Open menu
Business, Recht

Statistik Austria: Mehr Gründungen, aber Überlebensrate sinkt

Statistik Austria ©Statistik Austria / Sebastian Philipp

Wien. Laut Statistik Austria gab es im letzten Untersuchungsjahr etwas mehr Unternehmensgründungen. Rund 88 Prozent neuen Unternehmen waren im Dienstleistungsbereich angesiedelt.

Im Jahr 2022 wurden laut Statistik Austria 36.294 neue Unternehmen in Österreich gegründet. Gemessen an den insgesamt am Markt aktiven Unternehmen entspricht das einer Neugründungsrate von 6,2 %. Im Vergleich zum Jahr davor stieg die Neugründungsrate um 0,2 Prozentpunkte (2021: 6,0 %). Mehr als ein Drittel (38,8 %) der fünf Jahre zuvor (2017) gegründeten Unternehmen war 2022 noch aktiv.

„Im Jahr 2022 wurden in Österreich 36.294 neue Unternehmen gegründet, das sind etwa 900 oder 2,6 % mehr als im Corona-Krisenjahr 2021. Das entspricht einem Anteil der Neugründungen von 6,2 % an allen am Markt aktiven Unternehmen. Damit liegt die Neugründungsrate in etwa auf dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019 mit 6,3 %. Mit knapp 88 % erfolgte der überwiegende Teil der Firmenneugründungen 2022 wie auch in den Jahren zuvor im Dienstleistungsbereich, vor allem im Handel. Die höchste Fünfjahresüberlebensrate sehen wir bei Unternehmen im Produzierenden Bereich, mehr als jedes zweite war fünf Jahre nach der Gründung noch aktiv“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Die Details

Die Ergebnisse der Studie im Detail:

  • Pro neu gegründetem Unternehmen entstanden im Jahr 2022 im Schnitt 1,3 Arbeitsplätze.
  • Dabei wurden im Produzierenden Bereich pro Neugründung mehr Arbeitsplätze (1,6 Beschäftigte im Durchschnitt) geschaffen als im Dienstleistungsbereich (1,3 Beschäftigte).
  • Die Mehrheit der Neugründungen waren Einzelunternehmen (74,6 %).
  • Die meisten Neugründungen im Handel und bei freiberuflichen/technischen Dienstleistungen 87,9 % der Unternehmensneugründungen erfolgten im Dienstleistungsbereich, die meisten davon im Handel (5.364), bei den freiberuflichen/technischen Dienstleistungen (5 002) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (3.834).
  • Die höchsten Neugründungsraten wiesen die Wirtschaftsbereiche Erziehung und Unterricht (9,6 %), sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (8,7 %) und sonstige Dienstleistungen (8,6 %) auf, gefolgt von der Energieversorgung (7,9 %) und dem Bereich Verkehr (7,8 %).
  • Am niedrigsten waren die Anteile neu gegründeter Unternehmen in den Bereichen Wasserversorgung und Abfallentsorgung (1,4 %), Bergbau (3,3 %) sowie bei den Finanz- und Versicherungsleistungen (3,6 %).

Nach fünf Jahren noch ein Drittel aktiv

Die Überlebensraten der Unternehmen eines Gründungsjahrgangs sinken von Jahr zu Jahr:

  • Von den 2017 neu gegründeten Unternehmen waren laut Statistik Austria ein Jahr später noch 85,6 % aktiv, fünf Jahre später waren es 38,8 %.
  • Im Produzierenden Bereich war die Fünfjahresüberlebensrate von 2017 auf 2022 mit 54,3 % deutlich höher als im Dienstleistungsbereich (37,0 %).
  • Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet waren die Fünfjahresüberlebensraten im Bergbau (71,4 %), im Grundstücks- und Wohnungswesen (68,5 %), in der Wasserversorgung und Abfallentsorgung (63,8 %), der Energieversorgung (60,6 %) sowie in der Herstellung von Waren (55,9 %) am höchsten.

Weitere Meldungen:

  1. Durchschnittsmieten steigen um 6,6 Prozent
  2. Tourismus-Akzeptanz in Österreich wird jetzt dauerhaft gemessen
  3. Studium: 63 Prozent machen nach dem Bachelor auch den Master
  4. Ein Fünftel mehr Insolvenzen, 13% weniger Firmen-Gründungen

Schreiben Sie einen Kommentar