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Business, Finanz, Recht, Steuer

Startups & Cash: Fundraising-Tipps und Reformwünsche von Forvis Mazars

Peter Wundsam ©Mazars Austria

Wien. Kanzlei Forvis Mazars gibt auf Basis einer Studie Tipps für Startups: Dabei dreht sich alles um das liebe Geld. In Österreich bedeutet das neben Fundraising auch Wünsche an den nächsten Finanzminister.

Fundraising ist der Gamechanger, heißt es in einer Aussendung von Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei Forvis Mazars wörtlich. Die Kanzlei hat dazu jetzt die Ergebnisse der Studie „Was ist ihr X-Faktor: Erfolgsstrategien für Startups im Jahr 2024“ präsentiert.

Die Studie

Die Analyse basiert laut den Angaben auf rund 1.700 Profilen von Startups aus 100 Ländern, die im Rahmen der „Female Founder Challenge“ untersucht wurden. Neben den Erkenntnissen der Studie selbst werden auch Interviews mit Unternehmerinnen, Investmentfonds, Business Angels, Inkubatoren und anderen Angehörigen des Startup-Ökosystems präsentiert.

Laut der Studie von Forvis Mazars ist Fundraising ein entscheidender Erfolgsfaktor für Startups. Dabei werden vier wichtige Bedingungen für eine erfolgreiche externe Kapitalbeschaffung identifiziert:

1. Der richtige Betrag

Es sei entscheidend, den richtigen Betrag an Kapital zu beschaffen, um eine Verwässerung des Eigentums der Gründer:innen und Investoren zu vermeiden. Eine sorgfältige Bewertung der eingeworbenen Beträge und der Unternehmensbewertung ist dabei wichtig, so Forvis Mazars.

2. Der richtige Zeitpunkt

Die Kapitalbeschaffung sollte zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, der von der Reife des Unternehmens, der Markttraktion und der Fähigkeit, ein tragfähiges Geschäftsmodell nachzuweisen, abhängt. Die Studie zeige, dass 79% der Unternehmen innerhalb der ersten fünf Jahre Kapital beschafft haben, während nur 19% dies später getan haben.

3. Gute Gründe

Kapitalbeschaffung sollte nicht Selbstzweck sein, sondern ein Mittel zur Erreichung von Zielen. Geld allein reiche nicht aus, es sei auch wichtig, an der Markenstrategie, dem Netzwerkaufbau und dem Fachwissen zu arbeiten.

4. Der richtige Partner

Die Auswahl der richtigen Investitionspartner:innen erfordert die Suche nach Personen oder Fonds, die die Branche des Unternehmens verstehen, dieselben Werte teilen und relevantes Fachwissen und Netzwerke mitbringen.

Die Lage in Österreich

Auch die österreichische Startup-Plattform AustrianStartups hat die Bedeutung des Fundraisings als entscheidenden Erfolgsfaktor für die Gründerszene hervorgehoben, so Forvis Mazars. Derzeit ist Kapital für junge Unternehmen bekanntlich knapp: Laut dem Working Paper ‚Vision 2030‘ von AustrianStartups war in den vergangenen zwei Jahren ein deutlicher Rückgang der Finanzierungen für Unternehmen zu verzeichnen.

Während in einigen europäischen Nachbarländern Programme zur Aktivierung privaten Risikokapitals erfolgreich etabliert wurden, fehlen in Österreich steuerliche Anreize, um Privatpersonen dazu zu motivieren, in Startups, KMUs sowie VC/PE-Fonds zu investieren, heißt es. Dies führe dazu, dass das enorme Potenzial für Risikokapitalfinanzierungen in Österreich weiterhin ungenutzt bleibt.

Gemeinsame Wünsche an den (künftigen) Finanzminister

Dabei gibt es konkrete Wünsche an den Finanzminister – wie auch immer die nächste Bundesregierung nach der Nationalratswahl zusammengesetzt sein wird. „Wir empfehlen die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags bei der Frühphasenfinanzierung von Startups und KMU durch Investor:innen. In Anlehnung an internationale Modelle wie in Großbritannien oder in Deutschland sollen Investitionssummen in Höhe von mindestens 100.000 Euro für Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Investitionen in Kapitalgesellschaften in Österreich abschreibbar sein“, so Markus Raunig, Vorstandsvorsitzender von AustrianStartups.

Peter Wundsam, Managing Partner Forvis Mazars in Österreich: Die Verantwortung für die Entwicklung dieser innovativen Unternehmen liegt bei uns allen, daher rufen wir zu einem mutigen Schritt zur Entbürokratisierung von Gründungen auf. Gründerinnen und Gründer stehen immer noch vor zahlreichen Hürden wie gewerberechtlichen Bestimmungen und hohen Lohnkosten, obwohl die Einführung der FlexKapG (Flexible Kapitalgesellschaft) bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung war.“

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