Wien. Der Verband der Gerichtssachverständigen feierte im Wiener Rathaus sein 50-jähriges Jubiläum. Aktuell wünscht man sich Verstärkung und fairere Honorare.
Jubiläum für den Hauptverband der Gerichtssachverständigen, Landesverband Wien, Niederösterreich und Burgenland: Zum Festakt anlässlich des 50ers kamen mehr als 500 Gäste ins Wiener Rathaus, so eine Aussendung.
Die Veranstaltung
Der Hauptverband der Gerichtssachverständigen, Landesverband Wien, Niederösterreich und Burgenland feierte am 6. März im Wiener Rathaus sein 50-jähriges Gründungsjubiläum. Gastgeber Architekt Roland Popp (Präsident Landesverband W, NÖ, Bgld) begrüßte gemeinsam mit Kurt P. Judmann (Präsident des Hauptverbandes der Gerichtssachverständigen) mehr als 500 Gäste – darunter Verbandsmitglieder, Vertreterinnen und Vertreter der Justiz, von Institutionen der Republik und der Gerichte.
Im Zentrum des Festakts standen mehrere informative und amüsante Videos zur Geschichte des Verbands, der konkreten Arbeit von Sachverständigen und künftigen Herausforderungen im Sachverständigenwesen, heißt es dazu. Popp: „Für die Rechtspflege in Österreich haben Gerichtssachverständige eine große Bedeutung. Als größter Landesverband innerhalb des Hauptverbandes der Gerichtssachverständigen verzeichnen wir derzeit rund 3.000 Mitglieder. Wir können auf die vergangenen 50 Jahre stolz sein und mit Selbstbewusstsein in die Zukunft blicken.“
Derzeit bearbeite man „mit Nachdruck standespolitische Themen“, so Judmann: „Aktuell besteht in einigen Fachgruppen besonderer Bedarf nach zusätzlichen Sachverständigen. Das neue Regierungsprogramm lässt auf die Beseitigung jahrelanger Ungerechtigkeiten in der Bezahlung von Gutachten einzelner Fachgruppen hoffen. Hier möchten wir an raschen Lösungen mitarbeiten.“
Programm und Teilnehmer
Das Bühnenprogramm eröffnete Gemeinderat und Landtagsabgeordneter Kurt Stürzenbecher mit Grußworten. Die Journalistin Alexandra Wachter führte durch die Veranstaltung. Sie begrüßte in mehreren Talk-Runden Sektionschef Christian Auinger (BMJ), OGH-Präsident Georg Kodek, Wolfgang Peschorn (Präsident der Finanzprokuratur), Waltraud Berger (Präsidentin Landesgericht für ZRS Wien), Friedrich Forsthuber (Präsident Landesgericht für Strafsachen Wien), Eva Hopf (Vizepräsidentin des ASG Wien), Christina Sadler-Berg (Präsidentin des Bundesverbands der Sachverständigen Deutschland), Bernhard Floter (Generalsekretär der europäischen Sachverständigenvereinigung EuroExpert) sowie den Ehrenpräsidenten des Haupt- und Landesverbandes, Matthias Rant.
Weiters nahmen an den Talk-Runden auf der Bühne teil: die Vizepräsidenten des Landesverbandes Philipp Enzelberger und Georg H. Jeitler sowie die Sachverständigen Andrea Jungmann, Alois Leidwein, Patrick Kovacs und Rechtskonsulent Johann Guggenbichler. Als wiederkehrendes Thema wurden dabei Nachwuchsfragen und – als Appell an die Politik im Sinne der Fairness – eine angemessene Entlohnung der tarifierten Sachverständigen angesprochen, hieß es dazu erneut.
„Hürden gibt es nur im Kopf“
Eine Keynote der ungewöhnlichen Art hielt Erich Artner, der in jungen Jahren seine Unterschenkel verloren hat. Mit seinem Vortrag „Ohne Beine zum Ironman “„ Hürden gibt es nur im Kopf“ und seinem positiven Mindset inspirierte er die Gäste, heißt es dazu. Musikalische Darbietungen kamen von der Wiener Künstlerin LizArtViolin.
Unter den Ehrengästen befanden sich u.a.: Ulrich Knibbe (Erster Generalanwalt der Generalprokuratur), Andrea Humer (Präsidentin LG St. Pölten), Birgit Borns (Vizepräsidentin LG Wr. Neustadt), Wolfgang Jacobs (Geschäftsführer Deutscher Bundesverband der Sachverständigen – BVS), Harald Krammer (Präsident OLG Wien i.R. und Ehrenmitglied des Hauptverbandes) sowie Maria Nazari-Montazer (Vizepräsidentin der Vereinigung österreichischer Richterinnen und Richter).