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Technik-Trends bei Immobilien: Mehr Klimaanlagen, bessere Wärmepumpen

©ejn

Österreich. Klimaanlagen werden deutlich stärker nachgefragt, so Branchenradar. Bei Wärmepumpen stagniert der Gesamtmarkt nach dem Boom – hocheffiziente Systeme verkaufen aber mehr.

Trotz hoher Förderungen auf Landes- und Bundesebene tritt der Markt für Wärmepumpen im laufenden Jahr auf der Stelle. Laut dem Marktforschungsinstitut Branchenradar sinken die Erlöse von Herstellern und Generalvertretungen in Österreich 2024 voraussichtlich um 1,6 Prozent gegenüber 2023 auf rund 342 Mio. Euro. In Stückzahlen reduziert sich die Nachfrage laut einer Aussendung vermutlich um knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 52.200 Anlagen.

Der Rückgang lasse sich allerdings zur Gänze bei Brauchwasserpumpen verorten. Heizungswärmepumpen entwickeln sich sowohl wert- als auch mengenmäßig seitwärts, heißt es. Im laufenden Jahr werden laut Branchenradar wahrscheinlich rund 43.000 Stück im Wert von zirka 325 Mio. Euro abgesetzt.

Trend Richtung Sole-Wasser und Wasser-Wasser

Während im Jahresvergleich die Erlöse aus dem Verkauf von Luft-Wasser-Wärmepumpen um rund drei Prozent sinken, erhöht sich der Umsatz mit Sole-Wasser-Wärmepumpen um 13 Prozent und mit Wasser-Wasser-Wärmepumpen sogar um 32 Prozent, so das das Marktforschungsinstitut.

„Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe“, so Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Branchenradar. „Zum einen kamen Luft-Wasser-Geräte zuletzt verstärkt in die Kritik, mitunter weil der Stromverbrauch größer ist als ursprünglich angenommen wurde, primär aber wegen zu hoher Schallemissionen. Infolge schrecken offenbar immer mehr Kunden vor der Anschaffung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe zurück und greifen lieber zu einer teureren, dafür effektivere Erdwärme- oder Grundwasserwärmepumpe, wobei die aktuellen Förderrichtlinien – die hocheffektive Systeme monetär bevorzugen – die Entscheidung erleichtern“.

Boom bei Klimaanlagen

Einen Boom erlebte heuer der österreichische Markt für Klimageräte: Sommerliche Rekordtemperaturen mit immer längeren Hitzeperioden schoben die Nachfrage gewaltig an, so Branchenradar. „Ein Sommer ohne Klimaanlage in den eigenen vier Wänden ist für immer mehr private Haushalte offenbar nicht mehr vorstellbar“, so Studienautor Dominique Otto.

  • Laut Studie wachsen die Erlöse von Herstellern und Generalvertretungen im Jahr 2024 um nahezu 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 73,5 Mio. Euro.
  • Zuwächse gibt es demnach in allen Gebäudetypen, am stärksten jedoch bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (+44% geg. VJ).
  • Mit insgesamt 24.340 Stück wird mittlerweile mehr als die Hälfte aller Geräte alleine im Wohnungssektor installiert, so Otto.
  • Addiert man dazu die Klimaanlagen in Einfamilienhäusern, beträgt der Anteil 57 Prozent.
  • Alles in allem werden laut Branchenradar im laufenden Jahr mehr als 48.000 Klimaanlagen verkauft, um knapp 12.300 mehr als im Jahr davor.

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