Open menu
Bildung & Uni, Business, Tech

OÖ-Forschungsprojekt zu erneuerbarer Energie am Bauernhof

Klimawandel energie Bauernhöfe Extrajournal
E-Traktor von Tadus mit Gerät der Firma Pöttinger (Foto: © M Anzengruber / beigestellt)

Wels. Ein Projektteam von FH Oberösterreich und HTL Ried soll beweisen, dass Energie in Agrarbetrieben schonend eingesetzt werden kann.

Es ist ein Spagat: Die Landwirtschaft soll günstige Lebensmittel produzieren und dafür saubere Energie verwenden, um beim Kampf gegen den Klimawandel zu helfen. Andererseits führen hohe Energiepreise und technologische Entwicklung zu einer gewissen Verunsicherung. Ein neues Forschungsprojekt zur Energieoptimierung in der Landwirtschaft soll zeigen, wie Klimaschutz und Produktion zusammenpassen. Die FH Oberösterreich und die HTL Ried (Schwerpunkt Maschinenbau) leiten dieses Projekt, das nach praktikablen Wegen sucht, um erneuerbare Energien und innovative Technologien in landwirtschaftliche Betriebe zu integrieren.

Konkret dreht sich das Projekt um die Entwicklung eines Energiemanagementsystems für einen landwirtschaftlichen Betrieb samt Verwendung eines batterieelektrischen Traktors. Für einen energieoptimierten Bauernhof wird ein maßgeschneidertes Energiemanagementsystem (EMS) ausgearbeitet. Das Ziel dabei ist, den effizienten Einsatz von Photovoltaik-Überschüssen zu gewährleisten und Mess-Systeme zur Datenerfassung einzurichten. Damit werde ein Maßstab für nachhaltige Landwirtschaft gesetzt, sagt FH-Prof. Claudia Probst PhD, Leiterin des Studiengangs Agrartechnologie und -management an der FH Oberösterreich in Wels. Aus Landwirt:innen sollen ihrer Meinung nach „Energiewirt:innen“ werden, die nicht nur den Hof bewirtschaften, sondern auch erneuerbare Energiequellen und hochmoderne Technologien nutzen.

Traktor speichert Energie

Sichtbares Zeichen des Projekts ist der erwähnte batterieelektrische Traktor, der als Speicher für überschüssige Energie dienen kann. Denn weil der Traktor zu 60 Prozent der Zeit nicht im aktiven Feldeinsatz ist, kann er in diesen Perioden als mobiler Speicher für Energie aus Photovoltaik-Anlagen dienen. Erhoben und ausgewertet werden Betriebsdaten in den Anwendungsfällen Innenmechanisierung (Futtermischung), Grünlandbewirtschaftung sowie Ackerbau und Forsteinsatz.

Das Projekt wird durch den Zukunftsfonds Oberösterreich gefördert und läuft bis Sommer 2026. Das Projektteam umfasst Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter das Photovoltaik-Unternehmen ENdorado, Traktorhersteller ADUS, Pöttinger Landtechnik, Scherfler Landtechnik und den Landmaschinenhändler Variowelt. Das Forschungsprojekt will laut Aussendung Impulse für Landwirtschaft, Energiewirtschaft und Maschinenbau geben. Die Ergebnisse sollen auch an landwirtschaftliche Bildungsinstitutionen weitergegeben werden. Es soll demonstrieren, dass ein energieeffizienter landwirtschaftlicher Betrieb bereits heute realisierbar ist und gleichzeitig zur Erreichung klima- und energiepolitischer Ziele der EU beitragen kann – damit der Spagat in Zukunft einfacher wird.

Weitere Meldungen:

  1. TU simuliert Lösungen zur Speicherung von CO₂ gegen Klimawandel
  2. Präzise Bewertung von Umweltkosten soll laut TUM Greenwashing verhindern
  3. Neues Förderprogramm für Energieforschung startet
  4. Kanzlei BBH gründet Tochter BBH Engineering mit Viessmann-Managern

Schreiben Sie einen Kommentar