Studie. Derzeit glauben nur 14% der österreichischen CEOs an baldiges Wirtschaftswachstum im Land. Weltweit sieht die Sache viel besser aus, so die aktuelle PwC-Umfrage.
Der Wirtschaftspessimismus bei den heimischen Führungskräften nimmt wieder zu, so eine Aussendung: Nur noch 14% der österreichischen CEOs glauben demnach an ein Wirtschaftswachstum im Land – ein drastischer Abfall im Vergleich zu den 31% des Vorjahres. Gleichzeitig erwarten 68% heuer sogar einen Rückgang der heimischen Wirtschaftsleistung. Im globalen Vergleich sind die Aussichten deutlich optimistischer: 58% der CEOs weltweit rechnen mit einem Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums.
Die Ergebnisse stammen aus dem 28. Global CEO Survey von PwC, für das laut den Angaben weltweit 4.701 CEOs aus 109 Ländern befragt wurden, darunter 44 aus Österreich. Die Befragung fand von 1.10. bis 8.11.2024 statt, also großteils vor der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Die Wirtschaftsforscher des Wifo haben übrigens vor kurzem die Prognose für Österreich abgesenkt, sie erwarten jetzt nur noch 0,6 Prozent Wachstum – aber immerhin keinen Rückgang.
Globale Zuversicht trifft auf heimischen Pessimismus
Makroökonomische Unsicherheiten (39%), Cyberrisiken (34%) und die Inflation (32%) bereiten den österreichischen CEOs am meisten Kopfzerbrechen. Diese Herausforderungen drücken auch auf den Optimismus: Nur 52% der heimischen Führungskräfte glauben an ein Umsatzwachstum ihres Unternehmens im nächsten Jahr – global liegt dieser Wert bei 74%.
Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten plant ein Großteil der österreichischen CEOs aber keinen Stellenabbau. Ein Drittel (34%) möchte sogar zusätzliche Mitarbeiter:innen einstellen, während 39% von einer stabilen Beschäftigungslage ausgehen.
„In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind mutige Entscheidungen und innovative Lösungen entscheidend. Transformation ist der Schlüssel, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wer bei Innovationen zögert, riskiert den Anschluss zu verlieren“, spornt Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, in der Aussendung die Unternehmen an.
KI soll die Rentabilität in Zukunft erhöhen
45% der österreichischen CEOs bezweifeln, dass ihr Unternehmen mit der aktuellen Strategie in zehn Jahren noch rentabel sein wird. Der Druck zur Transformation wachse – und viele Unternehmen haben bereits reagiert: 82% haben innovative Produkte oder Dienstleistungen entwickelt, 66% neue Preismodelle eingeführt und 63% neue Kundengruppen angesprochen.
Dabei spiele KI eine entscheidende Rolle: 73% der CEOs vertrauen auf die Integration von GenAI in zentrale Geschäftsprozesse. 64% berichten, dass GenAI die Effizienz ihrer Teams gesteigert hat, und 54% erwarten eine spürbare Steigerung der Rentabilität im kommenden Jahr, so PwC.
Nachhaltigkeit bleibt auf der Agenda
Auch das Thema Nachhaltigkeit bleibt für österreichische Unternehmen zentral. 57% der CEOs koppeln bereits Prämien und Incentives an Nachhaltigkeitsziele. Dennoch gibt es Hürden: Komplexe regulatorische Vorgaben (53%) und mangelnde Nachfrage von Kund:innen und Investor:innen (42%) bremsen viele Unternehmen. Finanzielle Ressourcen spielen hingegen eine geringere Rolle, nur 29% sehen hier eine Barriere.
Übrigens sieht PwC Investitionen in Klimamaßnahmen und Nachhaltigkeit als durchaus rentabel an: Demnach geben ein Drittel (34%) der heimischen CEOs an, dass klimafreundliche Investitionen in den letzten fünf Jahren zu höheren Einnahmen geführt haben. Das Schlusswort des PwC-Chefs knüpft an diese positive Note an: „Mit der richtigen Strategie und einem klaren Fokus auf Zukunftsthemen können Unternehmen die Herausforderungen nicht nur bewältigen, sondern als Chance nutzen. Mut wird sich auszahlen.“