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Bildung & Uni

Forschungsevent an der Uni Innsbruck zum Welt-Parkinson-Tag

Atbin Djamshidian
Atbin Djamshidian (© MUI / D. Bullock / beigestellt)

Medizin & Innovation. Zum Welt-Parkinson-Tag am 11. April klärt die Parkinson-Gesellschaft über Diagnose, Behandlung und Fortschritte bei der Forschung auf.

Am 11. April wird weltweit der Welt-Parkinson-Tag begangen, um auf die Herausforderungen der Parkinson-Erkrankung aufmerksam zu machen. In Österreich sind derzeit rund 25.000 Menschen betroffen, mit einer prognostizierten Verdopplung der Fälle bis 2040.

Die Österreichische Parkinson-Gesellschaft (ÖPG) betont vor diesem Hintergrund die Bedeutung einer flächendeckenden Versorgung, insbesondere in ländlichen Regionen, wo der Zugang zu Fachärzten und therapeutischer Unterstützung oft eingeschränkt ist. Verbesserte Strukturen sollten allen Patientinnen und Patienten eine kontinuierliche Betreuung ermöglichen, heißt es in einer Aussendung. Darüber hinaus spielt Prävention spielt eine wichtige Rolle: Regelmäßiger Sport, gesunde Ernährung und geistige Aktivität können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Umweltfaktoren wie Pestizide sollten gemieden werden, da sie als mögliche Auslöser gelten.

Fortschritte in der Parkinson-Forschung

Der Parkinson-Tag am 11. April soll genutzt werden, um über Fortschritte in der Forschung, Früherkennung und Behandlung zu informieren. Eine Veranstaltung dazu findet am 10. April 2025 im Audimax der Medizinischen Universität Innsbruck statt. Tatsächlich gibt die Forschung derzeit Hoffnung: Neue Ansätze wie monoklonale Antikörper oder Biomarker könnten künftig eine frühzeitigere Diagnose und bessere Behandlung ermöglichen. Fortschritte in der tiefen Hirnstimulation, etwa durch „Closed-Loop-Systeme“, versprechen eine individuellere Therapie mit weniger Nebenwirkungen.

Atbin Djamshidian, Parkinson-Experte an der MedUni Innsbruck und Mitorganisator der Veranstaltung, meint: „Wichtig ist uns auch, der Krankheit das Stigma zu nehmen.“ Weil eine frühe Diagnose den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen könne, liege ein Fokus der Forschung auf der der Identifikation von blutbasierten Biomarkern, die schon viele Jahre vor den ersten Symptomen das Risiko, an Parkinson zu erkranken, anzeigen können. Eine frühzeitige medikamentöse Intervention könnte idealerweise den Ausbruch der Erkrankung verzögern oder gar verhindern.

Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung und betrifft vor allem Menschen ab dem 55. Lebensjahr. Allerdings können auch jüngere Personen unter 40 Jahren erkranken. Typische Symptome wie Gangstörungen, Zittern und Depressionen beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen erheblich. Ursache ist das Absterben von Dopamin-produzierenden Nervenzellen, wobei die genauen Auslöser oft unklar bleiben.

Parkinson: Frühe Diagnose wichtig

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, da sie eine gezielte Therapie ermöglicht. Neben medikamentösen Ansätzen wie Levodopa tragen auch nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Physiotherapie und Sport zur Linderung der Symptome bei. In fortgeschrittenen Stadien kommen innovative Therapien wie Pumpensysteme oder tiefe Hirnstimulation zum Einsatz, die eine bessere Kontrolle der Krankheit ermöglichen.

Der Welt-Parkinson-Tag erinnert an Dr. James Parkinson, der die Krankheit 1817 erstmals beschreiben konnte. Seit 1997 wird dieser Tag genutzt, um das Bewusstsein für die Erkrankung zu stärken und Betroffene sowie Angehörige zu unterstützen. Die ÖPG setzt sich darüber hinaus für Forschungsförderung und eine verbesserte medizinische Versorgung ein.

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