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Die voestalpine verkauft Buderus Edelstahl mit Hilfe von Gleiss Lutz

Buderus Edelstahl ©voestalpine

Stahlindustrie & Anwälte. Gleiss Lutz hat die voestalpine AG beim Verkauf ihrer deutschen Konzerntochter Buderus Edelstahl an das Beteiligungsunternehmen Mutares beraten.

Gleiss Lutz hat die österreichische voestalpine AG beim Verkauf ihrer deutschen Konzerntochter Buderus Edelstahl an das Beteiligungsunternehmen Mutares SE & Co. KGaA beraten, so eine Aussendung der Kanzlei. Der Vertrag wurde am 22. Oktober 2024 unterzeichnet, der Verkauf muss noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Die Transaktion werde voraussichtlich bis zum Ende des 4. Quartals 2024 abgeschlossen sein.

Die Unternehmen

Die börsennotierte voestalpine AG ist ein Stahl- und Technologiekonzern mit rund 51.600 Beschäftigten in 50 Ländern. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte die voestalpine einen Umsatz von 16,7 Milliarden Euro. Die jetzt verkaufte Tochter Buderus Edelstahl mit Sitz in Wetzlar hat rund 1.130 Mitarbeiter und ist auf hochwertige Standard- und Spezialstähle spezialisiert, vor allem für den Fahrzeugbau, den Anlagen- und Maschinenbau und den Werkzeug- und Formenbau. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von 362 Millionen Euro.

Warum die voest verkauft

Mit dem Deal will die voestalpine ihre High Performance Metals Division auf Produkte mit höherer Preisspanne konzentrieren: Das technologisch anspruchsvolle Segment der Hochleistungswerkstoffe stehe dadurch verstärkt im Fokus, während der Produktionsanteil im Werkzeugstahl und Edelbaustahl reduziert werde. Letztere Stähle geraten aufgrund der steigenden Konkurrenz durch außereuropäische Mitbewerber zunehmend unter Preisdruck, so eine Aussendung des Stahlkonzerns.

Der Käufer Mutares ist ein Private Equity-Unternehmen mit Spezialisierung auf Unternehmen in Umbruchsituationen, die ein deutliches operatives Verbesserungspotenzial aufweisen, heißt es dazu: Diese werden nach einer Stabilisierung und Neupositionierung wieder veräußert. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet Mutares einen Konzernumsatz von 5,7 bis 6,3 Mrd. Euro.

Die voestalpine habe in den vergangenen Jahren mit Restrukturierungen und Investitionen den Grundstein für den wirtschaftlichen Fortbestand von Buderus Edelstahl gelegt. „Wir übergeben ein Unternehmen mit einem guten Bestand an Produktionsanlagen und gut ausgebildeten Mitarbeiter:innen. Für Buderus Edelstahl ist Mutares mit ihrem Beteiligungsportfolio die beste Option und wir gehen davon aus, dass die überwiegende Mehrheit der Mitarbeitenden trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage an diesem Standort langfristig eine berufliche Zukunft hat“, so Reinhard Nöbauer, Mitglied des Vorstandes der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division.

So will Mutares Buderus auf neuen Kurs bringen

Johannes Laumann, CIO von Mutares, in einer Aussendung: „Mit der Übernahme von Buderus Edelstahl stärken wir unser Segment Engineering & Technology weiter im Bereich der Stahlkomponenten und sichern uns eine eigene Stahlbasis. Durch unsere bereits jetzt bestehende Produktpalette und breite Kundenstruktur profitiert zukünftig auch Buderus Edelstahl, reduziert damit seine Abhängigkeit von einzelnen Marktrisiken und stellt sich damit für ein zukünftiges Wachstum innerhalb der Mutares-Gruppe breiter auf.“

Entsprechend „der aktuellen Situation bei Buderus Edelstahl“ werden man bei einer möglicherweise notwendigen Reduktion des Personalstandes für die betroffenen Mitarbeitenden einen entsprechenden Sozialplan mit der Belegschaftsvertretung ausverhandeln, so Laumann weiter: „Um die Fertigungsprozesse zu optimieren und die Kostenstruktur weiter zu verschlanken, freuen wir uns darauf, die Expertise unserer hauseigenen Berater bei der Optimierung von Fertigungsprozessen durch die Umsetzung von Best Practices aus unseren Portfoliounternehmen zu nutzen.“

Die Beratungsteams

Inhouse begleitete ein voestalpine Legal Team unter Leitung von Sabine Kelmayr-Tippow (Head of Legal, M&A and Compliance, voestalpine High Performance Metals) unter maßgeblicher Beteiligung von Christoph Hauser, Tamara Tomic und Victoria Ranegger die Transaktion.

Ein Gleiss Lutz-Team unter der Federführung von Alexander Schwarz (Partner, Düsseldorf) und Moritz Alexander Riesener (Partner, beide M&A, München) hat voestalpine bei der Transaktion beraten. Dabei waren laut den Angaben Ralf Morshäuser (Partner, München), Kai Zimutta, Fabian Mumme, Philipp Lucks, Thomas Felix Baldzuhn (alle Düsseldorf), Tobias Falkner (Counsel), Jan Neumayer (alle M&A, beide München), Thomas Winzer (Partner), Tobias Abend (Counsel), Henrike Westphal (alle Arbeitsrecht, alle Frankfurt), Gabriele Roßkopf (Partner), Silke Hoffmann und Sima Samari (alle Gesellschaftsrecht, alle Stuttgart).

Auch Jacob von Andreae (Partner), Lars Kindler (Counsel), Matthias Hahn, Nena Husemann (alle Öffentliches Recht, alle Düsseldorf), Matthias Werner (Partner), Felizitas Casper, Sebastian Girschick (alle München), Christopher Noll (alle IP/Tech, Stuttgart), Tim Weber (Partner), Maximilian Leisenheimer, Michael Clever, (alle Immobilienrecht, alle Frankfurt), Jennifer Hattaß (Kartellrecht, Stuttgart), Friedrich Schlott (Counsel, Restrukturierung, Düsseldorf), Ocka Stumm (Partner, Frankfurt) und Hanna Datzer (Düsseldorf, beide Steuerrecht) waren dabei.

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