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Glasfasernetze: Wo Österreich noch Aufholbedarf hat

Portrait von Igor Brusic Präsident Open Fiber Austria Extrajournal
Igor Brusic (© OFAA / beigestellt)

Wien/Amsterdam. Zugang zu raschem Internet via Glasfaser ist in Österreich noch beschränkt, vor allem im ländlichen Raum.

Was haben Künstliche Intelligenz und andere technologische Entwicklungen mit dem Internet-Zugang zu tun? Ohne rasches Internet können viele neue Anwendungen nicht umgesetzt werden. Glasfasernetze sind die Voraussetzung, dass dies flächendeckend möglich ist. Doch genau in diesem Punkt hapert es in Österreich: Laut aktuellen Marktzahlen, die kürzlich bei der Glasfaser-Konferenz FTTH in Amsterdam präsentiert wurden, hat hierzulande nur jeder Zweite Zugang zu einem Glasfaseranschluss. In der EU schneiden nur Deutschland und Tschechien mit einem Versorgungsgrad von jeweils 42 Prozent schlechter ab.

Weshalb sind Glasfasernetze überhaupt so wichtig? Diese ermöglichen die Übertragung von Daten mit Lichtimpulsen durch Glasfaserkabel, auch als Lichtwellenleiter bezeichnet. Dadurch sind sehr hohe Datenübertragungsraten möglich. In der EU sind Rumänien (94 Prozent), Niederlande (93) und Portugal (91) die Champions, was Glasfaser betrifft. Auch Bulgarien und Frankreich (jeweils 90 Prozent) liegen über dem EU-Durchschnitt von 70 Prozent.

Glasfaserinfrastruktur ausbaufähig

Österreich kommt wie erwähnt nur auf 50 Prozent. Die mangelnde Glasfaserinfrastruktur bremse die digitale Entwicklung des Landes, warnt die Interessensorganisation Open Fiber Austria in einer Aussendung. Ohne flächendeckenden Zugang könne Österreich bei Technologien wie Künstlicher Intelligenz nicht konkurrenzfähig bleiben. Der Grund: Kupferbasierte Netze über Telefonleitungen oder Koaxialkabel könnten die nötigen Bandbreiten nicht liefern; Internet via Mobilfunk wiederum sei nur dann ausreichend, wenn die Basisstationen direkt ans Glasfasernetz angeschlossen sind. Der Ausbau der Glasfasernetze müsse daher konsequent fortgesetzt werden, meint Igor Brusic, Präsident von Open Fiber Austria.

In Österreich schwelt allerdings ein Streit um Förderungen: So kritisiert unter anderem Telekom Austria, dass derzeit die Verlegung von Glasfaserleitungen gefördert werde – es sei besser, die Haushalte direkt zu fördern.

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