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Life Sciences-Standort Österreich: Neue Verpackungen, neuer Report

Christoph Reinwald Complex Pharmaceuticals Extrajournal.net
Christoph Reinwald (@ Complex Pharmaceuticals / beigestellt)

Wien. Complex Pharmaceuticals errichtet in der Nähe von Wien eine Anlage mit flexiblen Produktionslinien. Und ein neuer Life-Sciences-Report zeigt die Stärke der Branche.

Das Wiener Unternehmen Complex Pharmaceuticals GmbH errichtet in der Nähe der Hauptstadt eine Sekundärverpackungsanlage auf einer Fläche von 7.800 Quadratmetern. Ziel des Projekts sei es, die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln in Europa zu stärken. Im Mittelpunkt stehen flexible Produktionslinien, die verschiedene Sekundärverpackungsformate verarbeiten können – von Klein- und Kleinstchargen bis zu großvolumigen Produktionen. Auch die Verpackung von Studienmaterial für klinische Prüfungen ist Teil des Konzepts, heißt es in einer Aussendung.

Die neue Anlage richtet sich vor allem an Unternehmen, die Lösungen im Bereich der Sekundärverpackung benötigen. Durch die modulare Auslegung der Produktionslinien können sowohl individuelle Anforderungen, etwa für klinische Studien, als auch standardisierte Großchargen umgesetzt werden. Die neue Anlage ist vor dem Hintergrund zunehmender Probleme bei der Arzneimittelversorgung in Europa von Bedeutung und soll dazu beitragen, Lieferzeiten zu verkürzen, Produktionsausfälle abzufedern und die Umsetzung bedarfsorientierter Anforderungen zu ermöglichen.

Strategische Lage in Europa

Complex Pharmaceuticals wurde 2024 gegründet und ist auf pharmazeutische Herstellung, Sekundärverpackung und Arzneimittelgroßhandel spezialisiert. Der Standort der neuen Anlage nahe Wien wurde aufgrund der zentralen Lage in Europa, der guten Anbindung an bestehende pharmazeutische Infrastrukturen und des Zugangs zu qualifiziertem Personal gewählt, sagt General Manager Christoph Reinwald. „Unser Fokus liegt klar auf dem Anspruch, die nationale Versorgung zu stärken und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich zu leisten.“

Life-Sciences-Report: Branche wächst

Apropos Standort: Eine positive Bilanz für Wien wird auch der neue Life-Sciences Report ziehen, der in Kürze veröffentlicht werden soll. Demnach ist die Life-Sciences-Branche in Wien in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Derzeit sind in der Stadt 754 Organisationen in diesem Bereich tätig, darunter 19 Forschungseinrichtungen. Zwischen 2020 und 2023 stieg der Jahresumsatz der Branche um 22 Prozent auf 22,7 Milliarden Euro. Der Großteil dieses Umsatzes – rund 81 Prozent – entfällt auf Biotechnologie- und Pharmaunternehmen. Auch die Beschäftigtenzahlen entwickelten sich positiv: Die Zahl der Mitarbeitenden wuchs um 8 Prozent auf über 49.000.

Weitere Erkenntnisse aus dem Report: Digitale Technologien, smarte Produktionsmethoden und neue Therapieansätze gewinnen an Bedeutung. Auch der Einsatz Künstlicher Intelligenz, etwa in der Diagnostik und in der Medikamentenentwicklung, nimmt zu. Wien gilt inzwischen als globales Zentrum für die Herstellung lebenswichtiger Medikamente. Zwei große Unternehmen bereiten hier jährlich rund 4 Millionen Liter Blutplasma auf, was etwa einem Fünftel des weltweit verarbeiteten Volumens entspricht. 95 Prozent der daraus erzeugten Produkte werden exportiert und dienen der Therapie schwerer Erkrankungen.

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