Interessenvertretungen. Das Österreichische Sektkomitee hat Aurore Jeudy, Kellermeisterin von Schlumberger, zur neuen Vorsitzenden gewählt. Aufgabe ist, die Rolle der Marke Sekt Austria zu stärken.
Bei der Sitzung des Österreichischen Sektkomitees am Mittwoch, den 6. November 2024 wurde Aurore Jeudy, Kellermeisterin von Schlumberger, zur neuen Vorsitzenden gewählt, so eine Aussendung: Sie folgt auf Benedikt Zacherl. Letzterer zog sich nach seinem Wechsel in eine internationale Rolle innerhalb der Schlumberger übergeordneten Getränkegruppe aus seiner Rolle im Österreichischen Sektkomitee zurück, heißt es (das österreichische Unternehmen Schlumberger gehört nämlich zur Schweizer Sastre-Gruppe).
Die Chef-Önologin tritt an
Aurore Jeudy ist seit September 2022 Chef-Önologin der österreichischen Wein- und Sektkellerei Schlumberger und die erste Frau in der 180-jährigen Geschichte des Unternehmens, diese Funktion innehabe. Die gebürtige Französin stammt aus dem Elsass, einer der bekannten Weißwein-Regionen in Frankreich. Wie bereits Firmengründer Robert Alwin Schlumberger erlernte Jeudy das Handwerk der Schaumweinherstellung direkt in der Champagne, heißt es.
Nach Jahren der Beratungstätigkeit für diverse Wein- und Champagnerkellereien in Europa und Asien bringe sie ihre Expertise nun bei Schlumberger in Österreich ein. Jeudy hat weiters den Juryvorsitz bei dem französischen Wein-Wettbewerb „Vinalies Internationales“.
Die Aufgabe
In den vergangenen zehn Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Sekt Austria bekannter zu machen und „unsere Leidenschaft sowie unser Fachwissen an die Konsumentinnen und Konsumenten weiterzugeben“, so Jeudy in ihrem Statement zum Amtsantritt: „Ich bin fest entschlossen, diesen Erfolgskurs fortzusetzen und dabei die Produzentinnen und Produzenten so umfassend wie möglich einzubeziehen.“ Ähnlich wie in Frankreich oder Italien soll das Komitee dazu beitragen, Sekt Austria mehr Sichtbarkeit und langfristige Glaubwürdigkeit zu verschaffen, so Jeudy.
Die Institution
Das Österreichische Sektkomitee ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts und besteht aus zwölf Vertretern der österreichischen Sektwirtschaft. Seine Aufgaben umfassen die Erarbeitung rechtlicher Grundlagen für die Herstellung und Vermarktung sowie Wissensvermittlung und Marketingaktivitäten rund um Sekt Austria (österreichischer Sekt geschützten Ursprungs und geprüfter Qualität).
Dabei kommt die sogenannte „Sekt Austria-Pyramide“ zum Tragen, deren Grundlage die Sektverordnung 2022 ist. Die Qualitätsstufen sind demnach „Sekt Austria“, „Sekt Austria Reserve“ und schließlich „Sekt Austria Große Reserve“: Letzterer muss mindestens drei Jahre „auf der Hefe gären“ und soll sich mit internationalen Konkurrenten wie Champagner oder Franciacorta (ebenfalls geschützte regionale Bezeichnungen) messen.
Wer für Sekt auftritt
Die Mitglieder des Österreichischen Sektkomitees sind konkret:
- Aurore Jeudy, Vorsitzende, Sektkellerei Schlumberger, Wien
- Peter Szigeti, Stv. Vorsitzender, Sektkellerei Szigeti, Gols
- Hannes Harkamp, Sektmanufaktur Harkamp, Leibnitz
- Michael Malat, Leitung Marketingausschuss, Weingut Malat, Palt
- Wolfgang Peck, Domaine Andau, Zantho, Andau
- Martin Pfliegler, Weingut Pfliegler, Kleinhadersdorf
- Ernst Polsterer, Sektkellerei Johann Kattus, Wien
- Georg Regele, Weingut F&S Regele, Ehrenhausen
- Florian Rieder, Weingut Rieder, Kleinhadersdorf
- Max Riegelhofer, Leitung technischer Ausschuss, Weingut Riegelhofer, Poysdorf
- Thomas Schlatte, Sektkellerei Karl Inführ, Klosterneuburg
- Andreas Wickhoff, Leitung Finanzausschuss, Weingut Bründlmayer, Langenlois
Für die Bekanntheit heimischer Produktion ernennt das Sektkomitee außerdem sogenannte „Sektbotschafter:innen“ – darunter Fußballer Herbert Prohaska, Schauspielerin und Intendantin Kristina Sprenger, Sommelier Union-Präsidentin Annemarie Foidl, die Geschäftsführerin der Theater Wiener Neustadt, Maria Großbauer, oder aktuell Kabarettist Andreas Vitasek.