KI & Rechtsmarkt. Wirtschaftskanzlei Cerha Hempel entwickelt mit Fraunhofer und weiteren Partnern ein KI-Sprachmodell (Legal LLM), das auf den österreichischen Rechtsbereich spezialisiert ist. Dafür gibt es eine FFG-Förderung.
Das interdisziplinäre Konsortium soll das Projekt mit Namen „AmigaAI“ innerhalb der nächsten zwei Jahre umsetzen, so eine Aussendung. Es handele sich um das erste „Legal Large Language Model“ (Legal LLM)-Projekt dieser Art für Österreich, so Kanzlei Cerha Hempel. Entwickelt wird es von ihr gemeinsam mit den Konsortialpartnern GesetzeFinden.at, Sigmund Freud Privat Universität (SFU) und Fraunhofer Austria.
Die Aufgaben
Das Ziel des Projekts AmigaAI ist es, ein rechtspezifisches Sprachmodell (Legal LLM) zu entwickeln, das den Zugang zum Recht verbessern und die Effizienz juristischer Arbeitsabläufe steigern soll: Das Modell soll in der Lage sein, juristische Sprache zu verstehen und im Kontext richtig zu interpretieren, heißt es.
„Bestehende KI-Modelle bieten hier noch keine ausreichende Lösung. Sie sind nicht darauf ausgelegt, die feinen Nuancen und den spezifischen Kontext des österreichischen Rechtswesens präzise zu erfassen“, so Bernhard Landrichter, Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter des Wiener Start-Ups GesetzeFinden.at. Das Projekt ziele darauf ab diese Lücke zu schließen und ein Modell zu entwickeln, das rechtliche Dokumente analysieren, spezifische Fragen beantworten, und bei der Erstellung von juristischen Texten unterstützen kann.
Das Projekt wurde im Rahmen der Ausschreibung „Digitale Technologien 2023“ der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG als förderwürdig ausgewählt. Cerha Hempel unterstütze das Projekt hinsichtlich der Erfüllung rechtlicher Rahmenbedingungen in der Entwicklung (vor allem Einhaltung des EU AI-Acts) und in Bezug auf die Abstimmung des Modells auf die spezifischen Anforderungen des österreichischen Rechtsmarktes.
EU AI Act als Herausforderung
„Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass das Legal LLM nicht nur den spezifischen Anforderungen des österreichischen Rechtsmarktes gerecht wird, sondern auch die hohen Standards des EU AI Acts erfüllt. Wir freuen uns, dass wir an diesem höchst innovativen Projekt im Bereich Legal AI mitwirken können”, so die Projektverantwortlichen bei Cerha Hempel, Partner Hans Kristoferitsch und Rechtsanwältin Alina Alavi Kia.