Healthcare & Insurance. Versicherer Ergo bietet nach einer Zahnersatz-Versicherung nun auch eine Zahnerhalt-Versicherung auf dem Markt an.
Mit der ERGO Zahnersatzversicherung ist die ERGO Versicherung AG zum Jahresanfang 2021 auf dem österreichischen Krankenversicherungsmarkt gestartet: Nun setze das Versicherungsunternehmen mit einer neuen Versicherungslösung den nächsten Schritt: Ab 1. Juli 2024 gibt es demnach die neue, eigenständige ERGO Zahnerhaltversicherung ohne erforderliche Hauptversicherung.
Die Aufgaben
Dabie liege der Fokus auf der Erhaltung der Zahngesundheit: Die neue Zahnerhaltversicherung biete, zusätzlich zur bereits eingeführten ERGO Zahnersatzversicherung auch für Zahnerhaltmaßnahmen Versicherungsschutz. Schlechte Zahngesundheit, z.B. wegen Karies, Zahnfleischerkrankungen und Zahnverlust birgt neben der Gefahr entsprechender Folgekosten auch die Gefahr anderer ernsthafter Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Diabetes und Atemwegsinfektionen, mahnt der Versicherer: Eine gute Mund- und Zahngesundheit bewirke gemäß WHO (Petersen 2021) Schmerzfreiheit im Mund‐ und Gesichtsbereich, ungehindertes Essen und Kauen, und ermögliche so ein selbstbewusstes Kommunizieren und Lächeln.
Prävention und Kosten der Zahnbehandlung
Grundsätzlich zeigen sich in Österreich in den letzten Jahren positive Entwicklungen, die durch gezielte Präventionsmaßnahmen, regelmäßige Zahnarztbesuche und verbesserte Zahnhygienepraktiken erzielt werden konnten, heißt es: Zahlen von 2021 offenbaren, dass bereits 85% der Kinder (0-14 Jahre), 75% der Jugendlichen (15-24 Jahre), 80% der Erwachsenen (25-64 Jahre) und 70% der Senioren (65+ Jahre) regelmäßig zum Zahnarzt gehen. Rund die Hälfte macht das einmal pro Jahr, 30% zweimal und jeweils 10% dreimal oder häufiger, aber 10% auch seltener als einmal pro Jahr. Über 60% kommen zu einer Routineuntersuchung, 20% zur Zahnreinigung und der Rest aus anderen dringenden Gründen zum Zahnarzt.
Gemäß dem letzten Rechnungshofbericht aus 2014 betrugen die Gesamtausgaben für die zahnärztliche Versorgung rund 1,8 Mrd. Euro. Knapp die Hälfte davon entfiel auf Ausgaben der öffentlichen Hand, insbesondere der Krankenversicherungsträger. Mit 926 Mio. Euro schlugen die Ausgaben für zahnärztliche Versorgung bei den privaten Gesundheitsausgaben neben jenen für Pflege und Medikamente am stärksten zu Buche.
Das neue Krankenversicherungsprodukt übernehme im Rahmen des Versicherungsschutzes vereinbarte Kosten auch bei Zahnerhaltmaßnahmen inkl. Vorsorgebehandlungen und Kieferorthopädie. Dabei könne die ERGO Zahnerhaltversicherung als einzige am österreichischen Markt eigenständig und ohne Hauptversicherung abgeschlossen werden.
Was die Versicherung bezahlt
Im Bereich der versicherten Zahnvorsorgebehandlungen wie Mundhygiene, Fluoridbehandlungen oder Fissurenversiegelung gehe der Kostenersatz, abzüglich Leistungen aus der Sozialversicherung oder anderweitigen Versicherungen, bis zum vollen Rechnungsbetrag, so Ergo.
Bis zu 90 Prozent der Rechnungshöhe gebe es für versicherte Zahnerhaltbehandlungen wie z.B. Füllungen, Inlays, Wurzelbehandlung, operative Entfernung von Milch- und Weisheitszähnen sowie Kontrolle und Röntgen. Kieferorthopädische Behandlungen berücksichtigen für Erwachsene unfallbedingte und für Kinder nach Ablauf einer Wartefrist auch nicht unfallbedingte Leistungen, z.B. Kieferregulierungen oder Zahnspangen, so der Versicherer.