Kälteversorgung könnte durch die Kommunen der Lead innerhalb von Energiegemeinschaften übernommen werden. Dies auch deshalb, da hier im Gegensatz zum Strom auch die entsprechenden Verteilnetze in den meisten Fällen noch zu errichten sind.“

Zudem seien echte Bestbieterkriterien und nicht nur „Alibikriterien“ im Zuge der Vergabe an Bestbieter erforderlich. Hier kämen zum Beispiel der Energieverbrauch im laufenden Betrieb zusätzlich zu Investkosten, möglichst kurze Transportwege oder auch der Anteil an wiederverwendeten Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft als Kriterien in Frage, so Sammer.

Daniel Deutschmann von Heid & Partner Rechtsanwälte stellte alternative Vertragsmodelle wie das „Early Contractor Involvement“, GU „plus“ und den wettbewerblichen Dialog vor und zeigte sich überzeugt von einem sinnvollen Einsatz auf Gemeindeebene. „Für größere Projekte ab vier Millionen Euro sind diese Modelle das richtige Werkzeug. Zahlreiche Kostenexplosionen bei kommunalen Bauprojekten hätten durch den Einsatz alternativer Vertragsmodelle verhindert werden können“, so Deutschmann.

„Echte Lösungen bedürfen immer einer ehrlichen Diskussion ohne Scheuklappen, jenseits ideologischer Barrieren. Das ist die Aufgabe für die nächste Zukunft, egal ob im VZI, im Gemeindebund oder auf breiterer gesellschaftlicher Ebene“, so Thomas Hoppe.

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