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Tools des Tages: WhatsApp auf alten iPhones, LG misst Emotionen, Mercedes lenkt elektronisch

Image of Terra Mind AI IBM ESA extrajournal.net
Terra Mind-Aufnahmen von Boston (© IBM / beigestellt)

Kommunikation & Emotion. WhatsApp läuft nur noch auf neueren iPhones. LG rüstet Fernseher mit Emotionserkennung aus. Ein KI-Modell von IBM wird Open Source und ACP rüstet die WKO aus.

Kein WhatsApp auf alten iPhones

Wer ein iPhone 6 oder ein noch älteres Gerät dieser Marke hat, wird schon bald ohne WhatsApp auskommen müssen: Der Meta-Konzern wird ab 5. Mai 2025 diese Kommunikations-App auf den iPhone-Modellen 5S, 5C, 6 und 6 Plus nicht mehr unterstützen. Grund dafür ist, dass diese Geräte maximal iOS 12.5.7 nutzen können, während WhatsApp künftig mindestens iOS 15.1 voraussetzt. Nutzerinnen und Nutzer der betroffenen iPhones werden von WhatsApp derzeit aktiv über das Support-Ende informiert, heißt es.

Wer weiterhin WhatsApp verwenden möchte, muss daher auf ein neueres Gerät umsteigen oder einen alternativen Messenger wählen. Meta begründet den Schritt mit fehlenden Sicherheitsupdates und neuen Funktionen, die ältere Betriebssysteme nicht mehr unterstützen. Für Android-Geräte ändert sich vorerst nichts, hier ist WhatsApp bereits seit Januar 2025 nur noch ab Android 5.0 nutzbar.

LG nutzt KI zur Messung von Emotionen

Der südkoreanische Konzern LG setzt künftig auf ein KI-Modell zur Emotionsanalyse, um Werbung auf seinen Fernsehgeräten gezielter auszuspielen. Dafür arbeitet das Unternehmen mit dem US-Softwareanbieter Zenapse zusammen, der auf sogenannte Large Emotion Models spezialisiert ist. Das System analysiert das Nutzungsverhalten und die zuletzt angesehenen Inhalte, um den emotionalen Zustand der Zuschauerinnen und Zuschauer einzuschätzen. Auf Basis dieser Analyse werden dann personalisierte Werbebotschaften ausgespielt, die besser zum jeweiligen Gemütszustand passen sollen.

Kritiker weisen darauf hin, dass diese Technologie Datenschutzfragen aufwirft, da sensible Nutzerdaten verarbeitet werden. Die Kooperation betrifft weltweit rund 200 Millionen LG-Fernseher und könnte einen neuen Standard für personalisierte TV-Werbung setzen. Ob allerdings die Käufer diese Form der Werbeansprache akzeptieren werden, bleibe abzuwarten – und auch rechtliche Fragen werden sicher eine Rolle spielen.

KI-Modell als Open Source veröffentlicht

IBM und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) haben das KI-Modell TerraMind als Open Source veröffentlicht. TerraMind gilt als derzeit leistungsstärkstes Modell für Anwendungen der Erdbeobachtung. Es wurde mit einem Datensatz aus neun Millionen globalen Proben trainiert, der verschiedene Datenquellen wie Satellitenbilder, Geomorphologie und Standortinformationen umfasst. Durch die Zusammenführung dieser zuvor getrennt gespeicherten Daten ermögliche TerraMind ein umfassenderes Verständnis komplexer Prozesse im Erdsystem.

Anwendungsbereiche sind unter anderem die Kartierung von Naturereignissen, die Risikoabschätzung bei Wasserknappheit, die Überwachung von Nutzpflanzen und die Bewertung von Landnutzungsänderungen. TerraMind basiert auf einer multimodalen Architektur, die verschiedene Datentypen integriert und mit geringerem Rechenaufwand arbeitet als bisherige Modelle. Das Projekt ist Teil einer Initiative zur Unterstützung von Klimaforschung und Umweltüberwachung durch KI. Bereits 2023 hatten IBM und NASA ein großes Geodatenmodell veröffentlicht, das die Grundlage für die Entwicklung von TerraMind bildete.

