Klagenfurt. Suraaa will seine Kärntner Teststrecke mit autonomen Shuttles durch weitere Projekte ergänzen.
Das österreichische Unternehmen Suraaa ist einer von fünf Finalisten bei einem internationalen Wettbewerb für autonomes Fahren: Bei der „4th Dubai World Challenge for Self-Driving Transport 2025“ kann Suraaa damit seine Technologien für autonomes Fahren auf großer Bühne präsentieren. Der Auftritt in Dubai erfolgt gemeinsam mit dem Partner Arti Robots, ein Startup aus Gössendorf bei Graz. Der Sieger wird bei dem Event im September bekannt gegeben; neben Suraaa/Arti sind noch die Konsortien WeRide/Deutsche Bahn, Orcauboat/Heriot-Watt University/Pixmoving, Shiptec/eVersum/BrightDrive/SeaBubbles und Zelos im Finale.
Autonomer Nahverkehr in Klagenfurt
Suraaa steht für Smart Urban Region Austria Alps Adriatic. Im Vorjahr wurde in Klagenfurt auf einer rund neun Kilometer langen Teststrecke, die den Bahnhof West mit der Universität und dem Lakeside Park verbindet, erstmals in Österreich ein Flottenbetrieb mit autonomen Shuttles sowie ein On-Demand-Betrieb umgesetzt. Die Shuttles transportierten in drei Monaten rund 3.300 Passagiere und legten rund 4.100 Kilometer zurück. Die Strecke stellt durch komplexe Verkehrsbedingungen, darunter fünf Ampelanlagen, ein Kreisverkehr und ein Autobahnzubringer, hohe Anforderungen an die Fahrzeuge, heißt es in einer Aussendung.
Mit einem Automatisierungsgrad von rund 97 Prozent und einer maximalen Geschwindigkeit von 20 km/h bewiesen die Shuttles laut Suraaa bereits hohe technische Reife. Der Testbetrieb begann zunächst ohne Passagiere, begleitet von einem Sicherheitsoperator an Bord. In dieser Phase wurden die Fahrzeuge auf die Strecke sowie feste und virtuelle Haltestellen eingelernt. Während der Einrichtung der Strecke wurden außerdem Verkehrsteilnehmer gebeten, besondere Rücksicht zu nehmen, etwa durch ausreichend Abstand beim Überholen und das Vermeiden von Parken auf der Fahrbahn.
Mit den gesammelten Daten soll nun die Technologie optimiert werden. Ergänzend fanden Bürgerdialoge und Workshops statt, um die Bevölkerung einzubinden. Das On-Demand-System, das über eine App von Ioki genutzt werden kann, ermöglicht flexible Fahrtenanfragen und ergänzt den fahrplanbasierten Betrieb. „Es ist ein Learning by Doing – die Einbindung der Bevölkerung ist dabei besonders relevant“, erklärt Suraaa-Geschäftsführer Walter Prutej.
Shuttle-Strecke in Pörtschach
Schon seit 2018 betreibt Suraaa eine autonome Shuttle-Strecke in Pörtschach am Wörthersee, auf der bisher rund 20.000 Passagiere befördert wurden. Für heuer plant das Unternehmen eine Intensivierung seiner Aktivitäten. Neben dem FFG-geförderten Projekt auto.GigaApp, das durch 5G-Technologie einen Remote-Betrieb für autonome Fahrzeuge ermöglicht, sind ungefähr 15 weitere Projekte im Bereich autonomer Mobilität geplant. Dabei sollen nicht nur rechtliche und technische Rahmenbedingungen ausgelotet werden, sondern es soll auch die gesellschaftliche Akzeptanz des autonomen Fahrens erhöht werden.