M&A im Blick. Bergfex-Mutter RMEP übernimmt Auto-Plattform Carista mit PHH. Hogan Lovells berät bei einem dänischen Stromspeicher-Großprojekt in Deutschland. Neues gibt es auch von Willkie, Goodwin und Poellath.
Geldhaus RMEP kauft Mehrheit an Carista mit PHH
Die Wiener Wirtschaftskanzlei PHH Rechtsanwält:innen hat RM Equity Partners (RMEP) bei der Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an der Connected-Car Plattform Carista beraten. Das Kaufobjekt wurde 2013 in Bulgarien gegründet und sorge inzwischen in Fahrzeugen von VW, BMW, Ford oder Toyota für eine benutzerfreundliche Fahrzeugsteuerung via OBD-Adapter und App.
Mit der Akquisition beginne für Carista nun die nächste Wachstumsphase, so eine Aussendung. Carista-Gründer Todor Kalaydjiev bleibt CEO und Minderheitsgesellschafter, was die Kontinuität und Weiterentwicklung der Plattform sicherstelle.
RMEP ist ein europäischer Investor in digitale Geschäftsmodelle. Seine Portfoliounternehmen – darunter Bergfex, calimoto, Alpinresorts und Erento – beschäftigen rund 600 Menschen und erreichen laut den Angaben jährlich über 400 Millionen Nutzer:innen. „PHH hat uns während des gesamten Prozesses rechtlich hervorragend unterstützt“, so Adam Hajer, Projektleiter bei RMEP.
Konkret hat – so die Angaben – ein PHH-Team RMEP bei der Transaktionsstruktur, der Due Diligence und der Vertragsdokumentation beraten, die Vertragsdetails verhandelt und den Investor bis zur Vertragsunterzeichnung begleitet. Das Team stand unter der Leitung von Partner Rainer Kaspar, weitere Mitglieder waren Matthias Fucik (Counsel) und Nikolaus Paul (Associate). Die bulgarischen rechtlichen Aspekte wurden in Zusammenarbeit mit Kambourov & Partners unter der Leitung von Partnerin Veronika Hadjieva bearbeitet.
Santander finanziert deutschen Hochvolt-Speicher mit Hogan Lovells
Der dänische Erneuerbare-Energien-Investor Obton errichtet sein erstes alleinstehendes Hochvolt-Batteriespeichersystem in Deutschland. Dafür gibt es eine Senior Debt Finanzierung von Banco Santander, bei der Kanzlei Hogan Lovells beratend behilflich war.
Die Anlage entsteht in Niedersachsen und verfügt über eine Leistung von 137,5 MW sowie eine Speicherkapazität von 284 MWh. Das Projekt wurde laut den Angaben durch eine Kombination aus Senior und Junior Debt finanziert.
Batteriespeichersysteme (Battery Energy Storage Systems – BESS) ermöglichen die Speicherung von Energie – häufig aus erneuerbaren Quellen – zur späteren Nutzung während Verbrauchsspitzen. Sie leisten einen Beitrag zur Energiekostensenkung, Versorgungssicherheit mit sauberer Energie und Minimierung von Ausfallzeiten durch Dunkelflauten, heißt es dazu erläutern.
Carla Luh, Leiterin der deutschen Finance-Praxis bei Hogan Lovells: „Dieses Projekt zählt zu den derzeit größten BESS-Finanzierungen in Deutschland und stellt einen wichtigen Schritt beim Ausbau der Infrastruktur für Erneuerbare Energien dar.“ Im Team waren außerdem Tobias Ulbrich, Marzieh Rad (beide Lead Associates), Alexander Wandt (Counsel), Julian Schulz (Associate), Oliver Hamilton (Senior Associate) sowie (in Sachen Due Diligence) Kristina Laewen (Senior Associate), Pia Heckenberger, Alan James-Schulz und Terfé Gerotto (alle Associates).
Nahrhafte Beteiligung von The Quality Group mit Willkie
Willkie Farr & Gallagher berät The Quality Group (TQG), Anbieter für Sportlernahrung mit den Marken ESN und More Nutrition, bei einer strategischer Beteiligung an RAW Nutrition.
TQG ist ein Hersteller von Sportlernahrung u.a. in der DACH-Region, zu seinen Marken zählen „ESN“ und “More Nutrition“, der Hauptsitz ist in Elmshorn bei Hamburg.
RAW Nutrition ist als schnell wachsende Marke im Bereich Sporternährung ein Branchenkollege. Auch BUM Energy, die zweite Marke von RAW Co-Owner Chris Bumstead, werde Teil des gemeinsamen Portfolios.
TQG ist eine Portfoliogesellschaft von CVC Capital Partners, die Willkie bereits beim ursprünglichen Erwerb von TQG beraten hat. Das Willkie-Team stand unter der Leitung von Partner Georg Linde (Corporate, Frankfurt) mit Unterstützung von Counsel Jacob Ahme (Corporate, München).
Paragon finanziert Kauf von Dymatrix mit Goodwin
Dymatrix ist ein Anbieter von datengesteuerten und KI-fähigen Lösungen für das Customer Experience Management. Die SaaS-Plattform hat laut den Angaben rund 200 Kunden aus den Bereichen Einzelhandel, Versicherungen, Energie, Medien und Dienstleistungen. Nun hat Wirtschaftskanzlei Goodwin das Geldhaus Paragon – konkret die PP CXP GmbH, ein Portfoliounternehmen der Paragon Partners GmbH – bei der Akquisitionsfinanzierung der Dymatrix GmbH und ihrer Tochtergesellschaften beraten.
Die Finanzierung wurde laut einer Aussendung von mehreren Fonds unter der Verwaltung von Ares Management sowie von Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG und mehreren Fonds unter der Verwaltung von Berenberg bereitgestellt.
Die Teams
Das Transaktionsteam von Goodwin wurde von Winfried M. Carli und Folko Moroni geleitet und umfasste Jakob Lutzenberger und Philipp Lehle (Debt Finance, München) sowie Felix Krüger und Philipp Lauer (Steuerrecht, Frankfurt/München).
Verkäufer von Dymatrix ist die PIA GmbH, ein Portfoliounternehmen von durch Equistone Partners Europe beratenen Fonds. PIA hatte beim Verkauf rechtlich und steuerlich die Kanzlei Poellath zur Seite, deren Team von Partner Tim Kaufhold geleitet wurde (M&A/Private Equity, München).