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Digitaler Produktpass: Leitprojekt unter AIT-Flagge soll Firmen unterstützen

Projektkonsortium (Ausschitt) ©AIT

Wien. Ein Projekt unter der Leitung des AIT soll die Umsetzung des Digitalen Produktpasses erleichtern.

Der Digitale Produktpass, kurz DPP, wird in den nächsten Jahren viele europäische Unternehmen beschäftigt. Damit sollen nämlich Informationen der gesamten Wertschöpfungskette eines Produkts gesammelt und gespeichert werden – also unter anderem toxische Inhaltsstoffe. Der DPP ist ein wichtiges Element der Kreislaufwirtschaft der EU und ist Teil der Ökodesign-Verordnung ESPR (Ecodesign for Sustainable Products Regulation). Bereits ab Februar 2027 wird ein solcher Produktpass für Batterien vorgeschrieben; schrittweise werden weitere Produktgruppen folgen. Ziel ist es jedenfalls, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, Abfälle zu reduzieren und neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen.

DPP: Partner aus Industrie und Forschung bei neuem Projekt

Derzeit gibt es noch viel Verunsicherung, was der DPP wirklich verlangt (unter anderem geht es um die digitale Lesbarkeit, etwa via QR-Code) und wie der Produktpass in der Praxis umgesetzt werden kann. Nun soll ein Projekt unter Koordination des AIT (Austrian Institute of Technology) Unternehmen in Österreich und Deutschland in dieser Hinsicht Unterstützung bieten. Bei dem Projekt namens „Passat“ sollen praxisnahe Lösungen, regulatorische Empfehlungen und Schulungsmaterialien entwickelt werden, um Firmen auf diesen Teilbereich der digitalen Transformation bzw. der europäischen Recycling-Regulatorien vorzubereiten, heißt es dazu.

In Pilotprojekten werden Anwendungen in den Bereichen Textilien, Elektronik und Skiindustrie getestet. Das Konsortium umfasst insgesamt 20 Partner aus Industrie und Forschung, neben dem AIT unter anderem Fraunhofer Austria, Joanneum Research und GS1 Austria.

Das Passat-Projekt soll speziell KMU die Umsetzung der DPP-Anforderungen erleichtern. Durch die Integration in europäische Datenraumkonzepte wie Gaia-X werde Datensouveränität gewährleistet, während gleichzeitig der Schutz sensibler Daten sichergestellt wird, heißt es in einer Aussendung. Das Projekt wird aus Mitteln der FFG und des deutschen DLR-Projektträgers gefördert.

 

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