Hochschulen. In der Leechgasse 21 in Graz entsteht bis 2027 ein neues Forschungszentrum für Stoffwechselerkrankungen. Dabei arbeiten ÖAW, Uni Graz, TU Graz, Med Uni Graz und das Land Steiermarkt zusammen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs verursachen die meisten Todesfälle in Österreich. Ausgelöst werden sie in vielen Fällen von Stoffwechselstörungen. Um diese besser erforschen zu können, gründete die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Zusammenarbeit mit der Uni Graz, der TU Graz und der Med Uni Graz das Cori-Institut, so eine Aussendung.
In unmittelbarer Nähe der drei Universitäten werde in der Leechgasse 21 ein bestehendes Gebäude adaptiert und zum Standort für Spitzenforschung umgebaut. Beim offiziellen Startschuss für die Sanierung waren dabei: Wissenschaftsminister Martin Polaschek, die steirische Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, der ÖAW-Präsident der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Wolfgang Baumjohann, WEGRAZ-Geschäftsführer Dieter Johs sowie die drei Rektor:innen Andrea Kurz, Horst Bischof und Peter Riedler.
Die für das neue Institut namensgebenden Stoffwechselforscher Gerti und Carl Cori erhielten übrigens 1947 den Nobelpreis für Medizin. Sie waren kurze Zeit in Graz tätig, bevor sie 1922 in die USA auswanderten.
Fertigstellung für 2027 geplant
Der von Roland Rainer – dem Architekten der Wiener Stadthalle – in den 1970er-Jahren entworfene Bau verfügt über eine Nettogeschoßfläche von etwa 4000 Quadratmeter. Das fünfgeschoßige Gebäude ist im Besitz der TPS Vermögensverwaltung, einem Schwesterunternehmen der Wegraz, und wird nach einem Entwurf des Architekten Ernst Giselbrecht umgestaltet.
„Das neue Institut wird mit besonderer Sorgfalt in den bestehenden Naturraum eingefügt und schafft so für die Forscher nicht nur ideale Arbeitsmöglichkeiten, sondern auch ein angenehmes Ambiente“, so der Architekt. Die Fertigstellung ist für November 2027 geplant. Die Hülle von Roland Rainer bleibt laut den Angaben bestehen.
Förderung durch das Land Steiermark
Das Cori-Institut wird laut den Angaben vom Land Steiermark über den Zukunftsfonds mit sechs Mio. Euro gefördert. Die drei beteiligten Universitäten stellen Know-how und Infrastruktur wie Bibliotheken, Seminarräume, Speziallabore und IT zur Verfügung, heißt es. Die Kosten für die räumliche Infrastruktur werden demnach zu gleichen Teilen von den drei Universitäten getragen. Wissenschaftsminister Martin Polaschek hofft auf ein „einzigartiges Zentrum für die Erforschung von Stoffwechselprozessen“ und lobt die „enge Kooperation der ÖAW mit den drei BioTechMed-Graz-Universitäten“.