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Omnibus-Verordnung macht Lieferkettengesetz wirkungslos, fürchtet WWF

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Bürokratie & Nachhaltigkeit. Der Vorschlag der EU-Kommission zur „Omnibus-Verordnung“ könnte das Lieferkettengesetz großteils wirkungslos werden lassen, so der WWF.

Anlässlich des von der Europäischen Kommission präsentierten Vorschlags zur „Omnibus-Verordnung“ warnt der WWF Österreich in einer Aussendung vor einem schweren Rückschlag für die EU-Umweltziele. Gerade erst beschlossen, soll etwa das Lieferkettengesetz so sehr abgeschwächt werden, dass es großteils wirkungslos werden könnte. Zudem sollen zentrale Nachhaltigkeits-Berichtspflichten nur noch für einen Bruchteil der Unternehmen gelten, kritisiert der WWF: Die Umweltschützer sehen naturgemäß einen schweren Rückschlag, während die Wirtschaft in der EU angesichts hartnäckig flauer Konjunktur auf Bürokratieabbau pocht.

„Gift für langfristige Wettbewerbsfähigkeit Europas“

Zu kurzfristig gedacht, hält der WFF ihnen entgegen: „Die Schwächung der Nachhaltigkeitsregeln ist Gift für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Europas. Der aktuelle Zick-Zack-Kurs verhindert in der Praxis dringende, längst überfällige Zukunftsinvestitionen“, meint Teresa Gäckle vom WWF.

Zudem würden damit jene Unternehmen indirekt benachteiligt, die bereits massiv in die Umsetzung des Green Deals investiert haben. Die Kommission sollte Vorschläge zur Stärkung und wirksameren Umsetzung des Green Deals machen, anstatt ihn unter dem Deckmantel Bürokratieabbau auszuhöhlen, heißt es. Unternehmen benötigen aussagekräftige Nachhaltigkeitsdaten, um die Auswirkungen und Risiken ihres Geschäftes strategisch zu bewerten, so der WWF. „Ein kurzsichtiger Kahlschlag auf Druck von Industrielobbys“ sei die falsche Antwort.

Zur Umsetzung der ESG-Regeln haben sich bereits viele Anbieter einschlägiger Compliance-Tools auf den Markt begeben. Die EU-Kommission plant, die Anwendung des europäischen EU-Lieferkettengesetzes um ein Jahr zu verschieben und gleichzeitig seine Bestimmungen abzuschwächen. Während die Wirtschaft auf Erleichterungen bei der Regelflut hofft, kritisiert das NGO Südwind das Vorhaben als „Deregulierungswettlauf mit Donald Trump“.

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