ACP stattet WKO aus

Das IT-Unternehmen ACP hat für die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) rund 1.000 Arbeitsplätze mit neuer Hard- und Software ausgestattet. Das Projekt wurde an einem Wochenende umgesetzt, um den laufenden Bürobetrieb der WKO nicht zu beeinträchtigen. Insgesamt wurden 1.300 Geräte ausgetauscht und 1.600 neue Geräte installiert. Dabei wurden im Hauptgebäude der WKO 860 Altgeräte abgebaut und 840 Neugeräte aufgebaut. Die Lieferung der neuen Hardware umfasste 16 Paletten mit einem Gesamtgewicht von fünf Tonnen.

Während des Rollouts wurden laut den Angaben 17 Terabyte Daten migriert – das entspricht etwa fünf Millionen Fotos oder 17.000 HD-Filmen. Das 40-köpfige Expertenteam der ACP legte während des Einsatzes insgesamt 520 Kilometer zurück. Die ACP-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von 930 Millionen Euro und beschäftigt aktuell rund 2.500 Mitarbeitende.

Handy-Führerschein soll Medienkompetenz Jugendlicher erhöhen

Ein sogenannter „Handyführerschein“ soll Jugendliche über den richtigen Umgang mit Smartphone und anderen Mobilgeräten informieren. Das Angebot des Forums Mobilkommunikation (FMK) ist seit kurzem verfügbar und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 6. bis 8. Schulstufe in Österreich. Die Prüfung besteht aus einem Online-Quiz mit 25 Fragen zur sicheren und verantwortungsvollen Nutzung mobiler Endgeräte. Wer mindestens 22 Fragen richtig beantwortet, erhält eine personalisierte Urkunde als Nachweis des bestandenen Handyführerscheins.

Basis des Programms ist der interaktive Tablet-Kurs „Mobile Generation“, der gemeinsam mit dem Lehrmaterial kostenlos zur Verfügung stehe. Dabei geht es um Themen wie Datenschutz, Sicherheit, Umgang mit sozialen Medien und technische Grundlagen der Mobilkommunikation. Die Teilnahme am Handyführerschein ist ohne Registrierung möglich und die Daten werden nach Ausstellung der Urkunde gelöscht. Das Angebot soll die Medienkompetenz stärken und Kinder sowie Jugendliche auf einen reflektierten Umgang mit Smartphones und Tablets vorbereiten. Mit dem Handyführerschein reagiert das FMK laut einer Aussendung auf das ab 1. Mai geltende Handyverbot an Schulen, das Ausnahmen für Lehrzwecke vorsieht.

Mercedes lenkt in Richtung Steer-by-Wire

Mercedes-Benz führt ab 2026 in ausgewählten Serienmodellen das vollelektronische Steer-by-Wire-System ein. Dabei entfällt die mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Vorderrädern, die Lenkbefehle werden ausschließlich elektronisch übertragen. Das System soll ein neues Fahrgefühl mit weniger Kraftaufwand beim Manövrieren und individuell anpassbarer Lenkcharakteristik ermöglichen, heißt es in einer Aussendung des Konzerns. Die variable Lenkübersetzung sorge für mehr Dynamik in Kurven und erhöhte Stabilität auf der Autobahn.

Jedenfalls könnte das klasssische Lenkrad schon bald der Vergangenheit angehören: Durch die elektronische Steuerung können nämlich flachere Lenkräder verbaut werden, was auch den Einstieg erleichtern soll. Und wie sieht es mit der Sicherheit aus? Diese soll bei Systemausfällen unter anderem durch die Integration der Hinterachslenkung garantiert werden. Mercedes-Benz hat die Technologie nach eigenen Angaben auf mehr als einer Million Testkilometern erprobt.

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