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Industrie-Versicherungsmakler Aon: „Lieferkettengesetz ist Top-Thema“

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Wien. Der österreichische Versicherungsmarkt ist härter geworden, Top-Thema ist aktuell das neue Lieferkettengesetz, so Versicherungsdienstleister Aon in einem Marktreport.

Aon hat einen Marktreport für den österreichischen Versicherungsmarkt veröffentlicht. Demnach befindet sich die österreichische Versicherungs- und Rückversicherungsbranche in einer herausfordernden Zeit, so eine Aussendung: Einerseits gelte es Wachstumschancen wahrzunehmen, andererseits sei die Branche aber mit erheblichen Unsicherheiten konfrontiert.

Der Markt sei zwar gut kapitalisiert und wachstumsorientiert, aber Naturkatastrophen, soziale Inflation und geopolitische Spannungen – wie der anhaltende Krieg in der Ukraine oder die Konflikte im Nahen Osten – belasten. Dabei nehme die Komplexität der Risikolandschaft zu.

Klimarisiken, neue Gesetze zur Produkt- und Cybersicherheit, künstliche Intelligenz oder die klimaneutrale Transformation der Industrie (ESG) mit neuen Vorgaben und weitreichenden Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette gewinnen durch verschärfte regulatorische Anforderungen massiv an Bedeutung, so AON.

„Das Top-Thema ist das Lieferkettengesetz“

Das Top-Thema des Marktreports 2024 stehe im Zusammenhang mit dem neuen Lieferkettengesetz nach EU-Vorgaben, dessen Umsetzung in Österreich für viele Unternehmen vor allem im Hinblick auf die Einhaltung von Lieferzeiten eine große Herausforderung darstellen werde. „Die Lieferzeiten sind seit jeher ein zentraler Aspekt in der Supply Chain Logistik und beeinflussen maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ”, so Michael Sturmlechner, Geschäftsführer bei Aon in Österreich.

Das neue Lieferkettengesetz verpflichte zu einer umfassenden Sorgfaltspflicht entlang der gesamten Lieferkette: „Unternehmen, die auf digitale Lösungen setzen, eng mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten und flexible sowie nachhaltige Lieferkettenstrategien entwickeln, können diese Herausforderungen jedoch erfolgreich meistern und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, das Risiko von Betriebsunterbrechungen durch Brüche in der Lieferkette mittels sorgfältigem Business Continuity Management zu minimieren”, so Sturmlechner.

Limits und Naturkatastrophen

Der Bericht setzt sich mit der Situation in verschiedenen, für Industrie und Gewerbe wichtigen Einzelsparten im Detail auseinander. Dabei wird die Situation oft als herausfordernd beschrieben. Konkret behandelt werden Sachversicherung, Haftpflicht, Technische Versicherungen, Transport/Marine Cargo, Cyber, D&O u.a.

Leichte bis moderate Prämiensteigerungen seien in Property und Casualty zu beobachten, allerdings abhängig von der Branche und der individuellen Situation. In Cyber und D&O setze sich die Entspannung der Preisgestaltung fort. In der Automobile-Sparte sei mit Prämienerhöhungen zu rechnen.

Was Capacity und Limits betrifft – also die Bereitschaft der Versicherungsunternehmen, Risiken im notwendigen Maß zu decken – so sind laut Aon ausreichende Kapazitäten vorhanden. Grundsätzlich seien keine größeren Limiteinschränkungen in Österreich zu beobachten, mit Ausnahme von NtKat-Risiken (Naturkatastrophen), so der Bericht.

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