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Neue Studien zu Bank-Gewinnen, hohen Mieten, günstigen Gebrauchtwagen und Rekorden bei E-Bikes

Markus Demjek ©Michael Schulte / Artline Design

Märkte & Analysen. Die Bruttomieten überschreiten teilweise 20 €/qm, so ImmoScout24. Europas Banken verlieren indes weiter an Boden. Österreich ist laut ARGE Fahrrad Europameister bei E-Bikes. Und „Gebrauchte“ werden billiger.

Im Westen und in Wien sind die Mieten am höchsten

Die Mieten für angebotene Wohnungen in Österreich sind im ersten Quartal 2025 erneut gestiegen. Wie eine  Datenanalyse von ImmoScout24 zeigt, verteuerten sich die Angebotspreise im Durchschnitt um 4 % auf 14,90 € pro Quadratmeter (Bruttomieten). Gleichzeitig beruhigt sich die Nachfrage nach Mietwohnungen nach dem großen Andrang 2024 nun etwas. Allerdings ist das Angebot an verfügbaren Mietwohnungen weiterhin rückläufig, heißt es.

„Da sich die Österreicher:innen wieder stärker für Eigentum interessieren, scheint die allgemeine Nachfrage am Mietmarkt etwas zu sinken. Die Situation für Suchende am Mietmarkt bleibt aber weiter angespannt“, so Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.

  • Am teuersten ist Wohnen derzeit in Tirol, wo der Quadratmeter im Schnitt 20,74 € kostet (+5%). Nur knapp dahinter liegt Wien mit  20,42 € (+9 %), gefolgt von Salzburg mit 20,25 €. Salzburg weist zudem die österreichweit höchste Preissteigerung von 13 % auf.
  • Am unteren Ende der Preisskala finden sich Oberösterreich, wo der Quadratmeter aktuell 12,01 € kostet (+4 %), sowie das Burgenland mit 13,06 € (+9 %).
  • Günstig bleibt das Wohnen auch in der Steiermark und in Niederösterreich, wo die Preise bei 12,41 € (+2 %) beziehungsweise 12,44 € (+3 %) liegen. Diese beiden Bundesländer haben neben Kärnten auch die geringsten Preissteigerungen verzeichnet. In Kärnten liegt der Quadratmeterpreis derzeit bei 13,80 €, ein Anstieg von 2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Europas Banken bleiben zurück, beklagt EY

Die Nettogewinne der europäischen zehn Top-Banken lagen 2024 nur noch bei 85 Mrd. €, ein Minus von 13 % im Vergleich zum Vorjahr. Die zehn größten US-amerikanischen Banken wuchsen hingegen beim kumulierten Nettogewinn um 24 % auf 180 Mrd. €, nur knapp unter dem höchsten Jahreswert von fast 184 Mrd. € (2021). Das zeigt eine EY-Analyse der Bilanzen der jeweils nach Bilanzsumme zehn größten Banken in den Vereinigten Staaten und Europa.

Auch bei der Profitabilität (Return-on-Equity, RoE) verloren die europäischen Großbanken an Boden und büßten 1,8 Prozentpunkte ein im Vergleich zum Vorjahr. Der europäische Wert von 9 % RoE liegt damit deutlich unter der Eigenkapitalrentabilität der amerikanischen Banken. Diese steigerten ihre Eigenkapitalrendite auf 12,2 %.

Das gleiche Bild ergibt sich laut EY beim operativen Gewinn (EBT): In den USA erzielten acht der zehn Top-Institute einen EBT von mehr als 10 Mrd. €, der kumulierte Wert in den USA wuchs auf 224 Mrd. € (+26 %). In Europa erreichten nur vier der zehn untersuchten Geldinstitute ein Konzernergebnis von mehr als 10 Mrd. €, der kumulierte Betrag liegt bei 120,5 Mrd. €. Europas Großbanken haben in den letzten zwölf Monaten im Hinblick auf die Ertragskennzahlen im Vergleich zu den im globalen Investmentbanking tätigen US-Wettbewerbern deutlich eingebüßt, so das Fazit der Studienautoren.

„Die relative Stärke der US-Banken im Jahr 2024 resultierte aus steigenden Zinseinkünften, der Ausweitung des Investmentbanking-Geschäfts, höheren Einnahmen in der Vermögensverwaltung und einem effizienten Kostenmanagement – sie waren die wesentlichen Treiber dieser Entwicklung“, so Gunther Reimoser, Leiter Financial Services bei EY Österreich. Speziell die Bereiche Fusionen und Übernahmen sowie mehr Börsengänge haben zum US-Wachstum beigetragen. „Die aktuellen Pläne rund um neue US-Zölle und die damit verbundenen starken Kursschwankungen an den Börsen bringen natürlich neue Dynamik in die Entwicklung“, so Reimoser.

Die Gebrauchtwagenpreise sinken

Die Preise für gebrauchte Autos sind im März gesunken: 29.750 € kostet ein entsprechendes Fahrzeug im Schnitt – und damit um 277 € oder 0,92 % weniger als im Februar dieses Jahres. Das geht aus dem aktuellen Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) von AutoScout24 hervor (übrigens kein Schwester-Portal von ImmoScout24, sondern seit einigen Jahren eigenständig). Besonders gefragt sind demnach Fahrzeuge im Alter von 3 bis 5 Jahren, die noch in gutem Zustand, aber bereits günstiger als neuwertige Modelle sind, sowie Autos zwischen 10 und 20 Jahren, bei denen Käufer gezielt auf niedrige Anschaffungskosten achten.

Im aktuellen Gebrauchtwagenmarkt steche besonders die Obere Mittelklasse (31.006 €) mit einem Nachfrageplus von 22 % hervor. Mehr Interessenten finden aktuell auch die Kompakt- (21.433 €, Nachfrage: +13 %) und Mittelklasse (26.516 €, Nachfrage: +10 %). Die Preise für Kleinwagen sind um 1,7 % gefallen und liegen nun bei 15.257 € (Nachfrage: +7 %). Ähnliche Werte zeigen SUVs und Geländewagen (35.850 €, Nachfrage: +7 %). Der Durchschnittspreis für die Oberklasse liegt bei 65.404 €, Vans und Kleinbusse kosten 27.382 €. Sportwagen bleiben mit durchschnittlich 80.312 € das teuerste Segment.

Österreich mit höchsten E-Bike Anteil in Europa

Nachdem bereits 2023 in Österreich erstmals mehr E-Bikes als nicht-elektrische Fahrräder verkauft wurden, haben diese weiter zugelegt, so die ARGE Fahrrad. Der Marktanteil von E-Bikes am Gesamtmarkt liegt 2024 bei 57 %. Das ist eine nochmalige Steigerung vom Vorjahr um 5 % und ist damit der höchste Wert in Europa.

Nach den Ausreißern während der Pandemiejahre haben sich die Verkaufszahlen 2024 auf ein Niveau rund um 400.000 Fahrräder stabilisiert. Dass die Fördermodelle wirken, zeigen eine Versechsfachung der Dienstfahrräder seit 2022 und nach wie vor steigende Absatzzahlen bei (E-)Falträdern und (E-)Transportfahrrädern.

„Die erfolgreichen Fördermodelle für (E-)Falträder und (E-)Transportfahrräder, die im vergangenen Jahr ausgelaufen sind, wieder ins Leben zu rufen, ist ein Gebot der Stunde. Auch der Reparaturbonus trägt seinen Teil zum Fahrradtrend bei“, so Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich.

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