Politik & Hochschulen. Die Neos sind Kandidaten für die nächste Regierung, insbesondere das Thema Bildung liegt ihnen am Herzen. Manuel Grubmüller, Bundesvorsitzender der Junos, schildert Reform-Wünsche.
Manuel Grubmüller, Bundesvorsitzender der Junos – der Jugendorganisation der Neos – reagiert damit auf das Amtsantritts-Statement von Brigitte Hütter, der neuen geschäftsführenden Vorsitzenden der österreichischen Universitäten-Konferenz uniko. Hütterer – sie ist hauptberuflich Rektorin der Kunstuni Linz – hat als eine ihrer wichtigsten Aufgaben die Budget-Verhandlungen mit dem Bildungsministerium genannt: Der Abschluss der Leistungsvereinbarungen 2025 bis 2027 stehe nahe bevor; auch wolle man sich bei der künftigen Regierung als Stimme des Wissens-Standorts Österreich einbringen und mehr Internationalität und Diversität fördern.
„Nicht nur Dialog, auch Reformen“
Insbesondere beim Thema Leistungsvereinbarungen geht es für die Unis um wirklich viel Geld, doch Junos-Vorsitzender Grubmüller wünscht sich noch weitere Schwerpunkte: „Dialog, Internationalität und Diversität sind gut, aber was Studierende jetzt brauchen, sind konkrete Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Studium und Arbeit“, so Grubmüller.
Aktuell seien etwa 69% der Studierenden erwerbstätig, mit einem durchschnittlichen Erwerbsausmaß von 21 Stunden pro Woche – Tendenz steigend: Diese Daten zeigen seiner Meinung nach, wie dringend Studium und Beruf besser vereinbar sein müssen. Hierfür bedarf es einer Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen. Insbesondere erachte man zwei Ansätze als besonders zentral: „das Teilzeitstudium sowie das Gründungssemester“.
„Zu Semesterbeginn Teilzeit-Studium wählen können“
Zu Beginn jedes Semesters sollen Studierende frei wählen können, ob sie ein Teilzeit- oder ein Vollzeitsemester absolvieren, so die Junos. Der Teilzeitstatus gelte dann, wenn im Semester max. 16 ECTS-Punkte absolviert werden. Im Gegensatz zur aktuellen Praktik werde dann bei der Berechnung von Studienbeiträgen, Toleranzsemestern, Studien- und Familienbeihilfe nur ein halbes Semester gewertet.
Somit fallen für Teilzeitstudierende keine überproportionalen Kosten oder weitere Nachteile an. Ähnliche Konzepte bieten bereits einige Fachhochschulen an wie beispielsweise die FH Kärnten, so Grubmüller.
Das Gründungssemester
Das Gründungssemester soll Studierenden mit einer Geschäftsidee den Raum geben, diese Ideen in die Tat umzusetzen, ohne negative Auswirkungen auf Studiendauer oder den Anspruch auf Studienbeihilfe. Es biete Studierenden die Möglichkeit, sich auf die entscheidende Phase der Unternehmensgründung zu konzentrieren. Die Hochschule soll die Rahmenbedingungen selbst gestalten. Hierbei könnte beispielsweise die Option bestehen, Prüfungsleistungen zu erbringen, was in einem regulären Urlaubssemesters nicht möglich wäre.
Grubmüller: “Für viele Studierende hat es Priorität, bereits neben dem Studium Berufserfahrung zu sammeln – sei es durch Praktika oder Teilzeitjobs. Sie sollen dafür in ihrem Studium keine Nachteile erhalten. Unser Ziel ist eine Hochschulreform, die endlich Platz für die Realität macht und Studierende dabei unterstützt, neben dem Studium an beruflichen Träumen arbeiten zu können.”